Endlich Hilfe bei Endometriose

Endometriose trifft vor allem bei Frauen im Alter von 26 bis 38 auf. Oftmals fühlen sie sich dann so krank, dass sie im Bett liegen müssen
Endometriose trifft vor allem bei Frauen im Alter von 26 bis 38 auf. Oftmals fühlen sie sich dann so krank, dass sie im Bett liegen müssen

Noch immer gibt es Frauen, die glauben, dass sie es aushalten müssen, wenn ihr Monatszyklus sie regelrecht krank macht. Ein gefährlicher Irrtum, warnt unser Experte Prof. Andreas D. Ebert.

Monat für Monat bereiten Hormone die Gebärmutterschleimhaut (das Endometrium) auf eine Schwangerschaft vor. Wird keine Eizelle befruchtet, wird die aufgebaute Schleimhaut abgestoßen, und es kommt zur Regelblutung.

Doch bei 2 Millionen Frauen in Deutschland durchläuft nicht nur die Gebärmutter den Zyklus, sondern auch ,,Schleimhautinseln", die sich außerhalb der Gebärmutter zum Beispiel an Bauchfell, Eierstöcken oder Eileitern befinden, sind betroffen. Diese Frauen leiden an Endometriose. Unser Experte, Prof. Andreas D. Ebert, Direktor des Deutschen Endometriosezentrums in Berlin, sagt, welche Behandlung dann hilft.

Welche Symptome sind typisch bei Endometriose?

Die betroffenen Frauen haben starke Regelschmerzen, fühlen sich während der Monatsblutung so krank, dass sie im Bett liegen müssen, nicht zur Arbeit gehen können. Viele nehmen (zu) oft Schmerzmittel. Typisch sind außerdem Schmerzen beim Sex, regelunabhängige Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Wasserlassen und sehr oft ein unerfüllter Kinderwunsch. Mit solchen Symptomen sollten Frauen unbedingt zum Arzt gehen.

Was sollte der tun?

Er sollte zunächst genau zuhören, was ihm die Patientin erzählt. Dann sollte er Scheide, Gebärmutter, Eierstöcke und möglichst auch die Nachbarorgane untersuchen, um festzustellen, wo sich Endometriose-Herde befinden. Das geht am besten per Ultraschall. Typisch bei Endometriose sind unter anderem mit eingedicktem Blut gefüllte Zysten, sogenannte ,,Schokoladenzysten", an den Eierstöcken.

Wird die Untersuchung von den Kassen bezahlt?

Nein. Aber da sollten Frauen nicht am falschen Ende sparen.

Wie wird Endometriose behandelt?

Bei der Behandlung kommt es darauf an, ob die betroffene Frau noch Kinder bekommen möchte. Ist das so, sollten alle Endometriose-Herde bei einer Bauchspiegelung oder einer offenen Bauch-OP entfernt werden. Das sollte nach Möglichkeit ein zertifizierter Arzt machen. Besteht kein Kinderwunsch, sollte sich an die OP eine Hormonbehandlung anschließen. Sogenannte GnRH-Agonisten bremsen die Hormon-Produktion in den Eierstöcken, wodurch sich die Endometriose-Herde zurückbilden. Auch Gelbkörperhormone (Gestagene) können das Wachstum der Herde bremsen.