Ekzem-Diagnose erfolgt anhand der typischen Symptome

Aus der Serie: Ekzeme: Woher sie kommen und was wirklich hilft!

Grundsätzlich ist es aufgrund der typischen Symptome für den Arzt meistens leicht, die Ekzem-Diagnose stellen. Warum es stattdessen vor allem schwierig ist, die möglichen Ursachen und so auch eine passende Behandlung zu bestimmen, erfahren Sie hier.

Mit Ekzem-Diagnose Auslöser identifizieren und Krankheitsschübe verhindern

Am Anfang einer Ekzeme-Diagnose steht immer ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen oder mit den Eltern des erkrankten Kindes. Dabei erkundigt sich der Arzt nicht nur nach der Art und Dauer der Beschwerden, sondern versucht auch herauszufinden, ob weitere Familienmitglieder an ähnlichen Hautausschlägen leiden. Die Neurodermitis ist eine zum großen Teil erblich bedingte Erkrankung. Das Risiko, zu erkranken, ist bei Kindern, deren Eltern betroffen sind, deutlich erhöht. Auch eine Empfänglichkeit für allergische Reaktionen tritt in Familien oft gehäuft auf. Der Arzt interessiert sich auch dafür, ob die Betroffenen bestimmten Schadstoffen oder bekannten Allergenen (zum Beispiel Nickel) ausgesetzt sind oder ob sich die Symptome in bestimmten Situationen verstärken, zum Beispiel nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel. Das liefert dem Arzt wichtige Hinweise auf die Art des Ekzems und erleichtert ihm die Diagnose.

Pricktest bei Hautekzem
Beim Pricktest tropft der Arzt Reizstoffe auf die Haut und ritzt die Haut danach leicht an Foto: Fotolia

Im Anschluss an das Gespräch folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, bei welcher der Arzt sich den Hautausschlag ansieht und darauf achtet, an welchen Körperteilen er hauptsächlich auftritt. Die weiteren Untersuchungen im Rahmen einer Ekzem-Diagnose sind vor allen Dingen darauf ausgerichtet, den Auslöser zu identifizieren und weitere Krankheitsschübe so weit wie möglich zu verhindern. Das ist besonders bei der Neurodermitis oft keine leichte Aufgabe, da die Betroffenen in der Regel auf zahlreiche Stoffe überempfindlich reagieren. Grundsätzlich stehen dem Arzt verschiedene Haut-Allergietests für die Ekzem-Diagnose zur Verfügung. Wenn die Reaktion positiv ist, bilden sich bei allen Tests auf der behandelten Haut gerötete Quaddeln, die einem Brennnessel-Stich ähneln.

Bei einer Ekzem-Diagnose führt der Arzt verschiedene Allergietests durch

  • Beim Pricktest wird ein Tropfen einer Testlösung auf die Unterarmseite getropft und die Haut mit einer feinen Lanzette angeritzt.
  • Beim Scratchtest, der wesentlich empfindlicher als der Pricktest ist, wird die Haut am Arm oder Rücken ungefähr einen Zentimeter lang eingeritzt und das unter Verdacht stehende Material, zum Beispiel Lebensmittel oder Tierhaare, auf die Haut gelegt.
  • Beim Intrakutantest werden mit einer kleinen Spritze fertige Lösungen, die die möglichen Allergene enthalten, unter die Haut gespritzt. Der Test ist aufwändiger als der Pricktest, aber ungefähr 100-fach empfindlicher.
  • Beim Epikutantest, den der Arzt vor allem beim Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem einsetzt, werden die Allergene für einen Zeitraum von 48 Stunden mithilfe von speziellen Testpflastern auf die Haut geklebt.

Eine besondere Art des Allergietests ist der Provokationstest, bei dem der Betroffene dem Stoff, auf den er möglicherweise allergisch reagiert, direkt ausgesetzt wird. Er muss für die korrekte Ekzem-Diagnose also zum Beispiel ein bestimmtes Lebensmittel zu sich nehmen oder sich gezielt einer bestimmten Situation (Hitze, Kälte, Staubbelastung) aussetzen.