Feinstaub: Was macht er mit meinem Körper?
Was genau ist eigentlich Feinstaub, welche Auswirkungen kann er auf meine Gesundheit haben und wie kann ich ihm entgehen?
Die Luft ist vielerorts mit Schadstoffen belastet – das wissen wir. Ganz besonders hoch ist die Verunreinigung in großen Städten und Ballungsräumen mit viel Verkehr, Industrie oder auch zahlreichen Kohleheizöfen.
Feinstaub macht uns krank
Der Feinstaub rückt dabei durch zahlreiche neue Studien und Untersuchungen immer stärker in den Fokus. Fest steht: Feinstaub kann uns gefährlich werden und uns krank machen.
Feinstaub: Was ist das?
Unter Feinstaub versteht man winzigste Teilchen in der Luft, die sich mit bloßem Auge nicht wahrnehmen lassen. Er setzt sich aus einem komplexen Gemisch von festen und flüssigen extrem kleinen Partikeln zusammen.
Abhängig von deren Größe wird er in unterschiedliche Kategorien eingeteilt: Unter die Bezeichnung PM10 (PM = particulate matter) fallen Teilchen mit einem maximalen Durchmesser von 10 Mikrometern (µm), PM2,5 umfasst Partikel bis 2,5 µm. Ultrafeinstaub-Partikel weisen einen Durchmesser von weniger als 0,1 µm auf, PM0,1. 1 µm ist ein Tausendstel von einem Millimeter.

Je nach Ursprung können verschiedene chemische Substanzen im Staub enthalten sein wie beispielsweise Sulfate, Kohlenstoffpartikel oder Nitrate. Das Tückische: Die leichten Teilchen des Feinstaubs sinken nicht sofort zu Boden, sondern verweilen für eine gewisse Zeit in der Luft – und werden so von uns eingeatmet. Langfristig können sie so Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen sowie Demenz- und Krebserkrankungen Vorschub leisten. Und das ist noch lange nicht alles.
Feinstaub: Grenzwerte für unsere Gesundheit
In Europa gelten seit dem 1. Januar 2005 Grenzwerte für Feinstaubpartikel der Kategorie bis 10 µm Durchmesser PM10. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 µg/m3 Luft. Pro Jahr darf er nicht häufiger als 35-mal überschritten werden. Der zulässige Jahresmittelwert beträgt 40 µg/m3.
Für die noch kleineren, gefährlicheren Partikel der Kategorie PM2,5 kam 2008 ein europaweiter Zielwert von 25 µg/m3 im Jahresmittel hinzu, der am 1. Januar 2015 zum verbindlich einzuhaltenden Grenzwert wurde. Mit Beginn des Jahres 2020 dürfen die Jahresmittelwerte für PM2,5-Partikel den Wert von 20 µg/m3 nicht mehr überschreiten.
Die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO liegen weit unter den europäischen Vorgaben. Sie empfiehlt maximal 10 µg/m3 als PM2,5-Jahresmittel (die natürliche Feinstaubkonzentration beträgt etwa 7 µg/m3). Die Organsiation hat in Untersuchungen festgestellt, dass es keine Feinstaubkonzentration gibt, unterhalb derer keine schädigende Wirkung zu erwarten ist.
Feinstaub: Das sind die gemessenen Werte
Die gute Nachricht: Durch weitreichende Emissionsminderungen sinken die Feinstaub-Werte laut Angaben des Umweltbundesamtes seit 1990 deutlich. 2016 wurden die Grenzwerte an allen deutschlandweit aufgestellten Messstationen eingehalten – einzige Ausnahme: Stuttgart. Hier liegt der PM10-Jahresmittelwert am Neckartor mit 38 µg/m3 nur knapp unter den zulässigen 40 µg/m3, der Tagesgrenzwert wurde ganze 68-mal deutlich überschritten.
Neben Feinstaub können auch Ozon und Stickoxide in der Luft unsere Gesundheit beeinträchtigen.