Eisenmangel und Schlafstörungen – wie hängt das zusammen?

Sie schlafen schlecht? Bei vielen Menschen führt ein Eisenmangel zu Schlafstörungen. Warum das so ist, wie Sie feststellen, ob Ihnen Eisen fehlt und was Sie gegen Schlafstörungen durch Eisenmangel tun können.

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Ein gestörter Schlaf kann viele Ursachen haben, zum Beispiel Stress, zu viel Kaffee oder Alkohol, zu schweres Essen, aber auch eine körperliche oder psychische Erkrankung. In vielen Fällen ist zudem ein Nährstoffmangel schuld – so kann auch ein Eisenmangel Schlafstörungen verursachen. Was Sie dabei beachten sollten und dagegen unternehmen können.

Frau liegt wach im Bett und hält sich die Hände an den Kopf
Eine Ursache für gestörten Schlaf kann ein Eisenmangel sein Foto: iStock/torwai

Ein Symptom von Eisenmangel sind Schlafstörungen

Der Körper braucht Eisen, um zahlreiche wichtige Funktionen zu erfüllen. Das Spurenelement ist zum Beispiel für den Energiestoffwechsel, die Bildung von Hämoglobin – dem roten Blutfarbstoff – und den Transport von Sauerstoff in den roten Blutkörperchen zuständig. Ein Eisenmangel hemmt die Arbeit der Zellen im gesamten Körper und auch die kognitiven Fähigkeiten leiden, weil das Gehirn schlechter mit Sauerstoff versorgt wird.

Die Folgen sind unter anderem:

  • Müdigkeit

  • Schlafstörungen

  • Antriebslosigkeit

  • Kopfschmerzen

  • Schwindel

  • Konzentrationsprobleme

  • Infektionsanfälligkeit

  • Blässe und Haarausfall

Dass neben der großen Müdigkeit durch Eisenmangel zu den Symptomen auch Schlafstörungen zählen, klingt paradox. Doch es gibt einen guten Grund.

Warum führt ein Eisenmangel zu Schlafstörungen?

Während des Schlafs regeneriert sich der Körper und arbeitet dazu auf Hochtouren. Um diese Prozesse zu gewährleisten, wird ausreichend Sauerstoff benötigt – doch durch den Eisenmangel steht nicht genug davon zur Verfügung. Dadurch ist die notwendige Erholung des Körpers während des Schlafs gestört, man kann schlecht ein- oder durchschlafen. Die Folge: Man fühlt sich ständig müde und zerschlagen.

Länger zu schlafen, ist dabei auch nicht hilfreich. Egal, ob man sechs oder zehn Stunden schläft, die mangelnde Sauerstoffversorgung führt trotzdem zu großer Müdigkeit.

Daneben ist Eisen aber auch wichtig für die Bildung von Hormonen wie Serotonin, Dopamin und das Schlafhormon Melatonin. Dieses steht nur bei einem ausgewogenen Eisenhaushalt in ausreichender Menge zur Verfügung. Fehlt das Hormon, kann es auch zu Schlaflosigkeit durch Eisenmangel kommen.

Schlafstörungen durch Eisenmangel: Was kann man dagegen tun?

In den meisten Fällen resultiert der Eisenmangel aus einer einseitigen Ernährung. Insbesondere wenn man sich rein vegetarisch oder rein pflanzlich ernährt, muss man auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten. Zudem hemmen bestimmte Lebensmittel wie Milchprodukte, Kaffee, Tee oder Alkohol die Aufnahme von Eisen. Aber auch der Blutverlust während der Periode, chronische Erkrankungen oder das Älter erhöhen das Risiko für einen Eisenmangel.

Vermutet man, dass ein Eisenmangel für die Schlaflosigkeit verantwortlich ist, sollte man den Eisenspiegel ärztlich bestimmen lassen. Bestätigt sich die Vermutung, können die Spurenelemente unter anderem in Form von Eisentabletten bei Schlafstörungen eingenommen werden. Dadurch kann der Mangel schnell wieder ausgeglichen werden.

Studie zu Schlafstörungen und Eisenmangel

Dass eine Gabe von Eisen in Tablettenform bei einem Mangel hilfreich ist, hat auch eine Studie aus dem Jahr 2020 bestätigt. Dabei wurden rund 100 Fachartikel und Studien aus den Jahren 1972 bis 2019 ausgewertet. Das Ergebnis: Die Einnahme von Eisen kann bei gestörtem Schlaf effizient wirken. Demnach ist der Nutzen vor allem für ältere Menschen groß, weil im Körper mit zunehmendem Alter weniger Eisen gebildet wird. Für die Expert:innen ist daher Eisenmangel bei Schlafstörungen ein entscheidender Faktor, der durch eine Blutuntersuchung bestätigt werden sollte.

Quellen:

Iron deficiency and sleep - A scoping review, in: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov

Krafft, A. (2014). Eisenmangel: Übersehen und unterschätzt? Müde, schlapp, anämisch. CME11(9), 18-19.

Caflisch, M. (2013). Chronische Müdigkeit. Pädiatrie up2date8(04), 371-387.