Bei Eisenmangel mit Schüßler-Salzen unterstützen
Schüßler-Salze können bei Eisenmangel dem Körper helfen, das lebenswichtige Mineral besser aufzunehmen oder zu verteilen. Jeder Dritte leidet an Eisenmangel, häufig verläuft dieser unerkannt, weil Symptome fehlgedeutet werden. Wie unterstützen Schüßler-Salze bei einem Mangel, welche der Salze sind geeignet und wie sollten diese dosiert werden? Die Expertin und Heilpraktikerin Sigrid Molineus kennt die Antworten!

- Warum ist Eisen so wichtig und was sind die Ursachen für Eisenmangel?
- Schüßler-Salz bei Eisenmangel: Welches ist das richtige?
- Ferrum phosphoricum bei Eisenmangel: Dieses Schüßler-Salz hilft bei hohem Eisenverbrauch
- Sind Schüßler-Salze bei Eisenmangel in der Schwangerschaft geeignet?
- Schüßler-Salze bei Eisenmangel: Welche Dosierung?
Unser Körper benötigt Eisen, um fit und gesund zu bleiben. Manchmal kann der Organismus über die Nahrung diesen Mineralstoff zwar aufnehmen, er gelangt aber nicht ausreichend in die Zellen oder ins Gewebe und kann deswegen nicht optimal genutzt werden. Warum ist Eisen so wichtig, was sind die Ursachen für Eisenmangel und welche Schüßler-Salze helfen?
Warum ist Eisen so wichtig und was sind die Ursachen für Eisenmangel?
Eisen tritt im menschlichen Körper hauptsächlich im Blut auf, wo 70% in Form des sogenannten Hämoglobins (eisenhaltiger Blutfarbstoff) in den roten Blutkörperchen gebunden ist. Eisen trägt zur Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bei und verleiht ihnen die rote Farbe. Es ist für die Sauerstoffaufnahme im Blut und für Oxidationsprozesse in den Zellen wichtig und spielt bei der Infektabwehr eine wichtige Rolle. Die Hirnaktivität und auch die Funktion der Muskeln sind auf Eisen angewiesen. Gespeichert wird es im Körper vor allem in Leber, Milz und Knochenmark.
Viele Menschen leiden an Eisenmangel, häufig verläuft dieser sogar unerkannt ab, weil Symptome nicht richtig erkannt werden. Heilpraktikerin Sigrid Molineus kennt die Ursachen für Eisenmangel:
„Blutungen sind ein wichtiger Grund für Eisenmangel. Frauen verlieren jeden Monat bei der Regel Blut. Wenn die Menstruation stark ist, kann dies den Eisenmangel begründen. Aber auch unentdeckte Blutungen im Darm oder Magen können die Ursache sein. Weitere Gründe sind mangelhafte oder unregelmäßige Ernährung, körperliche Belastung und Erschöpfung. Der Eisenmangel hat sehr allgemeine Symptome wie Erschöpfung, mangelnde Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, die man oft auch auf die Belastungen des Lebens zurückführen kann.“
Das Problem liegt nicht nur in einer mangelnden Zufuhr über die Nahrung, sondern auch darin, dass Eisen häufig nicht richtig aufgenommen werden kann. Manche Nahrungsmittel hemmen die Aufnahme von Eisen, manche – wie Vitamin C – fördern diese. Auch vegane oder vegetarische Ernährung kann für einen Eisenmangel verantwortlich sein.
Diese Faktoren begünstigen außerdem einen Eisenmangel:
- Infekte
- Fieber
- Entzündungen im Organismus
- Durchfälle oder Verstopfung
- Stoffwechselstörungen
Schüßler-Salz bei Eisenmangel: Welches ist das richtige?
Schüßler-Salze können bei Eisenmangel dabei helfen, dass der Mineralstoff wieder besser aufgenommen wird und in die Zellen gelangt. Im Gegensatz zur klassischen Medizin, die Eisenmangel mit Blutmangel gleichsetzt, werden in der Naturheilkunde laut Sigrid Molineus die Symptome anders gedeutet.
So werde unterschieden, ob Eisen verbraucht wurde oder ob eine Unterstützung für den Blutaufbau benötigt wird. Einen Eisenmangel erkennt die Heilpraktikerin an Rändern unter den Augen. Blutmangel hingegen an Blässe im Gesicht, blassen Lippen und Augeninnenlidern.
Ferrum phosphoricum bei Eisenmangel: Dieses Schüßler-Salz hilft bei hohem Eisenverbrauch
Für Schüßler-Expertin Sigrid Molineus ist das Schüßler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum, die erste Wahl, wenn Eisen verbraucht wurde. „Dies ist etwa nach Sport oder nach einer fiebrigen Infektionskrankheit der Fall. Den Bedarf kann man im Gesicht an den dunklen Rändern unter den Augen erkennen“.
