Flohsamensamenschalen gegen Blähungen: So wenden Sie das Hausmittel richtig an
Es ist ein ebenso simples wie effektives Hausmittel, wenn der Darm Unterstützung braucht: Flohsamenschalen gegen Blähungen wirken schnell und zuverlässig. Bei der Anwendung und Dosierung kann man jedoch einiges falsch machen. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte man vor allem eine Regel beachten.
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Wenn es um Verdauungsbeschwerden geht, sind Flohsamenschalen absolute Alleskönner: Sie helfen gegen Reizdarm, Durchfall, Verstopfung und Hämorrhoiden. Und auch bei Blähungen können sie schnell für Besserung sorgen. Möchte man Flohsamenschalen gegen Blähungen einsetzen, sollte man typische Anwendungsfehler vermeiden – denn andernfalls kann das Hausmittel der Verdauung mehr zusetzen als nützen.

Blähungen (Flatulenzen) entstehen, wenn sich im Darm zu viel Gase befinden. Diese können dadurch bedingt sein, dass man zu hastig isst und dadurch vermehrt Luft schluckt. Besonders stinkende Blähungen sind zudem eine Begleiterscheinung von Verdauungsprozessen: Im Dickdarm zersetzen Darmbakterien Teile der Nahrung, wie etwa Eiweiße oder Kohlenhydrate. Als Nebenprodukt bilden sich Gase, die entweder über die Lunge, vom Darm ins Blut oder direkt über den Enddarm abgegeben werden.
Wenn zu viel Luft im Bauch ist, bahnen sich die Gase verstärkt durch den Darm ihren Weg nach draußen, was man als Blähungen wahrnimmt. Sammelt sich das Gas im Darm, ohne zu entweichen, kommt es hingegen zu einem Blähbauch (Meteorismus). Blähungen treten häufig in Verbindung mit Verstopfung auf – denn wird der Speisebrei nicht zügig weitertransportiert, haben die Darmbakterien mehr Zeit, die Nahrungsbestandteile aufzuspalten und so mehr Gase zu produzieren.
Flohsamenschalen gegen Blähungen: Wie wirkt das Hausmittel?
Flohsamenschalen stammen von der Heilpflanze plantago psyllium, die zu den Wegerichgewächsen gehört und überwiegend in Indien und Pakistan angebaut wird. Der Name weist auf den Umstand hin, dass die kleinen dunklen Samen wie Flöhe aussehen – die lateinische Bezeichnung „psyllium“ bedeutet übersetzt „Floh“.
Als Hausmittel regulieren Flohsamenschalen die Verdauung so, dass sie verschiedene Beschwerden lindern können, besonders Durchfall und Verstopfung. Flohsamenschalen werden daher oft bei Reizdarm eingesetzt. Aber auch bei Blähungen sind sie nützliche Helfer.
Die positive Wirkung von Flohsamenschalen auf den Darm geht auf ihren hohen Ballaststoffgehalt zurück. Die löslichen Ballaststoffe (auch Schleimstoffe genannt) binden im Darm Wasser und quellen infolgedessen auf. Der Darminhalt nimmt zu, was die Verdauung ankurbelt und den Stuhlgang fördert – die Verstopfung löst sich und mit ihr die Blähungen. Treten hingegen Blähungen und Durchfall gemeinsam auf, beispielsweise nach dem Verzehr von fettigem Essen, sorgen Flohsamenschalen dafür, dass sich der Stuhl festigt und so länger im Darm verbleibt, indem sie überschüssiges Wasser binden.
Helfen auch Flohsamen gegen Blähungen?
Neben Flohsamenschalen gibt es auch Flohsamen. Wenn man nicht genau darauf achtet, kann schnell das falsche Produkt im Einkaufswagen landen. Denn nur Flohsamenschalen helfen bei Blähungen. Ganze Flohsamen quellen im Gegensatz zu den Samen nicht auf, sodass sie ihre volle Wirkung im Darm nicht entfalten können. Hat man versehentlich zu Flohsamen gegriffen, kann man diese trotzdem nutzen: In der Apotheke kann man sich die Samen schroten lassen.
Flohsamenschalen sind in Bioläden, Reformhäusern sowie in gut sortierten Drogerie- und Supermärkten erhältlich.
Flohsamenschalen gegen Blähbauch und Blähungen: Einnahme und Dosierung
Damit Flohsamenschalen bei Blähungen die gewünschte Wirkung zeigen, sollte man auf die richtige Einnahme achten. Die empfohlene Tagesmenge liegt bei zwei gestrichenen Teelöffeln Flohsamenschalen – allerdings sollte man die Dosierung langsam erhöhen und beobachten, wie der Darm darauf reagiert. Stellen sich keine Beschwerden ein, kann von einem halben oder einem ganzen Teelöffel auf zwei Teelöffel täglich umgestellt werden.
Empfohlen wird, die Schalen für einige Minuten in einem Glas Wasser aufquellen zu lassen und dann das Gemisch zügig in großen Schlucken einzunehmen. Im Anschluss sollte man zusätzlich ein bis zwei Gläser Wasser trinken. Auf diese Weise quellen die Flohsamenschalen im Darm auf.
Flohsamenschalen sollten niemals ohne Wasser eingenommen werden. Denn bereits kleine Mengen können in der Speiseröhre verklumpen. Daraus kann ein Propf entstehen, der mitunter nur mit ärztlicher Hilfe entfernt werden kann. Wenn die Flohsamenschalen im Darm verklumpen und dadurch die Darmpassage blockieren, kann ein lebensgefährlicher Darmverschluss die Folge sein. Gelangen die Schalen in die Luftröhre, besteht zudem Erstickungsgefahr.
Blähungen durch Flohsamenschalen bei falscher Anwendung
Am Anfang können Flohsamenschalen unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen. Der hohe Ballaststoffgehalt kann zunächst die Blähungen sogar verstärken und Bauchschmerzen hervorrufen. Weil die Verdauung angeregt wird und infolgedessen die Darmbewegungen zunehmen, können bei der Einnahme von Flohsamenschalen auch ungewohnt laute Geräusche im Darm entstehen.
Daneben kann auch eine falsche Anwendung dazu führen, dass die Blähungen zunehmen. Viele machen den Fehler, zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das hat zur Folge, dass die Flohsamen im Darm zusammenkleben und den Stuhl härter werden lassen. Dadurch kann es zu einer Verschlimmerung der Verstopfung und damit zugleich einer Verstärkung der Blähungen kommen.
Doch bei richtiger Anwendung lassen sich derartige Begleiterscheinungen vermeiden. Nach wenigen Tagen, wenn sich der Darm an die erhöhte Ballaststoffzufuhr gewöhnt hat, gehen zudem auch die anfänglichen Beschwerden zurück und die gewünschte Wirkung von Flohsamenschalen gegen Blähungen setzt ein.