Ekzem – Antworten auf die 8 wichtigsten Fragen

Gestresster Mann
Stress – so wissen Experten heute – ist einer der Hauptauslöser für Ekzeme Foto: Fotolia

Was verursacht Ekzeme? Welches Hausmittel hilft wirklich? Und ab wann wird ein Ekzem gefährlich? Alle wichtigen Fragen im Überblick.

Was ist ein Ekzem?

Der Begriff „Ekzem“ steht für entzündliche Veränderungen der Haut. Sie ist gerötet und geschwollen, es entstehen nässende bis verkrustende Bläschen, die meist mit einem starken Juckreiz einhergehen. Ein Ekzem kann durch äußere (Nahrungsmittel, Metalle, Putzmittel) und innere Einflüsse (Gene) ausgelöst werden. Die drei häufigsten Ekzeme sind das allergische Ekzem, das toxische Ekzem (Sonnenbrand) und das atopische Ekzem (Neurodermitis). Ekzeme können chronisch oder akut auftreten. Ein Ekzem ist nicht ansteckend.

Sind Ekzeme stressbedingt?

Stress – so wissen Experten heute – ist einer der Hauptauslöser für Ekzeme. Der Grund dafür: Bei Stress schütten wir vermehrt das Hormon Adrenalin aus. Dieses versetzt den Köper in Alarmbereitschaft. Die Folge: Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren – und kann dann selbst bei eigentlich harmlosen Substanzen überreagieren. Solche Substanzen bezeichnen Ärzte als Allergene, zu ihnen gehören zum Beispiel Blütenpollen, Hausstaubmilben oder Duftstoffe. Kommen wir mit ihnen in Berührung, versucht das Immunsystem, sich gegen sie zu wehren. Es reagiert mit entzündungsfördernden Botenstoffen, die unsere Haut schädigen und Symptome wie Juckreiz und Ausschlag verursachen. Zusätzlich verstärkt auch das Adrenalin selbst die Ausschüttung dieser entzündungsfördernden Stoffe. Ein Teufelskreis, der sich nur durchbrechen lässt, wenn wir den Stress minimieren, z.B. durch Meditation, Yoga oder Anti-Stress-Nahrungsmittel.

Ab wann wird ein Ekzem gefährlich?

Gefährlich wird ein Ekzem dann, wenn es zusätzlich von Bakterien besiedelt wird. Das kann passieren, wenn juckende Stellen aufgekratzt werden. Die Bakterien können in die Wunden eindringen und die Entzündung verschlimmern. Mediziner sprechen in diesem Fall von sogenannten bakteriellen Superinfektionen. Besonders Patienten mit Vorerkrankungen sollten die Haut regelmäßig von einem Arzt untersuchen lassen.

Kokosöl
Kokosöl hemmt Entzündungen der Haut, wie beispielsweise Ekzeme. Verantwortlich für die heilende Wirkung ist die im Öl enthaltene Laurinsäure Foto: Fotolia

Kann ein Ekzem überall am Körper auftreten?

Ja, ein Ekzem kann überall am Körper auftreten. Es gibt jedoch Bereiche, die besonders empfindlich sind. Von einem Ekzem sind am häufigsten das Gesicht, die Armbeugen, die Kniekehlen, die Hände und der Rumpf betroffen.

Hilft Kokosöl wirklich gegen Ekzeme?

Hautkrankheiten mit Kokosöl zu behandeln, kann in zahlreichen Fällen sehr wirksam sein.  Auch Ekzeme können damit gelindert werden. Das Öl ist sehr gut verträglich, da es die Haut nicht reizt. Es hemmt Entzündungen und wirkt gegen Viren und Bakterien. Verantwortlich für die heilende Wirkung ist die im Öl enthaltene Laurinsäure. Bereits nach wenigen Wochen verbessert sich das Hautbild deutlich.

Wird ein Ekzem durch Sport verschlimmert?

Jogger schwitzt
Sport kann ein Ekzem noch verschlimmern – sobald wir ins Schwitzen geraten Foto: Fotolia

Starkes Schwitzen kann die Entzündung der Haut noch verschlimmern. Achten Sie daher auf atmungsaktive Kleidung, um den Schweißaustritt möglichst gering zu halten. Tragen Sie nach dem Duschen ein sogenanntes Emolliens (ein Mittel, das die Haut sanft und geschmeidig macht) auf. Verzichten Sie bei heißem Wetter am besten ganz auf Sport.

Könnte eine Ernährungsumstellung mein Ekzem heilen?

In manchen Fällen gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung eines Ekzems und der Ernährung. Es ist daher sinnvoll darauf zu achten, ob ein bestimmtes Lebensmittel Ihr Ekzem verschlimmert und es dann nach Möglichkeit zu meiden. Es ist jedoch wichtig, bei Babys und Kinder nur nach Absprache mit einem Ernährungsberater auf eventuelle Nahrungsbestandteile zu verzichten. Vielen Patienten hilft auch eine Ernährungsumstellung: eine histaminarme Ernährung sowie die Einnahme von Vitamin C (1000 mg als Retardkapsel oder Tablette) und Zink (50 mg Zinkaspartat).

Brot mit Quark, Schnittlauch, Radieschen
Bestimmte Lebensmittel können ein Ekzem verstärken. Eine histaminarme Ernährung kann das Hautbild möglicherweise verbessern Foto: Fotolia

Kann ich meinem Kind zur Behandlung der Ekzeme bedenkenlos Kortison geben?

Kortison ist ein körpereigenes Hormon. Eine kurzzeitige Anwendung in Cremeform ist im Normalfall kein Problem für die Haut und auch nicht für den Körper. Wichtig ist nur die vorsichtig dosierte Anwendung der Kortison-Creme nach Anweisung des Arztes. Niedrig dosierte Kortison-Creme (0,5 Prozent) ist nicht verschreibungspflichtig und in jeder Apotheke erhältlich. Die Creme wird zu Beginn der Behandlung im Allgemeinen ein bis zwei Mal täglich angewendet. Mit Besserung des Krankheitsbildes genügt meist eine einmalige Applikation pro Tag. Die Kortison-Creme darf nicht länger als zwei Wochen angewendet werden. Bei anhaltenden Beschwerden oder bei Verschlimmerung sollte Rücksprache mit einem Arzt genommen werden.