Wie hängen Penislänge und Zeugungsfähigkeit zusammen?

Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen haben im Schnitt einen kleineren Penis als Männer ohne solche Probleme, so lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie. Was bringt uns diese Erkenntnis?

Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen haben häufig einen unterdurchschnittlich großen Penis
Der Durchschnittspenis ist in erigiertem Zustand 13,12 Zentimeter lang Foto: RapidEye/iStock
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Wissenschaftler der University of Utah in Salt Lake City werteten die Daten von 815 Patienten aus, die eine Klinik für Männergesundheit aufsuchten – weil sie an erektiler Dysfunktion litten, Hodenschmerzen hatten oder seit einiger Zeit erfolglos versuchten, Vater zu werden. Zu den in der Klinik durchgeführten Untersuchungen gehörte eine Vermessung der Geschlechtsteile mit einer Messmethode namens „stretched penile length“, die Schlussfolgerungen auf die Länge des Penis im erigierten Zustand zulässt.

Die Auswertung zeigte: Männer, die die Klinik wegen unerfülltem Kinderwunsch aufgesucht hatten, hatten im Schnitt einen kleineren Penis (12,5 Zentimeter) als Männer, die sich wegen anderer Probleme behandeln ließen. Die Studie wird auf dem jährlichen Kongress der American Society for Reproductive Medicine vorgestellt.

Schwächen der Studie

Die Studie lässt allerdings offen, ob es eine „optimale Penislänge“ für „optimale Zeugungsfähigkeit“ gibt. Zudem geht aus der Auswertung weder hervor, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Unfruchtbarkeit bei verschiedenen Penislängen ist, noch lässt sich aus ihr ein antiproportionales Verhältnis ableiten – sie besagt also nicht, dass die Wahrscheinlichkeit einer Unfruchtbarkeit desto größer ist, je kleiner der Penis ist.

Kritiker der Arbeit bemängeln zudem den fehlenden Mehrwert dieser Erkenntnis – sie erhöhe lediglich die sowieso häufig bestehende Unsicherheit von Männern im Bezug auf ihre Penisgröße. Außerdem gebe es nichts, was man an der Penislänge ändern könne – die Auswertung habe darum wenig Nutzen für die Allgemeinheit.