Ernährung bei Reflux: Was ist gut und was schädlich?

Ziel der Ernährung bei Reflux ist es, den Magen durch Speisen und Getränke möglichst wenig zu reizen, damit keine überschüssige Magensäure hergestellt wird. Welche Lebensmittel sind geeignet und worauf sollte man bei der Reflux-Ernährung besser verzichten?

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Die Ernährung bei Reflux ist auf Lebensmittel ausgelegt, die wenig Magensäure produzieren und dadurch die Symptome abmildern. Denn beim Reflux ("Rückfluss") gelangt aggressive Magensäure in die Speiseröhre, meist weil der obere Schließmuskel am Magen zu schwach ist

Reflux-Patient:innen leiden an Sodbrennen, Schmerzen, Husten, Heiserkeit oder Übelkeit. Entzündet sich die Speiseröhre, kommt es zur Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis). Die Reflux-Ernährung spielt auch für die Krankheit ohne Sodbrennen (der sogenannte “stille Reflux”) eine wichtige Rolle, da sie den Magen schont.

Frau hält sich den schmerzenden Bauch
Um Symptome wie Magenschmerzen zu lindern, sollte bei Reflux auf die Ernährung geachtet werden Foto: iStock/bymuratdeniz

Ernährung bei Reflux: Diese Lebensmittel sind erlaubt

Eine spezielle Reflux-Diät gibt es nicht. Lebensmittel werden unterschiedlich vertragen. Wie eine Ernährung bei Reflux aussehen könnte, zeigt diese Tabelle:

  
ObstÄpfel ohne viel Säure, Bananen, Birnen, Melonen, Weintrauben, Mangos
GemüseSalate, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, Spinat, Hülsenfrüchte, Möhren, Tomaten, Steckrüben
FleischMageres Fleisch vom Schwein, vom Rind, von der Pute oder vom Huhn
FischForelle, Kabeljau, Karpfen, Heilbutt
Sonstige Meeresfrüchte Garnelen, Krabben
BeilagenKartoffeln, Kartoffelbrei, Nudeln aus Vollkornmehl, Naturreis
Fette und Öle Olivenöl, Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Butter
Kräuter

Milde Sorten, etwa Oregano, Thymian, Basilikum

Milchprodukte Milch, Quark, Joghurt oder Käse mit niedrigem Fettanteil

Auf welche Lebensmittel sollte man bei der Reflux-Diät besser verzichten?

Leidet man an der Reflux-Krankheit, sollte man seine Ernährung umstellen und Lebensmittel meiden, die übermaßig Magensäure produzieren, wie die folgenden:

  
ObstSaures Obst, etwa diverse Beeren, Orangen, Grapefruits
GemüseZwiebeln, Lauch, Schalotten, verschiedene Krautsorten, Sauerkraut
FleischFettes Fleisch, fette Würste
FischAal, Makrele, Hering; generell geräucherte oder fett eingelegte Fische 
BeilagenFrittiertes wie Pommes, Kroketten oder Kartoffelpuffer
BrotWeißbrot, süßes Gebäck
Fette und ÖleMayonnaise, Gänse- oder Schweineschmalz, Kokosfett
KräuterScharfe Kräuter wie Paprika, Chili, Pfeffer, Curry
MilchprodukteMilch, Quark, Joghurt oder Käse mit hohem Fettanteil

Was ist bei der Reflux-Ernährung noch wichtig?

Um die Symptome abzumildern, ist nicht nur die Reflux-Ernährung mit der richtigen Auswahl an Lebensmitteln entscheidend, sondern ebenso bestimmte Lebensgewohnheiten:

  • Essen Sie mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, anstatt wenige große.

  • Die letzte Mahlzeit sollte zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen sein.

  • Trinken Sie pro Tag mindestens zwei bis zweieinhalb Liter stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee.

  • Vermeiden Sie sehr heiße Getränke, viel Kaffee und schwarzen Tee.

  • Trinken Sie wenig bis keinen Alkohol.

  • Verzichten Sie auf Nikotin.

  • Normalisieren sie Ihr Körpergewicht.

Bleiben die Symptome trotz Umstellung der Ernährung bei Reflux bestehen, sind ärztliche Therapien erforderlich.

Quellen:

Hanns-Wolf Baenkler (2015), Kurzlehrbuch Innere Medizin, Stuttgart: Thieme-Verlag.

Irmtraut Koop (2013), Gastroenterologie compact, Stuttgart: Thieme-Verlag.

Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit, in: AWMF online