Espresso gegen Alzheimer? Neue Studie

Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Pflege sozialer Kontakte sollen helfen, das Risiko für Alzheimer zu reduzieren. In einer Studie wurde nun der Einfluss von Espresso auf das Krankheitsrisiko untersucht. Die Ergebnisse.

Frau mit Espresso-Tasse
Kann Espresso gegen Alzheimer helfen? Foto: iStock/Pinkybird
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Kaffee senkt das Schlaganfall- und Demenz-Risiko – das haben Forschende erst kürzlich bewiesen. In einer neuen Studie wurde nun untersucht, welche Effekte das Trinken von Espresso auf unsere Hirngesundheit und somit das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, hat. So viel vorweg: Espresso soll sogar noch gegen eine weitere Krankheit helfen.

Tau-Proteine im Fokus

Bei der Demenz-Form Alzheimer verändert sich das Tau-Protein im Gehirn. In der Folge kommt es zu Ablagerungen in den Nervenzellen, die daraufhin ihre Form und Funktion – die Kommunikation zwischen den Zellen – verlieren. Nach und nach zerfallen die Nervenzellen komplett. Typische Alzheimer-Symptome wie Gedächtnisverlust, zunehmende Probleme bei der Bewältigung des Alltags und Wahrnehmungsstörungen entstehen.

Wie hängt Espresso damit zusammen?

Forschende versuchen seit Jahren herauszufinden, wie sich die Ablagerungen von Tau-Proteinen verhindern lassen. Hoffnung macht nun die neue Espresso-Studie: Das Getränk soll tatsächlich bewirken, dass sich die Proteine nicht mehr verklumpen. Das Fortschreiten von Alzheimer könnte somit verlangsamt oder sogar ganz gestoppt werden.  

Spezieller Espresso hergestellt

Für ihre Untersuchung stellten die Studienleiterin Mariapina D’Onofrio und ihr Team einen Espresso aus gemahlenen Bohnen aus Arabica-Kaffee (Südamerika) und Robusta-Kaffee (Afrika und Südwestasien) her. Anschließend untersuchten sie die chemische Zusammensetzung, um zu überprüfen, ob einzelne Inhaltsstoffe die Tau-Protein-Ablagerungen verhindern können. Dabei standen vier Bestandteile im Fokus:

  • Koffein

  • Genistein

  • Theobromin

  • Trigonellin

Die Substanzen wurden mit chemisch veränderten Tau-Proteinen, die in dieser Form Alzheimer auslösen können, kombiniert und bis zu 40 Stunden beobachtet.

Welche Inhaltsstoffe zeigten Wirkung auf die Proteine?

Neben dem Espresso-Extrakt waren es vor allen zwei Bestandteile, die dazu führten, dass die sich die Tau-Proteine nicht weiter verklumpen: Koffein und Genistein. Die Forschenden schließen daraus, dass ein moderater Espresso-Konsum durchaus dazu beitragen kann, das Fortschreiten von Alzheimer zu verlangsamen. Und nicht nur davon: Auch bei der neurodegenerativen Erkrankung Parkinson, bei der sich ebenfalls chemisch veränderte Tau-Proteine an den Nervenzellen im Gehirn ablagern, soll das Getränk die Entwicklung verzögern. In weiteren Studien sollen die Ergebnisse nun überprüft und vertieft werden.

Quelle:

D’Onofrio, M., et al. (2023). Espresso Coffee Mitigates the Aggregation and Condensation of Alzheimer′ s Associated Tau Protein. Journal of Agricultural and Food Chemistry.