Es gibt unterschiedliche Herzinsuffizienz-Ursachen

Aus der Serie: Was ist eine Herzinsuffizienz und was hilft dagegen?

Von Bluthochdruck bis Herzklappenfehler: Es gibt viele unterschiedliche Herzinsuffizienz-Ursachen. Einige davon können Sie sogar selbst beeinflussen – welche das sind und welche Behandlung hilft, erfahren Sie hier.

Typischen Herzinsuffizienz-Ursachen

  • Koronare Herzkrankheit
  • Bluthochdruck
  • Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
  • Herzrhythmusstörungen
  • überstandene Herzinfarkte
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
  • verschiedene andere Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien)
  • Herzklappenfehler (z.B. Mitralklappeninsuffizienz, Aortenklappenstenose)
  • andere (angeborene) Herzfehler, beispielsweise ein Loch in der Herzscheidewand (der sogenannte Ventrikelseptumdefekt)

Herzinsuffizienz-Ursachen
Bluthochdruck ist eine der häufigsten Herzinsuffizienz-Ursachen Foto: iStock

Die verschiedenen Risikofaktoren und Herzinsuffizienz-Ursachen wirken sich auf unterschiedliche Bereiche des Herzens aus. So schädigt Bluthochdruck vor allem die linke Herzkammer, während ein angeborenes Loch in der Herzscheidewand in erster Linie die rechte Herzhälfte belastet. In den meisten Fällen entwickeln sich „verschleißbedingte“ Schäden an der linken Herzkammer, da diese das sauerstoffreiche Blut mit hohem Druck in den Körperkreislauf pumpen muss.

Häufigste Herzinsuffizienz-Ursachen

Die häufigste der Herzinsuffizienz-Ursachen ist die Koronare Herzkrankheit (KHK), also eine Verkalkung der Herzkranzgefäße. Das sind kleinste Blutgefäße, die den Herzmuskel mit dem nötigen Sauerstoff versorgen. Sind die Herzkranzgefäße verkalkt und verengt, schädigt dies auf Dauer das Herz und seine Pumpleistung.

Verkalkte Herzkranzgefäße
Häufigste Ursache einer Herzinsuffizienz sind verkalkte Herzkranzgefäße. Das Herz wird dann nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt Foto: Imago

Sehr häufig ist auch ein jahrelanger Bluthochdruck eine der Herzinsuffizienz-Ursachen. Ist der Innendruck der Gefäße zu hoch, muss das Herz permanent gegen einen beträchtlichen Widerstand anpumpen. Mit der Zeit wird der Herzmuskel durch das viele „Training“ immer dicker, sodass das Herz sich krankhaft vergrößert – ein möglicher Kompensationsmechanismus, mit denen der Körper die Herzinsuffizienz auszugleichen versucht. Das funktioniert jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Ein übergroßer Herzmuskel verbraucht auch mehr Sauerstoff. Den können die kleinen Herzkranzgefäße aber nicht mehr liefern, sobald das Herz besonders groß und schwer (ca. 500 Gramm) wird – es entsteht eine dekompensierte Herzinsuffizienz.

Verengte Aortenklappe als Ursache

Neben einem erhöhten Blutdruck kann auch eine verengte Aortenklappe, die den „Ausgang“ des Herzens zum Körperkreislauf bildet, dem Organ die Arbeit schwer machen und zählt daher zu den Herzinsuffizienz-Ursachen. Herzklappen können aber auch undicht sein: Das belastet das Herz, weil nach jedem Herzschlag wieder Blut zurück in die Herzkammern fließt. Meistens entsteht also eine Herzschwäche, wenn entweder das Herz auf Dauer überfordert wird oder der Herzmuskel direkt geschädigt ist. Dies kann auch durch eine Entzündung geschehen, eine sogenannte Myokarditis.

Oft treten auch mehrere herzschädigende Faktoren gleichzeitig auf oder bedingen einander: Wer zu Bluthochdruck neigt, erhöhte Blutfettwerte aufweist und gleichzeitig raucht, hat zum Beispiel ein besonders hohes Risiko, dass sein Herz auf Dauer „schlapp“ macht.