Jedoch sei das Schüßler-Salz Nr. 3 nicht das Mittel, das zum Blutaufbau empfohlen werde. Es gebe dem Blut Kraft und Immunität und sorge für einen guten Kreislauf.
„Um Blut aufzubauen werden die Nr. 2, Calcium phosphoricum und die Nr. 8, Natrium chloratum eingesetzt. Um einen guten Blutaufbau zu gewährleisten, sind alle drei Mittel zusammen zu empfehlen. Denn wenn wir Blut aufbauen, brauchen wir Kraft und wir möchten auch, dass sich das Blut bewegt“, sagt Sigrid Molineus.
Eine der besten Methoden, um den Bedarf für ein bestimmtes Schüßler-Salz zu erkennen, ist das Studieren des Gesichts. „Das antlitzdiagnostische Zeichen, das auf die Nr. 2, Calcium phosphoricum, hinweist, ist eine wächserne Blässe im Gesicht“, weiß die Heilpraktikerin.
Sind Schüßler-Salze bei Eisenmangel in der Schwangerschaft geeignet?
In der Schwangerschaft ist der Bedarf an Eisen besonders hoch. Nicht nur der eigene Körper will mit dem Mineral versorgt werden, sondern auch der Embryo. Für den Körper der Schwangeren bedeutet dies Höchstleistungsarbeit. Eisenmangel gehört zu den häufigsten Problemen in der Schwangerschaft.
Medikamente sollten in der Schwangerschaft nur in Absprache mit der Gynäkolog:in eingenommen werden. Schüßler-Salze sind eine sanfte Alternative, denn sie sind gut verträglich für die Mutter und das heranwachsende Kind und gefährden die Schwangerschaft nicht. Dennoch sollten sich schwangere Frauen von Heilpraktiker:innen beraten lassen und die behandelnde Frauenärzt:in über die Einnahme der Schüßler-Salze informieren.
Neben einer eisenreichen Ernährung mit Hülsenfrüchten, Fleisch oder Kürbiskernen können Schwangere Ferrum phosphoricum, das Schüßler-Salz Nr. 3, nutzen, um die entsprechende Eisenversorgung zu gewährleisten. In Absprache mit der behandelnden Ärzt:in oder Heilpraktiker:in können Schwangere drei Mal täglich zwei Tabletten einnehmen.
Um Eisenmangel mit Blässe und Schwäche in der Schwangerschaft auszugleichen, empfiehlt Sigrid Molineus die Dreierkombination aus den Schüßler-Salzen Nr.2, Nr. 8 und Nr. 3. Ferrum phosphoricum allein sei in einem solchen Fall nicht stark genug.
Schüßler-Salze bei Eisenmangel: Welche Dosierung?
Die Schüßler-Salze enthalten für den Körper wichtige Mineralsalze. Sie werden in der Konzentration verwendet, wie sie im Körper selbst vorkommt.
Sigrid Molineus erklärt, in welcher Potenzierung die Schüßler-Salze am besten wirken: „Die homöopathische Zubereitung stellt das Mittel in dieser feinen Konzentration zur Verfügung, die meisten Salze werden in der D 6 verwendet. So ein Mittel ist 6 Mal 1:10 verdünnt und verrieben, also potenziert. Nach Dr. Schüßler geben sie den Zellen Impulse und arbeiten wie ein Türöffner, um essenzielle Mineralstoffe wieder besser aufnehmen und verarbeiten zu können. So können die Schüßler-Salze die Therapie mit Eisenpräparaten unterstützen.“
Schüßler-Salze können 3-6 Mal am Tag eingenommen werden. Dabei werden 1-2 Tabletten oder 5-10 Globuli in der Mundschleimhaut aufgelöst. Kinder sollten nur eine halbe bis höchsten 2 Tabletten am Tag einnehmen. Die gängige Potenz ist D6, Ferrum phosphoricum wird Schüßler-Salz in der D12 verwendet.
Unsere Expertin ist Sigrid Molineus, Heilpraktikerin aus Hamburg. Seit 1989 behandelt sie Patient:innen u.a. mit Schüßler-Salzen. Seit 1990 ist sie Referentin für Biochemie nach Dr. Schüßler und für Antlitzdiagnose. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht, u.a. „Zungendiagnose und Schüßler-Salze“.
Quellen:
Sigrid Molineus, Gesichter sprechen Bände, Deutsche Homöopathie Union, 2008
Ursachen und Risikofaktoren bei Eisenmangel, in: internisten-im-netz.de
Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Schüßler-Salzen wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch sind Schüßler-Salze als sanfte Heilmethode sehr beliebt.