Fettige Haare: Was sind die Ursachen?

Wie entstehen fettige Haare?
In der Kopfhaut befinden sich tausende von Talgdrüsen. Sie liegen direkt neben jedem einzelnen Haar und produzieren Lipide. Das sind dünnflüssige Fette, die eine wichtige Aufgabe haben: Der abgesonderte Talg macht Kopfhaut und Haar wasserabstoßend, glänzend und geschmeidig. Zu wenig davon sorgt dafür, dass die Haare brüchig, spröde und stumpf werden. Der auch „Sebum“ genannte Talg schützt außerdem die Kopfhaut, indem der dünne Fettfilm ein robustes Hautmilieu schafft – eine gesunde Barrierefunktion gegen Bakterien und andere schädliche Umwelteinflüsse.
Wenn aber dauerhaft zu viel Sebum produziert wird, spricht man von einer sogenannten “Seborrhoe”. Der dabei entstehende dicke Fettfilm macht die Haare schwer. Die Folge: Die Frisur verliert an Fülle und Volumen, fällt strähnig und glänzend in sich zusammen. Aber warum leiden manche Menschen unter fettigen Haaren, während andere über trockene und störrische Haare klagen?
Eine erhöhte Talgproduktion der Kopfhaut kann mehrere Ursachen haben. Dazu gehören
• Genetische Veranlagung,
• Hormone,
• Ernährung,
• Stress,
• Pflegeprodukte.
Fettige Haare: Hormone steuern die Talgproduktion
Neben den Genen spielen die Hormone bei der Talgproduktion eine tragende Rolle: Androgene (männliche Geschlechtshormone) regen beispielsweise die Produktion an, während Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) die Talgproduktion hemmen. Kommt die Balance durcheinander, kann das zu fettigen Haaren führen. Dieses Phänomen tritt vor allem in der Pubertät auf. Aber selbst im Erwachsenenalter kann sich das Gleichgewicht der Hormone verschieben. Bei Frauen meist im Rhythmus der Periode.
Stress begünstigt fettige Haare
Stresshormone können die Talgproduktion in den Haarfollikeln stimulieren und zusätzlich Entzündungen fördern. Zu viel Stress, zu wenig Schlaf und eine schlechte Ernährung begünstigen die Überproduktion von Talg. Vor allem Frauen reagieren hormonell besonders empfindlich darauf, da bei Stress auch verstärkt Androgene ausgeschüttet werden.

Fettige Haare durch intensives Bürsten
Auch intensives Bürsten verstärkt das Problem fettiger Haare. Zum einen wird dabei der Talg vom Haaransatz bis in die Haarlängen gezogen. Zum anderen regt das Bürsten die Talgproduktion selbst an, da die Kopfhaut massiert und deshalb besser durchblutet wird.
Verursacht tägliches Haare waschen fettige Haare?
Weit verbreitet ist die Annahme, dass tägliches Haare waschen die Seborrhoe grundsätzlich verstärkt. Wenn Sie jedoch das richtige Shampoo für Ihren Haartyp nutzen, ist tägliches Waschen unproblematisch. Welche Pflegeprodukte für Sie geeignet sind, kann auch der Hautarzt feststellen.
Problematischer sind (Föhn-)Hitze und Kälte: Während Kälte die Talgproduktion vermindert, kurbelt Wärme sie an.
Menschen, die zu fettigen Haaren neigen, reagieren auf diese Reize besonders sensibel. Bereits das Tragen einer engen Mütze kann bei ihnen die Talgproduktion verstärken.

Glatte Haare werden schneller fettig
Bei einer üppigen Lockenpracht macht sich eine überschüssige Talgproduktion nicht so schnell bemerkbar. Das liegt daran, dass der Talg sich nicht so leicht verteilen kann wie bei glatten Haaren. Zudem haben glatte Haare direkten Kontakt zueinander, wodurch sich das Fett leichter verteilen kann.
Fettige Haare: Fazit
Die Ursachen für fettige Haare sind vielseitig. Einige Faktoren können sie beeinflussen, andere wiederum nicht. Fakt ist aber: Eine fettige Kopfhaut reagiert empfindlich auf äußere Reize. Deshalb gilt sowohl bei der Pflege als auch bei den vermeidbaren Strapazen: So wenig wie möglich – und so viel wie nötig.