Erfolgreiche Hallux valgus-OP: "Jetzt trage ich wieder Pumps!"

Der Ballenzeh ist passé: Heute muss Ingrid bei ihrer Schuhwahl keine Kompromisse mehr machen
Der Ballenzeh ist passé: Heute muss Ingrid bei ihrer Schuhwahl keine Kompromisse mehr machen

Ingrid war Anfang 50, als ihr linker Zeh begann, aus der Reihe zu tanzen. Der "Hallux valgus", auch Ballenzeh genannt, sah nicht schön aus – und er schmerzte. Kaum ein Schuh passte. Erst eine Fußoperation half.

Schicke Businessmode und Schuhe mit hohen Absätzen – ja, das ist Ingrid. Dieses Outfit liebt sie. Es passte hervorragend zu ihrem Beruf als Sparkassenbetriebswirtin im Norden Hamburgs. Sie musste viel repräsentieren – und legte wie die meisten "Bankerinnen" Wert auf einen einwandfreien klassischen Auftritt. Mit Anfang 50 stellten sich jedoch Probleme ein. "Der linke Fuß begann zu schmerzen", berichtet die 68-Jährige. Genauer: der Ballen des linken Fußes.

Der Ballen trat weit heraus

Nicht, dass sie über Nacht nicht mehr auftreten konnte. "Es kam ganz allmählich, die Schmerzen wurden heftiger, der Ballen war immer öfter gerötet." Ingrid konnte nicht mehr jeden Schuh tragen, tauschte immer häufiger die schicken Pumps gegen bequeme Laufschuhe. Doch über die Jahre wurden die Symptome schlimmer. Der linke große Zeh verschob sich immer mehr nach links, der Ballen trat weiter heraus. Was Ingrid beschreibt, nennen Mediziner Hallux valgus, den Ballenzeh. Etwa 20 Millionen Europäer leiden daran, zum größten Teil Frauen.

Wie man den Ballenzeh wieder zurechtrückt

Kosten: Die meisten Kassen übernehmen die Kosten für die OP, bei der eine Titanplatte am ersten Mittelfußknochen eingesetzt wird. Sie kann im Fuß verbleiben.
Dauer: Nach zwei Tagen steht im Regelfall die Entlassung an, etwa sechs Wochen muss der individuell angepasste, sandalenartige Verbandschuh getragen werden. Darum besser in der milderen Jahreszeit den Eingriff vornehmen lassen.
Information: Die Stärke unserer Schmerzen und nicht der Grad der Deformation bestimmt den Zeitpunkt der OP! Lassen Sie sich beim Arzt beraten.

Den geliebten Sport musste sie aufgeben. "Ich wanderte leidenschaftlich gern. Das ging nun nicht mehr, weil die Wanderschuhe zu fest saßen und zu viel Druck auf die schmerzende Stelle ausübten", berichtet sie. Damit wollte sie sich nicht abfinden – und recherchierte selbst. Sie sagt: "Ich las viel über Methoden, den Hallux valgus zu behandeln." Dabei stieß sie auf einen Bericht über eine neue OP-Methode der Hamburger Klinik Fleetinsel, bei der eine Titanplatte implantiert wird. Ingrid: "Mein Arzt erklärte ausführlich, was auf mich zukommt – ich entschied mich, es anzugehen!"

Heute trägt sie jeden Schuh, den sie will

Zwei Tage nach dem Eingriff war der Fuß bereits wieder vorsichtig belastbar! Sie konnte nach Hause. Aber sie brauchte einen Spezialschuh, der für sie angepasst wurde. Abrollbewegungen des Gelenks am großen Zeh waren zunächst verboten – und mit der orthopädischen Sandale auch nicht möglich. Ingrid bekam jedoch Krankengymnastik. Sie sagt: "Nach vier Wochen konnte ich wieder bequeme Schuhe tragen und vorsichtig abrollen." Die Operation liegt nun fünf Jahre zurück. Nur eine winzige Narbe ist geblieben. Ingrid kann, wenn sie will, wieder "stöckeln" – und wieder Sport machen: Walken, Gymnastik, Spaziergänge. Und sie würde sich "jederzeit wieder für die OP entscheiden"!