Erhöhte Blutfette: Therapie ist auch ohne Symptome wichtig
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Häufig gehen erhöhte Blutfettwerte auf einen ungesunden Lebensstil mit falschen Essgewohnheiten zurück. Erste Maßnahme bei der Behandlung erhöhter Blutfettwerte ist daher meist eine Umstellung des Lebensstils sowie der Essgewohnheiten. Eine wichtige Rolle spielt eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit ausreichend Bewegung.
Einfache Tipps zur Therapie von erhöhten Blutfettwerten
- Verwenden Sie beim Kochen anstatt tierischer Fette (wie Butter) pflanzliche Fette wie Olivenöl oder Rapsöl.
- Verwenden Sie fettarmte Wurst- und Fleischsorten und fettreduzierte Milchprodukte
- Greifen Sie zu Lebensmitteln mit wenigen gesättigten Fettsäuren wie z. B. Fisch, Geflügel, Kalb und Wild. Reich an gesättigten Fettsäuren sind unter anderem Wurst, Käse, Sahne, Butter und Vollmilch.
- Greifen Sie zu ungesättigten Fettsäuren, zum Beispiel indem Sie mehr Fisch verzehren. Fisch enthält zudem wichtige Omega-3-Fettsäuren.
- Bevorzugen Sie fettarme Zubereitungsarten wie Grillen oder Dünsten
- Essen Sie mehrmals am Tag frisches Obst und Gemüse, möglichst in Form von Rohkost oder Salat.
- Vermeiden Sie zu viel Süßes und viel Zucker.
- Trinken Sie keinen oder nur wenig Alkohol.

Auch erhöhte Triglyzerid-Werte können Sie mit einer konsequenten Ernährung senken. Bei vielen Menschen reichen schon geringe Mengen an Alkohol aus, damit die Zahl der Triglyzeride im Blut ansteigt. Trinken Sie daher nur wenig, am besten gar keinen Alkohol. Oft reicht diese Maßnahme schon aus, um den erhöhten Triglyzerid-Wert zu senken. Weitere Tipps sind:
- Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke wie Limonaden oder Cola.
- Vermeiden Sie, wenn möglich, Süßigkeiten.
- Greifen Sie zu Nahrungsmitteln mit vielen Ballaststoffen wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Reis, Hülsenfrüchte.
- Verzichten Sie möglichst auf Fleisch und Milchprodukte.
- Fisch wie Lachs, Sardellen, Makrelen oder Hering kann sich positiv auswirken.
Allgemein gilt: Achten Sie auf ausreichende Bewegung! Ein wichtiger Teil der Behandlung von erhöhten Blutfettwerten ist Sport.
In der Regel kontrolliert Ihr Arzt vier und acht Wochen nach Beginn der Therapie die Blutfettwerte. Reichen die Umstellung der Ernährung und vermehrte körperliche Aktivitäten jedoch nicht aus, um erhöhte Blutfettwerte zu senken, kann ihr Arzt diese auch medikamentös behandeln. Dazu können folgende Medikamente zum Einsatz kommen:
- Die wirksamsten LDL-cholesterinsenkenden Medikamente sind Statine (sog. CSE-Hemmer: Cholesterin-Synthese-Hemmer). Sie hemmen ein bestimmtes Enzym, das an der Bildung von Cholesterin in der Leber beteiligt ist. Dadurch sinkt der LDL-Cholesterinspiegel im Blut ab. Häufig steigt auch das HDL-Cholesterin an (Merke: Bei HDL-Cholesterin ist es so, dass erhöhte Werte besser sind als zu niedrige).
- Ist das LDL-Cholesterin trotz des Einsatzes von Statinen noch erhöht, können sogenannte Cholesterin-Resorptionshemmer helfen. Diese hemmen die Aufnahme von Cholesterin im Darm und senken so den LDL-Cholesterinspiegel.
- Ihr Arzt kann erhöhte Blutfettwerte auch mit sog. Austauscherharze beziehungsweise Gallensäure-bindenden Mittel behandeln. Aus Cholesterin bildet die Leber normalerweise Gallensäuren, die in den Dünndarm abgegeben werden, die Verdauung unterstützen und letztlich wieder von der Darmschleimhaut aufgenommen werden. Austauscherharze verhindern dieses „Recycling“ der Gallensäuren, sie werden ausgeschieden und gehen dem Körper verloren. Folglich muss die Leber neue Gallensäure aus vorhandenem Cholesterin bilden. Dadurch kann das LDL-Cholesterin um 20 bis 25 Prozent gesenkt werden.
- In manchen Fällen kommen auch Fibrate zum Einsatz (insbesondere bei gleichzeitig erniedrigten HDL-Werten). Sie bewirken eine LDL-Cholesterinabnahme, eine Zunahme des HDL-Cholesterins und eine Senkung der Triglyzeride.
- Um erhöhte Blutfette zu senken, kann ihr Arzt auch eine Therapie mit Nikotinsäure verordnen.
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