Eupatorium perfoliatum: Homöopathie bei grippalen Infekten

Eupatorium perfoliatum wird in der Homöopathie vor allem bei grippalen Infekten eingesetzt. Eines der Leitsymptome für den Einsatz sind Gliederschmerzen. Wie wird das homöopathische Mittel dosiert und ist es auch für Kinder geeignet?

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Was ist Eupatorium perfoliatum?

Bei Eupatorium perfoliatum handelt es sich um den Wasserdost, auch Wasserhanf genannt. Die Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler und ist eng mit Arnika, Echinacea, Chamomilla und Calendula verwandt – vier Pflanzen, die bei ähnlichen Beschwerden ebenfalls oft homöopathisch eingesetzt werden. Die Pflanze wächst vor allem auf feuchten Böden an Ufern von Bächen oder Seen. Ursprünglich war sie in Nordamerika beheimatet und galt schon bei den amerikanischen Ur-Einwohnern als beliebte Heilpflanze. In der Homöopathie werden die über der Erde stehenden Pflanzenteile zu Beginn der Blütezeit verwendet und stark verdünnt (potenziert) verabreicht.

Eupatorium perfoliatum und seine Anwendung

Eupatorium perfoliatum ist ein Mittel, das vor allem in den oberen und unteren Atemwegen wirken soll. Deshalb wird es von Heilpraktikern gern bei grippalen Infekten mit Fieber eingesetzt. Typische Symptome für die Anwendung von Eupatorium perfoliatum sind:

  • Gefühl der Zerschlagenheit
  • starke Knochen- und Gliederschmerzen
  • starker Fließschnupfen
  • wiederkehrende Fieberschübe
  • trockener, schmerzhafter Husten
  • starkes Durstgefühl nach kalten Getränken oder Appetit auf Eis

Eupatorium perfoliatum in seiner Wirkung

Eupatorium perfoliatum ist in der Homöopathie bekannt als der "Knochenbrecher". Betroffene leiden bei grippalen Infekten unter so starken Gliederschmerzen, dass sie sich wie "zerschlagen" fühlen. Außerdem leiden sie unter einem ausgeprägten Krankheitsgefühl mit starker Erschöpfung und viel Durst. 

Das Mittel entfaltet seine Wirkung auch im Magen-Darm-Trakt, in der Leber sowie in den Atemwegen und in der Muskulatur. Die Anwendung ist auch angezeigt bei Kopfschmerzen, Schmerzen im Bereich der Augen, galligem Erbrechen und einer Überempfindlichkeit der Haut gegenüber jeglicher Art von Berührung.

Wie werden Eupatorium perfoliatum Globuli dosiert?

Eupatorium perfoliatum gibt es in Form von Streukügelchen (Globuli), als Tropfen oder Tabletten. In der Selbstbehandlung wird Wasserdost am häufigsten in den homöopathischen Potenzen C12 sowie D6 und D12 eingesetzt. Bei den Streukügelchen, die meistens verwendet werden, sind zwei bis drei Globuli eine Dosis. Man lässt die Kügelchen im Mund zergehen. Es ist möglich, mehrmals täglich eine Dosis zu nehmen.

Vor jeder weiteren Anwendung sollte jedoch abgewartet werden, ob und inwieweit sich die Beschwerden gebessert haben. Tritt eine Verschlechterung ein, sollte die Einnahme zunächst unterbrochen werden.

Eupatorium perfoliatum C30 bei hartnäckiger Erkältung

Handelt es sich um eine starke Erkältung, womöglich mit Fieber und Schüttelfrost und den beschriebenen Knochenschmerzen, sollte eine C-Potenz angewendet werden. Bei solchen hartnäckigen Beschwerden kann Eupatorium perfoliatum bis zu drei Mal täglich als C30 Globuli eingenommen werden. Drei Globuli werden unter der Zunge aufgelöst.

Bessern sich die Beschwerden nach einer Einnahme direkt, kann abgewartet werden. Verschlimmert sich der Zustand wieder, sollte das Mittel wiederholt eingenommen werden. Am besten wenden sich Patienten mit schweren grippalen Infekten an einen homöopathischen Arzt oder Heilpraktiker. Die Selbstbehandlung empfiehlt sich zudem nicht, wenn hohes Fieber über mehrere Tage anhält und der Allgemeinzustand schlecht ist.

Was gilt für die Anwendung bei Baby und Kind?

Grippale Infekte treten bei Babys und Kleinkinder häufig vor. Eupatorium perfoliatum kann dann einen Versuch wert sein. Vor allem, wenn der Infekt von Knochen- und Gliederschmerzen, Schwächegefühl sowie von Fieber begleitet wird, soll Wasserdost helfen. Säuglinge bis zum Alter von zwölf Monaten erhalten nur ein Streukügelchen, Kleinkinder bis zum dritten Geburtstag zwei und größere Kinder dürfen wie Erwachsene drei Globuli einnehmen.

Bei sehr hohem Fieber oder starken Schmerzen ist der Gang zum Kinderarzt jedoch unerlässlich. Idealerweise wird mit ihm auch die Anwendung von Eupatorium perfoliatum abgesprochen.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte: www.dzvhae.de

Stumpf, Werner (2015): Homöopathie für Kinder. München: Gräfe und Unzer Verlag

Wiesenauer, Markus und Kirschner-Brouns, Suzann (2007): Homöopathie – Das große Handbuch. München: Gräfe und Unzer Verlag