Endlich wieder gut schlafen!

Jeder vierte Deutsche wünscht sich erholsamere Nächte. Wie das Durchschlafen wieder gelingt, erklärt PraxisVITA.

Stress mit den Nachbarn, Sorgen um die Gesundheit, die Familie und ob das Geld bis zum Monatsende reichen wird – all das kann uns nachts den Schlaf rauben. Denn tagsüber haben die meisten keine Zeit, sich seelisch mit belastenden Situationen auseinanderzusetzen. Wachen wir aber nachts auf, sind die Sorgen sofort wieder präsent – und die Gedanken beginnen im Kopf zu kreisen.

Das Gedankenkarussell durchbrechen

Ein oder zwei durchwachte Nächte kann unser Körper noch gut verkraften. Halten die belastende Lebenssituation und das damit verbundene Wachliegen länger an, fühlen wir uns irgendwann auch am Tag müde. Und dann kommt die Angst, in der nächsten Nacht wieder nicht schlafen zu können. Diese Sorgen aber verstärken das Problem nur noch… Umso wichtiger ist es, etwas zu unternehmen. Wir stellen die besten Maßnahmen vor.

Wie gut wir tatsächlich schlafen

Gut schlafen
Viele Menschen schätzen ihren eigenen Schlaf viel schlechter ein, als er tatsächlich ist Foto: iStock

Viele beurteilen ihren Schlaf viel schlechter, als er tatsächlich ist. Dadurch wächst aber die Angst vor einer erneut durchwachten Nacht und wir kommen noch weniger zur Ruhe. Abhilfe verschafft ein Schlaftagebuch. Jeden Morgen notieren Sie, wie viele Stunden Sie objektiv geschlafen haben und wie gut Sie die Nacht empfunden haben (zum Beispiel nach einem Punktesystem von 1 bis 10). Das Schlaftagebuch führen Sie zwei Wochen lang. Viele werden erstaunt feststellen, dass sie eigentlich gar nicht so schlecht und so wenig schlafen, wie sie bisher dachten.

Auf die Zeit achten

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – und unregelmäßige Schlafenszeiten können unsere nächtlichen Probleme verschärfen. Daher raten Experten, immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und wieder aufzustehen.

In den Schlaf gähnen

Mit einem beherzten Gähnen können Sie nicht nur andere anstecken, sondern auch sich selbst! Denn damit signalisieren Sie Ihrem Körper: „Jetzt ist Zeit, zu entspannen!“ Einfach den Mund weit öffnen, die Augen schließen und das Gähnen genießen. Auch wenn es sich komisch anfühlt, brechen Sie nicht ab, sondern führen Sie es in Gänze aus. Tipp: Falls das bei Ihnen nicht funktioniert, lassen Sie sich vom Gähnen Ihres Partners anstecken.

Tagsüber Spazieren gehen

Für einen guten Schlaf ist es nicht nur wichtig, dass es nachts dunkel ist, sondern auch, dass Sie tagsüber viel natürliches Licht abbekommen. Vereinfacht ausgedrückt wird dadurch Ihre innere Uhr richtig eingestellt. Dafür muss nicht einmal die Sonne scheinen, selbst bei Regen tritt dieser Effekt ein. Zudem verbessert Bewegung an der frischen Luft den Schlaf. Wenn Sie joggen oder zum Fitness gehen wollen, sollten Sie dies hingegen erst zwischen dem Nachmittag und dem frühen Abend tun: Unser Hormonspiegel und unsere Körpertemperatur erreichen zwischen 16 und 19 Uhr den höchsten Stand – dann sind die Muskeln flexibler und das Training fällt generell leichter.

Gut schlafen
Wer tagsüber im spazierengeht, kann seine innere Uhr programmieren Foto: iStock

Wenn Gedanken kreisen

Wenn Sie nachts aufwachen und die Gedanken kreisen, ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Dann sollten Sie notieren, was Sie beschäftigt. Damit geben Sie Ihrem Gehirn das Signal: „Es wird nichts vergessen“ – und das Gedankenkarussell stoppt. Wichtig: Das Licht lassen Sie aus. Das Geschriebene können Sie meistens trotzdem entziffern. Und selbst wenn nicht – entscheidend ist die Botschaft an das Gehirn.

Natürliche Einschlafhilfe

Pflanzliche Mittel, die auf Lavendel oder Baldrian basieren, helfen uns beim Ein- und Durchschlafen. Sie machen aber – im Gegensatz zu synthetischen Mitteln – am nächsten Tag nicht müde. Sie können ruhig jeden Abend eingenommen werden.

Augen offenhalten

Jeder kennt das von langweiligen Veranstaltungen: Wir haben Probleme, unsere Augen offenzuhalten. Das können wir uns zunutze machen. Bei Einschlafproblemen ganz bewusst die Augen offenhalten. Und zwar so lange, bis die Lider so schwer werden, dass wir nicht mehr dagegen ankommen.

Wenn es partout nicht klappt

Es gibt Nächte, da helfen die besten Tipps nicht. Dann empfehlen Experten: Nicht länger als 15 Minuten in den Kissen zu wühlen. Besser ist es, aufzustehen, ein schwaches Licht anzumachen und zu lesen, bis sich die Müdigkeit wieder einstellt. Im Bett liegen zu bleiben, macht es hingegen nur noch schlimmer.