Flachwarzen sind kein Still-Hindernis
Brustwarzen mit kürzerem Schaft werden als Flachwarzen bezeichnet. Hebammen geben während der Schwangerschaft und Stillzeit Tipps zur Formung der Flachwarzen, damit Frauen mit dieser Brustwarzenform erfolgreich stillen können.
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Was sind Flachwarzen und welche Ursachen haben sie?
Rund sieben bis zehn Prozent aller Frauen haben keine herkömmliche Brustwarze, die nach außen geformt ist, sondern eine Flach-, Hohl- oder Schlupfwarze. Ursache ist also eine angeborene, abweichende Form. Als Flachwarze bezeichnet man eine Brustwarze mit einem kurzen Schaft.
Wird eine Flachwarze stimuliert, richtet sie sich nicht auf, sondern bewegt sich nur leicht nach außen oder sogar nach innen und behält im Wesentlichen ihre flache Form bei. Beim Stillen ist es für das Baby nicht so leicht, eine Flachwarze zu finden und an ihr zum Trinken anzudocken. Trotzdem können Frauen mit Flachwarzen stillen.
Gibt es eine "Behandlung" für Flachwarzen?
Verbesserungen in der Form der Brustwarzen kann man häufig schon in der Schwangerschaft beobachten, beziehungsweise aktiv herbeiführen. Hebammen raten dazu, die Brustwarzen während der Schwangerschaft zu formen und so auf das Stillen vorzubereiten – das ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Stillproblemen.
Bei Flachwarzen kann eine Brustmassage dazu beitragen, dass sich die Brustwarze stärker aufrichtet. Die Brustwarze kann dafür mit zwei Fingern gegriffen und mit sanftem Druck auf den Warzenhof gedreht werden. Die Brustwarze tritt dadurch leicht hervor.
Viele Experten empfehlen für die „Behandlung“ von Flachwarzen in der Schwangerschaft zudem sogenannte Brustwarzenformer. Dabei handelt es sich um gewölbte Kunststoff-Scheiben mit mittigem Loch, die in den BH gelegt werden. Dadurch entsteht Druck auf den Warzenhof, und die Brustwarze wird herausgedrückt und dadurch gedehnt beziehungsweise verlängert. Studien haben einen positiven Effekt dieser Methode bei der Formung von Flachwarzen gezeigt.
Kann man Flachwarzen während der Stillzeit formen?
Auch im Laufe der Stillzeit können Frauen ihre Flachwarzen formen, damit sie sich besser aufrichten. Veränderungen erzielt man einerseits durch das Stillen selbst, sowie andererseits durch Abpumpen von Muttermilch mittels elektrischer Pumpen oder Handpumpen.
Mit längerer Stilldauer treten die Flachwarzen beim Stillen immer weiter hervor und behalten ihre elastischere Form bei. Das kommt dem zweiten Kind zugute, das wahrscheinlich keine Flachwarze, sondern eine normal geformte Brustwarze vorfindet, an die es leicht andocken kann.
Hebammen empfehlen bei flachen Brustwarzen außerdem die gleiche Technik wie im Vorfeld der Schwangerschaft: die Warze mit Daumen und Zeigefinger greifen und mit einer Drehbewegung leichten Druck auf den Warzenhof ausüben. Das sorgt dafür, dass die Flachwarze stärker hervortritt und das Baby gut trinken kann. Eine unterstütztende Methode beim Stillen sind zudem Stillhütchen aus Latex, Gummi oder Silikon, um dem Baby das Andocken zu erleichtern.
Quellen:
- Höfer, S. & Szász, N. (2012): Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München.
- Lothrop, H. (2016): Das Stillbuch. Kösel-Verlag, München.
- Stillen bei Flachwarzen, Schlupfwarzen und Hohlwarzen, in: still-lexikon.de