Ejaculatio praecox: Die Therapie richtet sich nach der Ursache

Aus der Serie: Ejaculatio praecox

Die Therapie der Ejaculatio praecox richtet sich in erster Linie nach der Ursache. Körperliche Erkrankungen werden entsprechend ihrer Art behandelt. In den meisten Fällen sind jedoch psychische Faktoren der Hauptauslöser für den vorzeitigen Samenerguss.

Im Rahmen einer Sexualtherapie lassen sich tiefere Ursachen für die Störung auffinden und in Gesprächen therapeutisch aufarbeiten.

Dabei kann es hilfreich sein, wenn sich der Partner an der Therapie beteiligt. Dadurch besteht zum einen die Möglichkeit, bislang unausgesprochene Konflikte zu thematisieren, zum anderen stärkt die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Problem das Gemeinschaftsgefühl.

Daneben gibt es einige technische Tricks, mit deren Hilfe sich der Zeitpunkt des Samenergusses hinauszögern lässt.

Tricks, um den vorzeitigen Samenerguss zu verzögern

Mit ein paar einfachen Tricks kann man das später Kommen trainieren
Mit der richtigen Technik - und der Unterstützung der Partnerin oder des Partners - kann der vorzeitige Samenerguss hinausgezögert werden und der Spaß am Sex kehrt zurück Foto: shutterstock

  • Stopp-Start-Technik: Diese Technik ermöglicht es, den Ejakulationsreflex besser zu kontrollieren. Sie kann alleine, durch Masturbation oder zusammen mit der Partnerin bzw. dem Partner erlernt werden. Dabei erfolgt die sexuelle Stimulation nur solange, bis der Betroffene merkt, dass er sich dem Höhepunkt nähert, ihn aber noch abwenden kann. An diesem Punkt stoppt der sexuelle Stimulus, bis die Erregung deutlich nachgelassen hat. Die Stimulation erfolgt anschließend erneut. Der Mann versucht, dieses Vorgehen insgesamt viermal zu wiederholen, bis er schließlich ejakuliert.
     
  • Squeeze-Technik: Diese Methode lässt sich am besten zu zweit trainieren. Ähnlich wie bei der Stopp-Start-Technik stimuliert die Partnerin/der Partner zunächst den Betroffenen durch Streicheln oder Massieren des Penis. Hat der Mann das Gefühl, dass der Samenerguss bald bevorsteht, übt der Partner mit Daumen und Zeigefinger für etwa 15 bis 20 Sekunden Druck auf den Penis aus. Ist der Mann wieder „Herr der Lage“, beginnt die manuelle Stimulation erneut. Beherrscht das Paar die Technik gut, geht man einen Schritt weiter und der Mann kann den Penis in die Vagina einführen. Auch hier wird die Erregung wieder rechtzeitig durch Druck auf den Penis gestoppt.

Beide Methoden erfordern allerdings ein wenig Geduld, bis es dem Mann gelingt, den Ejakulationszeitpunkt zu beherrschen. Helfen diese Verfahren dennoch nicht, lässt sich die Ejaculatio praecox auch durch Medikamente behandeln. Seit 2009 ist zur Therapie des vorzeitigen Samenergusses der Wirkstoff Dapoxetin zugelassen. Das Mittel greift in den Serotonin-Haushalt des Gehirns ein. Etwa ein bis drei Stunden vor dem Sex schluckt der Mann das Medikament in Form einer Tablette. Nachteil der Methode ist, dass der Sex geplant werden muss und dadurch wenig spontan abläuft.