Was essen Veganer?

Kein Fleisch, keine Eier, aber auch kein Bier? Was dürfen Veganer eigentlich essen und trinken? PraxisVITA erklärt, was der Unterschied zwischen Vegetariern und Veganern ist und deckt auf, in welchen Lebensmitteln sich tierische Bestandteile verstecken.
Tiertransporte, Massentierhaltung, Klimawandel – es gibt unzählige Gründe, warum sich Menschen dazu entscheiden, als Veganer zu leben. Laut Schätzungen bezeichnen sich in Deutschland etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung als Veganer. Doch was heißt das eigentlich, vegan zu leben? Reicht es, auf Schinken und Käse zu verzichten oder gehört zu einer veganen Lebensweise noch viel mehr dazu?
Anders als Vegetarier verzichten Veganer nicht nur auf Fleischprodukte, sondern auf sämtliche Lebensmittel, die aus Tieren hergestellt oder mit Tierhaltung in Verbindung stehen. Hierzu gehören zum Beispiel Käse, Honig oder Eier. Doch damit nicht genug: Denn Kleidung, die in Verbindung mit Tierhaltung bzw. Tierquälerei steht, wird ebenfalls abgelehnt, zum Beispiel Daunenjacken und Mäntel mit Pelzbesatz.
Versteckte tierische Bestandteile in Lebensmitteln
Einige Leime und Kleber, die verwendet werden, um Schuhsohlen zu kleben, enthalten verarbeitete Schlachtabfälle (Knochen, Haut) oder Kasein (Milchprotein).

Tierprodukte sind auch in Nahrungsmitteln versteckt:
Wein: Wird überwiegend mit Gelatine, Fischblase oder Hühnereiweiß behandelt.
Bier: Damit das Bier nicht trüb wird, wird auch hier häufig Fischblase eingesetzt. Dieses bindet Hefepartikel an sich, sodass das Bier eine klare Farbe erhält.
Schokolade: Für den Glanz von Schokolade kann Schellack verwendet werden. Dieser entsteht aus den Ausscheidungen der asiatischen Lackschildlaus.
Brauchen Veganer Nahrungsergänzungsmittel?
Veganer müssen somit sehr sorgfältig sein in der Auswahl ihrer Lebensmittel. Im Vergleich zu Menschen, die nicht auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten, steht ihnen nur eine eingeschränkte Auswahl an Produkten zur Verfügung. Der Handel bietet inzwischen eine Fülle an veganen Lebensmitteln an, doch diese können laut Ernährungsexperten nicht den gesamten Vitamin- und Nährstoffbedarf decken, den ein Mensch benötigt.
Wie wichtig sind daher Nahrungsmittelergänzungsmittel für Veganer? Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Veganer insbesondere auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 achten. Dieses kommt in tierischen Lebensmitteln vor (Fleisch, Fisch, Eier, Milch) und kann nicht selbstständig vom Körper hergestellt werden. Daher sollten Veganer in Absprache mit ihrem Arzt Vitamin B12-Präparate einnehmen, um einem Mangel vorzubeugen. Einige Hersteller bieten außerdem Pflegeprodukte für Zähne an, die mit Vitamin B12 angereichert sind und über die Mundschleimhäute vom Körper aufgenommen werden. Symptome eines Vitamin B12-Mangels sind unter anderem Müdigkeit, Blutarmut und Taubheitsgefühle.

Veganer können jedoch nicht nur sich selbst mit ihrer Ernährungsform in Gefahr bringen. Schwangere Frauen oder stillende Mütter, die auf tierische Lebensmittel verzichten, riskieren bleibende Schäden an ihren Kindern. In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass Säuglinge Beeinträchtigungen davontrugen, weil sich ihre Mütter vegan ernährt hatten – während der Schwangerschaft oder des Stillens. Mögliche Beschwerden, die durch einen veganen Lebensstil einer Mutter auftreten können, sind laut Ärzten folgende:
- Störung der Blutbildung (Eisen- und Vitamin-B12-Mangel
- Wachstumsverzögerung
- unumkehrbare neurologische Störungen
Leben Veganer gesünder?
Wer vegan leben möchte, sollte daher unbedingt den Rat eines Arztes oder Ernährungsexperten einholen. Wer bei der Ernährungsumstellung langsam vorgeht und nicht von heute auf morgen radikal seine Lebensgewohnheiten umstellt, hat laut Experten die größte Aussicht langfristig durchzuhalten. Der kann auch von den immensen Vorteilen einer fleischlosen Ernährung profitieren. Experten haben beispielsweise herausgefunden, dass eine Umstellung auf vegane Ernährung die Kilos purzeln lässt. Mit keiner anderen Diät verloren die Studienteilnehmer mehr Gewicht. Darüber hinaus soll eine vegane Lebensweise einer Vielzahl an Krankheiten vorbeugen, die mit Übergewicht in Verbindung stehen: Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut Experten steht nicht fest, ob die Vor- oder Nachteile einer veganenen Lebensweise überwiegen.
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