Enzym-Peeling: Sanfte Reinigung ohne Rubbeln
Beim Enzym-Peeling werden die obersten Hautzellen abgetragen. Die sanfte Pflege kommt im Gegensatz zu anderen Peelings ganz ohne Rubbeln aus.

Einmal in der Woche sollte man seine Haut von überschüssigen Hautschüppchen und Talg befreien. Das reinigt die Poren und gibt der Haut die Möglichkeit, die nachfolgenden Produkte wieder besser aufzunehmen. Während viele Menschen noch immer zu einem mit Schleifpartikel oder Säure versetzten Peeling greifen, dass in den tieferen Hautschichten ansetzt, wirkt ein Enzym-Peeling auf schonende Art und Weise. Daher ist es auch besonders gut für Menschen mit empfindlicher und trockener Haut geeignet.
Enzym-Peeling: Was ist das überhaupt?
Den Begriff Enzyme kennt man eigentlich aus der Biologie. Es handelt sich dabei um Moleküle aus Eiweiß. Sie helfen, biochemische Reaktionen im Körper zu ermöglich oder sie zu beschleunigen. In Form des Peelings werden sie dazu benutzt, jene Proteine zu spalten, die die Zellverbände der obersten Hautschicht zusammenhalten. Nach der Einwirkzeit wird die Emulsion mit Wasser wieder abgewaschen. Dabei lassen sich die abgestorbenen und gelockerten Hautzellen abtragen.
Bestandteile des Enzym-Peelings
Die meisten Enzympeelings sind echte Naturwunder. Sie setzen auf natürliche Inhaltsstoffe, die aus bestimmten Früchten gewonnen werden. Papain beispielsweise steckt in den Kernen und der Schale der Papaya. Bromelain befindet sich im Fruchtfleisch und den Stängeln der Ananaspflanze.
Es gibt aber auch Produkte, die künstliches Subtilisin enthalten – ein Enzym, das ursprünglich in gewissen Bakterien enthalten ist und als wirksamer Entferner von Eiweißflecken in einigen Reinigungs- und Waschmitteln steckt. Zusätzlich können auch Fett spaltende Enzyme – sogenannte Lipasen – enthalten sein. Diese sind aber ebenfalls künstlich hergestellt.
Die Peelings können also folgende Enzyme enthalten:
- Papain
- Bromelain
- Subtilisin
- Lipasen
Wie wirkt ein Enzym-Peeling?
Enzym-Peelings gelten als äußerst schonende Methode, die Haut zu pflegen – vor allem, weil sie nur an der obersten Hautschicht wirken. Die Wirkung ist dennoch stark genug, um sichtbare Effekte zu erzielen. Oft schon nach der ersten Anwendung.
Talg und verhornte Hautschüppchen werden von der Haut entfernt, und auch die Poren werden befreit und erscheinen feiner. Das bewirkt, dass Mitesser und Pickel seltener entstehen. Die regelmäßige Anwendung beugt also auch Unreinheiten vor. Zudem kann ein Enzym-Peeling auch bei Akne oder erweiterten Blutgefäßen, zum Beispiel an der Nase, helfen.
Ist die Hornschicht abgetragen und sind die Poren befreit, können pflegende Wirkstoffe wieder besser in die Haut gelangen.
Anwendung: Regelmäßige Pflege durch Enzym-Peelings
Verschiedene Hauttypen brauchen unterschiedliche Pflege. Auch wenn sich Enzym-Peelings für alle Hauttypen eignen und – im Gegensatz zu Peelings mit Mikropartikeln oder Säure – weitaus weniger aggressiv wirken, braucht nicht jede Haut die gleiche Behandlung:
- Eher fettige Haut, die zu Unreinheiten neigt, oder mit Akne: einmal pro Woche
- Trockene, eher empfindliche Haut: zunächst alle drei Wochen, später kann die Frequenz auf einmal pro Woche erhöht werden
- Reife Haut: alle zwei Wochen
Vorsicht: Wer unter Neurodermitis oder Schuppenflechte leidet, sollte vor der Anwendung von Enzym-Peelings mit einem Hautarzt sprechen. Aber auch Kosmetikerinnen wissen oft Bescheid, wenn es um spezielle Fragen zu Enzym-Peelings geht.
Enzym-Peeling zu Hause anwenden: So funktioniert’s
Wer das Beauty-Produkt nicht bei der Kosmetikerin auftragen lassen will, kann die Anwendung auch ganz einfach in den eigenen vier Wänden durchführen.
Je nach Hersteller ist das Enzym-Peeling ein fertiges Gel oder muss in Form von Pulver erst angerührt werden. Es wird nach der gründlichen Reinigung auf das Gesicht aufgetragen – kann aber auch auf Hals und Dekolleté verteilt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Augen- und Mundpartie großzügig auszusparen. Bei einem Kontakt mit Schleimhäuten kann es nämlich brennen.
Es ist nicht nötig, die Emulsion einzumassieren. Das Enzym-Peeling entfaltet seine Wirkung ganz einfach bei Hautkontakt. Je nach Hersteller ist eine Einwirkzeit von einer bis 20 Minuten empfohlen. Die meisten Produkte sollen aber etwa zehn Minuten auf der Haut bleiben. Wer möchte, kann sein Gesicht währenddessen mit einem warmen, nassen Waschlappen benetzen. Danach sollten allerdings gründlich die Hände gewaschen werden, denn die Enzyme wirken überall.
Wenn es zu einem leichten Kribbeln auf der Haut kommt, ist das vollkommen in Ordnung. Und sogar gewünscht. Denn dann fangen die Enzyme an zu arbeiten. Kommt es jedoch zu starkem Jucken, sollte das Produkt sofort abgewaschen werden.
Nach der beschriebenen Einwirkzeit wird das Enzym-Peeling mit ausreichend Wasser vom Gesicht entfernt. Danach kann man die Haut noch mit einer Feuchtigkeitsmaske belohnen oder direkt eine dünne Feuchtigkeitscreme auftragen – denn nach dem Peeling ist die Haut nahezu fettfrei und braucht unbedingt Pflege. Die kann jetzt aber umso besser wirken.
Enzym-Peeling: Schnell sichtbare Erfolge und schöne Ergebnisse
Schafft man es, das Enzym-Peeling einmal wöchentlich in seine Beauty-Routine zu integrieren, werden Unebenheiten, Unreinheiten und Pickel weniger. Auch leichte Pigmentflecken kann man so etwas aufhellen. Zudem wird das Hautbild insgesamt ebener und sieht frischer sowie rosiger aus. Und auch Falten glätten sich nach einigen Wochen sichtbar.
Übrigens: Es gibt Enzym-Peelings mittlerweile auch in gut sortierten Drogeriemärkten und Parfümerien zu kaufen. Je nach Zusammensetzung und Inhaltsstoffen sind die Produkte zwischen sechs und 60 Euro zu haben.
Quellen:
- Wahre Faltenkiller kommen aus dem Forschungslabor, in: welt.de