Erfrierungen
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Eine Erfrierung, medizinisch Congelatio genannt, ist eine schwere und örtlich begrenzte Schädigung des Gewebes durch Kälte. Betroffen sind meistens schlecht geschützte und dem Körperzentrum ferne Körperteile wie Zehen, Finger, Nase und Ohren. Bei Erfrierungen wird das betroffene Gewebe schlechter durchblutet und geschädigt. Erfrierungen sind zu Beginn meist schmerzlos und werden nicht bemerkt. Sie entstehen in der Regel bei Temperaturen unter sechs Grad Celsius und werden durch Nässe, Wind und zu enge Bekleidung beschleunigt.
Was sind Erfrierungen?
Erfrierungen sind Verletzungen des Gewebes von Körperteilen, die starker oder lang andauernder Kälte ausgesetzt waren. Sehr häufig erleiden Bergsteiger auf ihren langen Anstiegen in eisigen Höhen Erfrierungen an Ohren, Nase, Händen und Füßen. Erfrierungen werden oft nicht bemerkt, weil die betroffenen Körperstellen gefühllos sind und nicht schmerzen.

Da der Körper über die Haut sehr viel Wärme verliert, ziehen sich durch Kälte die feinen Blutgefäße der Gliedmaßen zusammen. Auf diese Weise wird die Wärmeabgabe des Körpers gesenkt und die inneren, lebenswichtigen Organe mit Wärme und Sauerstoff versorgt. Die verminderte Blutversorgung im Gewebe von Gliedmaßen, Nase und Ohren führt dazu, dass die Blutplättchen aneinanderkleben: Der Blutfluss wird immer langsamer. Kommt er vollends zum Stillstand, wird das Gewebe weder mit Sauerstoff versorgt, noch gewärmt. Die Haut erscheint dann meist blass und ist taub.
Erfrierungen führen zu Taubheit und Gefühllosigkeit
Erfrierungen werden je nach Ausmaß in vier Schweregrade unterteilt, die unterschiedlich behandelt werden müssen. Sie führen zunächst zu Taubheit und Gefühllosigkeit der betroffenen Region. Diese ist zuerst blass bis blau und teilweise marmoriert (Erfrierungen 1. Grades). Später ist eine Schwellung oder Rötung sichtbar (Erfrierungen 2. Grades). Bei schweren Erfrierungen (Erfrierungen 3. Grades) bilden sich Blasen und die Haut färbt sich blau-schwarz. Die tatsächliche Schädigung durch eine Erfrierung wird jedoch erst Stunden bis Wochen nach dem Erwärmen sichtbar. Die sogenannte Totalvereisung (Erfrierungen 4. Grades) ist der letzte Grad der Erfrierungen. Sie betrifft alle Gewebsschichten und führt dazu, dass sich die betroffenen Körperteile nicht mehr erholen und entfernt werden müssen.
Erfrierungen sind Notfälle. Eine Person, die Erfrierungen erlitten hat, muss umgehend von einem Arzt behandelt werden, da das Ausmaß der Verletzung meistens nicht erkennbar ist. Bis der Rettungsdienst eintrifft, sollten Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden.

Risikofaktoren für Erfrierungen
Zwar ist die Gefahr von Erfrierungen vor allem dann erhöht, wenn Menschen über lange Zeit extremer Kälte ausgeliefert sind, beispielsweise Bergsteiger oder Obdachlose. Doch Erfrierungen sind auch schon bei Plusgraden möglich, beispielsweise, wenn sich Betroffene mit nassen Socken und Schuhen draußen aufhalten. Ein erhöhtes Risiko haben Diabetiker, die an Nervenschädigungen leiden – sie nehmen Warnzeichen wie Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen weniger gut war. Dasselbe trifft auf Menschen zu, die viel Alkohol getrunken haben und dadurch weniger kälteempfindlich sind.
Kleine Erfrierungen können entstehen, wenn die Haut mit tiefgefrorenen Lebensmitteln in Berührung kommt oder nach Verletzungen mit Eis gekühlt wird. Eisbeutel sollten darum niemals direkt auf die Haut gelegt, sondern vorher mit einem Tuch umwickelt werden.
Generell steigt das Risiko einer Erfrierung, wenn Gewebe nicht ausreichend durchblutet wird. Das kann der Fall sein bei Bewegungsunfähigkeit (beispielsweise durch eine Ohnmacht), Durchblutungsstörungen wie bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder zu enger Kleidung.
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