Enoki: Welche Wirkung hat der Pilz?
In den letzten Jahren hat Enoki die Lebensmittelmärkte erobert und sich international zu einem begehrten Speisepilz entwickelt. Warum er allseits so geschätzt wird?
Die Wirkung von Enoki soll eine ganz besondere sein. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) schätzt man seine positiven Auswirkungen bei einem geschwächten Immunsystem. Heilpraktiker empfehlen den Pilz auch begleitend zu Chemo- oder Strahlentherapien bei Krebspatienten.
Hinter dem japanischen Begriff Enoki verbirgt sich der Gemeine Samtfußrübling, eine Pilzart aus Ostasien. Sein wissenschaftlicher Name lautet Flammulina velutipes. Enoki wächst auf dem Holz abgestorbener Laubbäume und wird schon seit mehr als 1.000 Jahren in China kultiviert. Die leichte Zucht macht ihn zu einem beliebten Speisepilz. Außerdem ist er ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin, was unter anderem auf die Wirkung seiner Eiweißverbindungen zurückgeführt wird.
Welche Anwendungsgebiete und welche Wirkung hat Enoki?
TCM-Ärzte aus Japan haben beobachtet, dass bei Züchtern von Enoki weniger Krebserkrankungen auftreten als bei der durchschnittlichen Bevölkerung. Diese vermuten deshalb eine schützende Wirkung des Pilzes. Ist eine Krebserkrankung aufgetreten, sollten die Patienten ebenfalls von Enoki profitieren, was Heilpraktiker mit immunmodulierenden Effekten erklären. Chemo- und Strahlentherapien sollen verträglicher werden, da manche Inhaltsstoffe des Pilzes antioxidative Eigenschaften haben. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Balance fürs Immunsystem: Bei Allergien attackiert ein überaktives Immunsystem harmlose Stoffe (Allergene) wie Eiweiße in Pollen (Heuschnupfen). Reagiert unsere Abwehr jedoch zu schwach auf Eindringlinge, erkranken wir öfter an Infektionen. Für ein ausgeglichen arbeitendes Immunsystem empfehlen Heilpraktiker die Behandlung mit Enoki. Nicht zuletzt nutzen diese vitalisierende Eigenschaften bei Menschen mit starker Erschöpfung oder Müdigkeit (Fatigue), die als Begleiterscheinung bei vielen Erkrankungen auftritt, etwa bei Krebs oder Multipler Sklerose (MS).
In welcher Dosierung sollte man Enoki einsetzen?
TCM-Ärzte arbeiten mit getrocknetem, pulverisiertem Enoki. Das hat mehrere Vorteile: Tabletten oder Kapseln schmecken neutral und lassen sich gut einnehmen – nicht alle Menschen schätzen den Pilzgeschmack. Außerdem schwankt bei frischen Pilzen der Gehalt an Inhaltsstoffen. Zur Behandlung nimmt man die Tagesdosis nach Angabe des Herstellers ein, verteilt auf mehrere Portionen. Dazu sollten mindestens zwei Liter Mineralwasser oder ungesüßter Tee getrunken werden. Verdauungsstörungen können zu Beginn auftreten, verschwinden aber nach mehreren Tagen meist von selbst. Von der Anwendung sollten sich Betroffene bei schweren Erkrankungen jedoch nicht zu viel erwarten. Man darf Enoki nicht mit Arzneimitteln aus der Schulmedizin vergleichen, die mit hochwertigen Studiendaten zugelassen werden. Bei TCM-Pilzen wie Enoki gibt es oft nur Studien, die mit Zellkulturen oder mit Versuchstieren durchgeführt worden sind, aber nicht mit Menschen. Patienten sollen immer dem ärztlichen Rat folgen und keine verordneten Medikamente eigenmächtig absetzen.
Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.
Quellen:
Döll, M. (2012): Vitalpilze für ein gesundes Leben: Immunstärkend - Stoffwechselanregend – Entgiftend. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, Stuttgart
Schmaus, F. (2018): Das große Handbuch der Mykotherapie: Heilen mit Pilzen: Gesundheit aus der Natur. MykoTroph, Limeshain
Schmaus, F. (2014): Die Natur als Apotheke nutzen – Heilen mit Pilzen: Krankheiten natürlich und ursächlich heilen und dauerhaft gesund bleiben. MykoTroph, Limeshain
Vitalpilze für die Krebstherapie, in: Verbraucherzentrale.de