Helicobacter-Ernährung: Diese Lebensmittel lindern die Beschwerden

Das Magenbakterium Helicobacter ist die häufigste Ursache für eine Magenschleimhautentzündung. Doch eine Infektion mit Helicobacter lässt sich mit der richtigen Ernährung behandeln – ganz ohne Antibiotika.

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Helicobacter pylori – alle Infos im Überblick

Als „Helicobacter“ bezeichnet man Stäbchenbakterien, die die Magenschleimhaut befallen können. Spricht man von einer Helicobacter-pylori-Gastritis bedeutet es, dass die Magenschleimhaut von dem Bakterium angegriffen wird und aufgrund dessen Folgeerkrankungen – wie zum Beispiel ein Magengeschwür – entstehen können. Der Magenkeim ist hoch ansteckend. Helicobacter pylori macht sich durch ständige Magenprobleme bemerkbar, etwa durch häufiges Aufstoßen oder Blähungen.

Wird der Bakterienbefall diagnostiziert, werden die Bakterien im Magen häufig mit Antibiotika bekämpft. Zusätzlich werden sogenannte Säureblocker verschrieben. Es gibt allerdings auch natürliche Methoden, um den Bakterienbefall zu behandeln – schließlich bringt eine Behandlung mit Antibiotika auch Nebenwirkungen mit sich und kann die Darmflora angreifen.

Helicobacter natürlich behandeln

Bei einer Behandlung ohne Antibiotika werden die Bakterien zwar nicht ganz eliminiert, aber auf einem so niedrigen Niveau gehalten, dass sie keine Beschwerden mehr verursachen. Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Wird der Speiseplan mit ganz bestimmten Lebensmitteln angereichert, kann man die Magenbeschwerden schnell wieder loswerden.

Helicobacter Ernährung: Diese Lebensmittel helfen bei einer Magenschleimhautentzündung

Die folgenden Lebensmittel haben sich bei einer Magenschleimhautentzündung in Folge des Bakterienbefalls durch Helicobacter pylori besonders bewährt:

  • Brokkoli
  • Knoblauch
  • Joghurt
  • Ingwer
  • Ginseng
  • Grüner Tee

Brokkoli tötet Magenkeime ab

Brokkoli-Keimlinge enthalten das wertvolle Antioxidans Sulforaphan, das den Magenkeim Helicobacter pylori abtötet und so die Magen-Beschwerden reduziert.  Schon 100 Gramm Brokkoli am Tag sollen sogar vor Magenkrebs schützen.

Knoblauch als Helicobacter-Hausmittel

Knoblauch bringt Magen und Darm in Schwung. Besonders wirksam sind die weißen Zehen bei Bakterien vom Typ Helicobacter pylori. Dabei fungiert Knoblauch wie Treibstoff: Er regt die Verdauungsdrüsen in Magen und Darm zu vermehrter Aktivität an. Blähungen, Darmkrämpfe und Verstopfungen können so gelindert werden.

Expert:innen raten deshalb dazu, bei Verdauungsbeschwerden täglich zwei bis drei frische Zehen zu essen. Als Alternative bietet sich auch frischer Knoblauchsaft an. Selbst bei Problemen mit der Galle, bei Darminfektionen und Befall mit dem Hefepilz Candida wird die Knolle von Naturheilkundler:innen empfohlen.

Joghurt als Teil der Helicobacter-Ernährung

Der regelmäßige Verzehr von probiotischem Joghurt – zum Beispiel angereichert mit Lactobacillus-acidophilus-Bakterien – kann laut einer Schweizer-Studie die Vermehrung des Magenkeims Helicobacter verhindern. Dadurch sinkt das Risiko, an einem Magengeschwür zu erkranken, deutlich. Wie es den Milchsäurebakterien gelingt, den gefährlichen Keim zu stoppen, ist allerdings noch unklar.

Die Heilkraft des Ginsengs bei Magen-Darm-Beschwerden

Ginseng gilt als echte Wunderwaffe gegen Magen-Darm-Beschwerden. Und auch bei Helicobacter-Infektionen hilft der Extrakt der Wurzel, um Beschwerden wie Magenschmerzen oder Sodbrennen zu verringern. Koreanische Wissenschaftler:innen fanden nämlich heraus, dass roter koreanischer Ginseng-Extrakt eine Vermehrung der Bakterien verhindert.

Mit Ingwer gegen Helicobacter

Auch die Ingwer-Wurzel hat nachweislich eine antibakterielle Wirkung. Amerikanische Forscher:innen untersuchten die Wirkung von Ingwer-Extrakt auf die Vermehrung von Helicobacter und stellten fest: Es dämmt die Verbreitung ein.

Wer unter Magenbeschwerden leidet, sollte also regelmäßig zu einem Glas Ingwer-Wasser oder Ingwer-Tee greifen. Dafür ein kleines Stück Ingwer mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen.

Grüner Tee gegen Entzündungen

Grüner Tee regt die Verdauung und den Stoffwechsel an, macht wach und gilt als eines der gesündesten Getränke überhaupt. Er enthält viele Antioxidantien und Nährstoffe. Die hemmende Wirkung auf den Bakterienstamm Helicobacter pylori konnte in einer Tierstudie gezeigt werden. So sank die Anzahl der Bakterien und auch die Entzündungsrate bei Mäusen, die grünen Tee einnahmen.

Magenschonende Helicobacter-Ernährung: Diese Lebensmittel sollten Sie meiden

Wer unter einer Magenschleimhautentzündung leidet, sollte bestimmte Lebens- und Genussmittel generell meiden und zu magenschonender Kost greifen. Besonders schädlich für den Magen sind Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten und Lebensmittel, die den Magen zusätzlich reizen. Die Helicobacter-Ernährung sollte möglichst ohne gewürzte Speisen, fettige Lebensmittel, Zucker und Kaffee auskommen.

Quellen: 

Roche Lexikon Medizin (1993), 3. Auflage, München/Wien/Baltimore, Urban und Schwarzenberg

Takeuchi, H., Trang, V. T., Morimoto, N., Nishida, Y., Matsumura, Y., & Sugiura, T. (2014). Natural products and food components with anti-Helicobacter pylori activities. World Journal of Gastroenterology: WJG20(27), 8971

Ayala, G., Escobedo-Hinojosa, WI, de la Cruz-Herrera, CF & Romero, I. (2014, 14. Februar). Erkundung alternativer Therapien für Helicobacter-pylori- Infektionen. World Journal of Gastroenterology , 20 (6), 1450–1469

Shannon Brosek, What are the best natural H. pylori treatments? (July 2018), in: medicalnewstoday.com