Fiebersaft nicht lieferbar: In diesem Bundesland darf er selbst hergestellt werden

RSV, Grippe, Corona, Erkältungen – momentan kursieren sämtliche Krankheiten und treiben damit die Nachfrage nach Medikamenten in die Höhe. In der Folge kommt es zu Lieferengpässen. Besonders betroffen: Fiebersäfte. Daher zieht die Landesärzte- und die Landesapothekenkammer eines Bundeslandes nun einen Entschluss.

Apotheker:innen in Thüringen ist es nun erlaubt, Fiebersäfte mit eigener Rezeptur herzustellen. Dies ist aber nur für den Fall gedacht, wenn sowohl Ibuprofen- als auch paracetamolhaltige Fiebersäfte nicht mehr zu bekommen sind und der Krankheitszustand eines Kindes die Behandlung mit dem Medikament erfordert. So solle man zumindest übergangsweise den „kleinen Patienten“ helfen, teilte die Landesärztekammerpräsidentin Ellen Lundershausen mit.

„Die Lieferengpässe bei Fiebersäften sind leider nur die Spitze des Eisberges, auch bei Herz-Kreislauf-Medikamenten oder Antibiotika haben wir Probleme“, betont der Präsident der Landesapothekerkammer Ronald Schreiber den Ernst der Lage. Auch die Möglichkeit, das Medikament in einer anderen Packungsgröße oder eines anderen Herstellers zu verkaufen, verschwindet langsam – denn auch diese Produkte neigen sich nun dem Ende zu.

Neben der sehr früh eingetretenen Grippewelle in diesem Jahr, erkranken zurzeit viele Kinder an dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Das hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Fiebersäften geführt, die Vorräte waren schneller ausverkauft als sonst. Zudem führt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Knappheit des Medikaments darauf zurück, dass manche Apotheken und Großhändler zu viel Arzneien in ihren Lagern haben und diese nun an einem anderen Ort fehlen.