Helicobacter-Ernährung: Diese Lebensmittel lindern die Beschwerden

Das Magenbakterium Helicobacter ist die häufigste Ursache für eine Magenschleimhautentzündung. Doch eine Infektion mit Helicobacter lässt sich mit der richtigen Ernährung behandeln – ganz ohne Antibiotika.

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Als „Helicobacter“ bezeichnet man Stäbchenbakterien, die die Magenschleimhaut befallen können. Spricht man von einer Helicobacter-pylori-Gastritis, bedeutet es, dass die Magenschleimhaut von dem Bakterium angegriffen wird und aufgrund dessen Folgeerkrankungen – wie zum Beispiel eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Magengeschwür – entstehen können. Der Magenkeim ist hoch ansteckend. Helicobacter pylori macht sich durch ständige Magenprobleme bemerkbar, etwa durch häufiges Aufstoßen, Bauchschmerzen und Blähungen. Der Bakterienbefall wird häufig mit Antibiotika und Säureblocker behandelt. Es gibt allerdings auch natürliche Methoden, um den Bakterienbefall zu behandeln – mit einer speziellen Helicobacter-Ernährung lassen die Beschwerden schnell nach.

Eine Frau schneidet Brokkoli auf einem Holzbrett
Eine Infektion mit Helicobacter lässt sich mit der richtigen Ernährung behandeln Foto: iStock/alvarez

Helicobacter-pylori-Behandlung ohne Antibiotika

Bei einer Behandlung ohne Antibiotika werden die Bakterien zwar nicht ganz eliminiert, aber auf einem so niedrigen Niveau gehalten, dass sie keine Beschwerden mehr verursachen. Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Wird der Speiseplan mit ganz bestimmten Lebensmitteln angereichert, kann man die Magenbeschwerden schnell wieder loswerden.

Helicobacter Ernährung: Diese Lebensmittel helfen bei einer Magenschleimhautentzündung

Die folgenden Lebensmittel haben sich bei einer Magenschleimhautentzündung in Folge des Bakterienbefalls durch Helicobacter pylori bewährt:

  • Brokkoli

  • Knoblauch

  • Joghurt

  • Ingwer

  • Ginseng

  • Grüner Tee

Brokkoli tötet Magenkeime ab

Brokkoli-Keimlinge enthalten das wertvolle Antioxidans Sulforaphan, das Helicobacter pylori abtötet und so die Magen-Beschwerden reduziert. 

Knoblauch als Helicobacter-Hausmittel

Knoblauch bringt Magen und Darm in Schwung. Denn er wirkt ähnlich wie ein Treibstoff: Er regt die Verdauungsdrüsen in Magen und Darm zu vermehrter Aktivität an. Blähungen und Darmkrämpfe können so gelindert werden.

Expert:innen raten deshalb dazu, bei Verdauungsbeschwerden täglich zwei bis drei frische Zehen zu essen. Als Alternative bietet sich auch frischer Knoblauchsaft an. Selbst bei Problemen mit der Galle, bei Darminfektionen und einem Befall mit dem Hefepilz Candida wird die Knolle von Naturheilkundler:innen empfohlen.

Joghurt als Teil der Helicobacter-Ernährung

Der regelmäßige Verzehr von probiotischem Joghurt – zum Beispiel angereichert mit Lactobacillus-acidophilus-Bakterien – kann laut einer Schweizer-Studie die Vermehrung des Magenkeims Helicobacter verhindern. Dadurch sinkt das Risiko, an einem Magengeschwür zu erkranken, deutlich. Wie es den Milchsäurebakterien gelingt, den gefährlichen Keim zu stoppen, ist allerdings noch unklar.

Die Heilkraft des Ginsengs bei Magen-Darm-Beschwerden

Ginseng gilt als echte Wunderwaffe gegen Magen-Darm-Beschwerden. Und auch bei Helicobacter-Infektionen hilft das Extrakt der Wurzel, um Beschwerden wie Magenschmerzen oder Sodbrennen zu verringern. Koreanische Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass roter koreanischer Ginseng-Extrakt eine Vermehrung der Bakterien verhindert.

Mit Ingwer gegen Helicobacter

Auch die Ingwer-Wurzel hat nachweislich eine antibakterielle Wirkung. Amerikanische Forscher:innen untersuchten die Wirkung von Ingwer-Extrakt auf die Vermehrung von Helicobacter und stellten fest: Die gelbe Knolle hemmt die Vermehrung des Bakteriums.

Wer unter Magenbeschwerden leidet, sollte also regelmäßig zu einem Glas Ingwer-Wasser oder Ingwer-Tee greifen. Dafür ein kleines Stück Ingwer mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen.

Grüner Tee gegen Entzündungen

Grüner Tee regt die Verdauung und den Stoffwechsel an, macht wach und gilt als eines der gesündesten Getränke überhaupt. Er enthält viele Antioxidantien und Nährstoffe. Die hemmende Wirkung auf den Bakterienstamm Helicobacter pylori konnte in einer Tierstudie gezeigt werden. So sank die Anzahl der Bakterien und auch die Entzündungsrate bei Mäusen, die grünen Tee verabreicht bekamen.

Helicobacter: Ist Kaffee erlaubt?

Es gibt einige Lebensmittel, die bei einer Magenschleimhautentzündung unbedingt vom Speiseplan gestrichen werden sollten, weil sie den Magen zusätzlich belasten und so die Beschwerden noch verschlimmern können. Aber wie sieht es mit Kaffee aus? Studien zeigen, dass ein hoher Kaffeekonsum (ab drei Tassen pro Tag) eine Helicobacter-Infektion fördert. Und auch während einer akuten Magenschleimhautentzündung ist Kaffee keine gute Idee, da er den Magen belastet. Wer nicht auf Koffein verzichten möchte, kann auf Grünen Tee zurückgreifen.

Magenschonende Helicobacter-Ernährung: Diese Lebensmittel sollten Sie meiden

Wer unter einer Magenschleimhautentzündung leidet, sollte bestimmte Lebensmittel meiden und zu magenschonender Kost greifen. Besonders schädlich für den Magen sind neben Kaffee auch Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten sowie Lebensmittel, die den Magen zusätzlich reizen. Die Helicobacter-Ernährung sollte möglichst ohne stark gewürzte und frittierte Speisen, fettige Lebensmittel, Zucker und Fruchtsäfte auskommen.

Quellen: 

Roche Lexikon Medizin (1993), 3. Auflage, München/Wien/Baltimore, Urban und Schwarzenberg

Takeuchi, H., Trang, V. T., Morimoto, N., Nishida, Y., Matsumura, Y., & Sugiura, T. (2014). Natural products and food components with anti-Helicobacter pylori activities. World Journal of Gastroenterology: WJG20(27), 8971

Ayala, G., Escobedo-Hinojosa, WI, de la Cruz-Herrera, CF & Romero, I. (2014, 14. Februar). Erkundung alternativer Therapien für Helicobacter-pylori- Infektionen. World Journal of Gastroenterology , 20 (6), 1450–1469

Shannon Brosek, What are the best natural H. pylori treatments? (July 2018), in: medicalnewstoday.com