Endometriose: Welche Ursachen und Risikofaktoren sind bekannt?
Die genauen Endometriose-Ursachen sind nicht bekannt. Die Experten diskutieren verschiedene Theorien, die das Entstehen einer Endometriose erklären könnten. Bislang ist es aber noch nicht gelungen, eine tatsächliche Endometriose-Ursache nachzuweisen.
Eine mögliche Endometriose-Ursache könnte sein, dass sich bereits bei der Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane vereinzelte Zellen am falschen Ort ansiedeln, aus denen später Gewebe entsteht, das der Gebärmutterschleimhaut stark ähnelt. In diesem Fall wäre bei der Endometriose die Ursache angeboren. Eine andere Theorie besagt, dass Zellen ungewollt durch die Eileiter abwandern. Die Muskelbewegungen der Gebärmutter könnten diesen Prozess verstärken oder sogar auslösen. Solch eine Zellwanderung wird eventuell auch durch die Menstruation selbst verursacht, falls das Blut zurück in den Körper läuft, statt korrekt abzufließen (retrograde Blutung). Die Ärzte vermuten zudem, dass Endometriumzellen über die Lymph- und Blutbahn transportiert werden und auf diese Weise zu anderen Organen wie der Lunge gelangen. Wie stark der Einfluss einer möglichen vererbten Veranlagung sein könnte, ist unbekannt. Was dafür spricht: Die Krankheit tritt in manchen Familien gehäuft auf.
Risikofaktor für die Entstehung einer Endometriose: Die Zahl an Menstruationstagen
Auch wenn die Endometriose-Ursachen noch nicht entschlüsselt sind, konnten die Experten bereits einen wichtigen Risikofaktor bestimmen: die absolute Zahl an Menstruationstagen. Je mehr Tage mit Regelblutung eine Frau im Laufe ihres Lebens hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Endometriose bekommt. Das trifft zum Beispiel zu, wenn die erste Menstruation (sogenannte Menarche) besonders früh einsetzt, der Zyklus lang ist (hohe Zahl an Blutungstagen), die Frau wenig oder keine Kinder bekommen hat und die Stillzeit kurz oder gar nicht vorhanden war. All diese Faktoren sorgen für eine insgesamt höhere Zahl an Menstruationstagen.
Leichte Formen der Endometriose bleiben symptomfrei
Durchschnittlich setzt die erste Regelblutung früher ein als noch vor einigen Jahrzehnten. Zudem entscheiden sich mehr Frauen für eine geringe Kinderzahl oder bleiben vollständig kinderlos. Auch die Stilldauer hat sich tendenziell verkürzt. Risikofaktoren haben also zugenommen. Deswegen gehen Experten davon aus, dass die Endometriose grundsätzlich häufiger geworden ist. Genaue Zahlen gibt es nicht, da sich parallel die diagnostischen Methoden verbessert haben, sodass sich nicht abschließend sagen lässt, welcher Anteil der höheren Fallzahlen auf ein angestiegenes Auftreten und welcher Anteil auf den Fortschritt in der Diagnostik zurückzuführen ist. Zudem ist bei der Endometriose von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da leichte Verlaufsformen vielfach symptomfrei bleiben. Das verfälscht die Statistik und macht es zugleich schwerer, die Endometriose-Ursache aufzudecken.
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