Floating: Alles über die Entspannungsmethode

Floating verspricht im salzhaltigen Wasserbecken den Alltag hinter sich zu lassen und abschalten zu können. Doch was steckt hinter der Entspannungsmethode?

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Was ist Floating?

Sich einfach mal treiben lassen – leichter gesagt als getan. Wer dauerhaft unter Stress steht, hat oft Schwierigkeiten, im Alltag innezuhalten. Abhilfe verspricht dabei das Floating (engl. für “treibend” oder “schwebend”). Das Prinzip ist schnell erklärt: Man liegt in einem von Außenreizen abgeschirmten Wasserbad. Aufgrund des hohen Salzgehalts im Wasser treibt man an der Oberfläche. Die Wassertemperatur entspricht dabei der Außentemperatur des Körpers, weshalb das Bad weder als zu kalt noch als zu warm empfunden wird. Zudem fühlt man sich beim Floating schwerelos: Das Gewicht des Körpers ist nicht mehr spürbar. Die Methode wurde bereits in den 1950er-Jahren entdeckt: Die US-amerikanischen Neurowissenschaftler Jay Shurley und John Lilly wollten untersuchen, wie sich das menschliche Gehirn in einer Umgebung ohne äußerliche Reize verhält. Im Zuge ihrer Untersuchungen wurde der erste Floating-Tank entwickelt. Mittlerweile wird die Methode sowohl im therapeutischen Bereich als auch im Wellness-Sektor angeboten. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile zahlreiche Einrichtungen, die Floating anbieten.

Floating: Die Vorteile der Methode

Was zunächst simpel klingt, ist zahlreichen Studien zufolge eine regelrechte Wohltat für gestresste Menschen. Beim Floating befinden sich die Gehirnwellen im Theta-Zustand – dies ist beispielsweise auch bei tiefen Entspannungen während einer Hypnose, Meditation oder im REM-Schlaf der Fall. Eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2018 hat darüber hinaus ergeben, dass Floating eine angstlösende und antidepressive Wirkung mit sich bringen kann. Dafür wurden Probanden der Methode unterzogen, die unter verschiedenen Angststörungen litten. Unmittelbar nach dem Floating ging es allen Teilnehmern besser. Auch für Schmerzpatienten lohnt sich das Treiben im Salzwasser: Britische und US-amerikanische Forscher fanden heraus, dass Fibromyalgie-Patienten nach dem Floating weniger Schmerzen hatten. Zudem nahm ihre Muskelverspannung um gut ein Drittel ab.

Die wichtigsten Fakten zu Floating im Überblick

Inzwischen gibt es auch in Deutschland mehrere Anbieter für Floating, die der Deutsche Floating Verband auf seiner Webseite auflistet. In vielen größeren Städten finden sich entsprechende Anlagen. Alle wichtigen Eckdaten zu der Entspannungsmethode:

  • Floating-Tank: Zum Floating begibt man sich in einen eigens dafür vorgesehenen Tank. Dieser ähnelt einer großen Badewanne, die sich mithilfe eines Deckels schließen lässt. Der Deckel ermöglicht es, dass keine äußeren Reize mehr vordringen. Einige Floating-Einrichtungen bieten ihren Kunden aber auch an, sich zu bestimmter Musik oder zu Lichteffekten treiben zu lassen.
  • Temperatur: Die Wassertemperatur ist thermoneutral: Sie bewegt sich um die 35 Grad, um der äußeren Temperatur Ihrer Haut zu entsprechen. Aufgrund der hohen Salzkonzentration treibt man in Rückenlage auf der Wasseroberfläche.
  • Dauer: Der Prozess dauert in etwa eine Stunde, er lässt sich jedoch bei Bedarf jederzeit abbrechen.
  • Personenzahl: In den meisten Anlagen wird Floating für ein oder zwei Personen angeboten.
  • Preis: Der Preis für eine Person liegt meist bei um die 80 Euro. Sich als Paar treiben zu lassen ist etwas günstiger: Zusammen bezahlt man im Schnitt rund 100 Euro.
  • Hygiene: Die Deutsche Gesellschaft für Badewesen regelt im Detail, worauf es ankommt: Die “Anforderungen für die Aufbereitung von Floatinganlagen” stellen Richtlinien auf, wie die Tanks zu reinigen sind und wie das Wasser nach der Nutzung aufbereitet werden muss.

Für wen eignet sich Floating nicht?

Weil man sich beim Floating in einer geschlossenen Kapsel aufhält, eignet sich die Methode nicht für Menschen, die Angst vor geschlossenen Räumen haben (Klaustrophobie). Im Falle einer Panikattacke lässt sich der Tank aber jederzeit öffnen. Bei akuten Erkrankungen, wie einer Erkältung oder Grippe, sollte ebenfalls auf das Spezial-Bad verzichtet werden. Leidet man unter einer chronischen Erkrankung, sollte vor dem Floating besser mit einem Arzt gesprochen werden. Auch aus hygienischen Gesichtspunkten gibt es Einschränkungen: Wer unter einer ansteckenden Krankheit, wie beispielsweise Fußpilz, leidet oder offene Wunden hat, darf nicht floaten. Auch während der Menstruation ist von der Methode abzusehen.

Fazit: Floating lohnt sich

Zahlreiche Studien zeigen, dass es sich bei Floating nicht um einen vorübergehenden Wellness-Trend handelt. Das reizarme Treiben im Salzwasser hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit: Im Tank wird ein Zustand absoluter Entspannung erreicht. Laut Deutschem Floating Verband kann man noch in den Tagen nach dem Floating von einer lang anhaltenden Stressresistenz profitieren. Auch als Therapieform bei verschiedenen physischen und psychischen Krankheiten eignet sich die Methode. Es lohnt sich dementsprechend in jedem Fall, Floating eine Chance zu geben.

Quellen: