Ende der Isolationspflicht: So droht trotzdem Bußgeld!
Vier Bundesländer schaffen die Isolationspflicht ab. In manchen Fällen drohen allerdings Bußgelder von bis zu 5.000 Euro. Was wo gilt!
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Wer coronapositiv ist, aber keine Krankheitssymptome aufweist, darf in Zukunft trotzdem das Haus verlassen – zumindest in manchen Bundesländern Deutschlands. Andere halten weiter an der Isolationspflicht fest. Für Reisende bedeutet das, dass sie sich genau darüber informieren müssen, was wo gilt. Ansonsten drohen extrem hohe Bußgelder.

Isolationspflicht aufgehoben in vier Bundesländern
Bisher mussten Personen, die positiv auf Corona getestet wurden, fünf Tage in Isolation verbringen – unabhängig davon, in welchem Bundesland sie leben. Nun gehen vier Bundesländer einen anderen Weg und schaffen die Isolationspflicht ab:
Baden-Württemberg
Bayern
Hessen
Schleswig-Holstein
Keine Isolation, dafür Maskenpflicht
In diesen vier Bundesländern fällt die Isolationspflicht nicht einfach ersatzlos. Wer keine Krankheitssymptome hat, darf das Haus zwar verlassen, um beispielsweise einkaufen zu gehen. Pflicht ist dann allerdings, eine FFP2-Maske zu tragen. Zusätzlich gelten Betretungs- und Tätigkeitsverbote in medizinischen und pflegerischen Bereichen mit vulnerablen Personengruppen sowie in bestimmten Gemeinschaftsunterkünften.
Keine Isolationspflicht mehr: Ein Bundesland wartet noch
Wichtig ist, dass nicht alle vier Bundesländer den gleichen Zeitpunkt zur Abschaffung der Isolationspflicht gewählt haben. In Bayern und Baden-Württemberg entfällt die Isolationspflicht offiziell ab dem 16. November und auch in Schleswig-Holstein müssen coronapositive Menschen ab "Mitte November" nicht mehr zuhause bleiben.
In Hessen allerdings gilt die Isolationspflicht aktuell noch. Wann genau sie aufgehoben wird, ist noch nicht beschlossen. "Die Details und damit auch der zeitliche Ablauf werden derzeit in der Landesregierung beraten", teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums der "dpa" mit.
Verstoß gegen die Isolationspflicht: Extrem hohe Bußgelder
In den verbleibenden 12 Bundesländern, in denen die Isolationspflicht bestehen bleibt, drohen hohe Strafen, wenn eine coronapositive Person in der Öffentlichkeit erwischt wird. Reisende und Pendler:innen müssen sich also vorab darüber informieren, wo die Isolationspflicht noch wie lange gilt.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen, wie teuer ein Verstoß gegen die Isolationspflicht werden kann:
Hamburg: zwischen 150 Euro und 2.000 Euro
Thüringen: zwischen 1.000 Euro und 5.000 Euro
Berlin: bis zu 5.000 Euro
Bis die Isolationspflicht in Hessen entfällt, kostet ein Verstoß dort immerhin noch 500 Euro.
Keine Isolationspflicht: Bundesärztekammer dafür, Lautbach dagegen
Die Bundesländer, die die Isolationspflicht aufgehoben haben oder es planen, rechtfertigen die Entscheidung mit den zurückgehenden Infektionszahlen, den überwiegend milden Krankheitsverläufen sowie der Wirksamkeit der Impfungen und einer Basisimmunität innerhalb der Bevölkerung von mehr als 90 Prozent. "Es ist Zeit, den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung zu übertragen", erklärte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) laut "MDR". Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt begrüßt die Entscheidung, die Isolationspflicht aufzuheben. Er betonte gegenüber der "Rheinischen Post": "Isolationspflichten sind weitreichende freiheitseinschränkende Maßnahmen, die zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig sind."
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hingegen sieht die Entwicklung mit viel Sorge und nannte das Aufheben der Isolationspflicht mit Blick auf vulnerable Gruppen "verantwortungslos".
Quellen:
Ende für Corona-Isolationspflicht, in: schleswig-holstein.de
Aus für Corona-Isolationspflicht – Zeitpunkt noch offen, in: dpa
Corona-Isolationspflicht in Bayern entfällt ab 16. November, in: Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Corona-Verordnung zur Absonderung angepasst, in: baden-wuerttemberg.de
Diese vier Bundesländer heben die Isolationspflicht auf, in: mdr.de