Eingerissene Mundwinkel – woran liegt’s?

Zahnspangen können eingerissene Mundwinkel verursachen
Zahnspangen verursachen häufig erhöhten Speichelfluss, der die Haut aufweicht – das kann zu eingerissenen Mundwinkeln führen Foto: Fotolia

Eingerissene Mundwinkel können schmerzhaft sein, und sie sind nicht nur ein kosmetisches Ärgernis. Man kann davon ausgehen, dass irgend etwas im Körper nicht stimmt, wenn sich immer wieder Risse bilden. Welche Ursachen dahinterstecken und wie Sie darauf reagieren können, lesen Sie hier.

Spröde Lippen durch Kälte

Gerade in der kalten Jahreszeit neigen Lippen und Mundwinkel dazu, auszutrocknen und aufzuspringen. Achtung! Dauerndes Lippen-Lecken trocknet zusätzlich aus und fördert Entzündungen!

Das hilft: Lippen mit pflegenden Fettcremes oder -stiften mit UV-Filter schützen. Salben mit Dexpanthenol oder Kamillenextrakten sorgen für rasche Abheilung.

Eingerissene Mundwinkel durch Vitaminmangel

Ein Mangel an Vitamin B2 kann sich neben Müdigkeit und Wachstumsstörungen auch durch eingerissene Mundwinkel äußern.

Das hilft: Vitamin B2-Mangel lässt sich durch eine Blutuntersuchung nachweisen. In leichteren Fällen schafft eine Ernährungsumstellung auf Vitamin-B2-reiche Kost (wie z. B. Leber, Milchprodukte, Getreide, Geflügel) Abhilfe. Bei hohen Defiziten sind Vitamin B2-Tabletten oder -Injektionen nötig.

Eisenmangel als Ursache für Mundwinkel-Rhagaden

Schlecht heilende Risse gepaart mit trockener, spröder Haut sind meist ein Zeichen für zu wenig Eisen. Besonders oft betroffen: junge Mädchen und Frauen, die bei der Menstruation regelmäßig viel Blut verlieren.

Das hilft: Auch diese Mangelerscheinung lässt sich am Blutbild ablesen. Das Defizit kann in aller Regel leicht durch Einnahme von Eisen-Präparaten behoben werden.

Weißer Belag: Pilzinfektionen

Verkrustete Mundwinkelrisse mit weißlichem Belag sprechen für eine durch den Hautpilz Candida albicans hervorgerufene Schleimhautentzündung.

Das hilft: Wenn die Ursache vom Hautarzt bestätigt wurde, lassen Mundgele mit dem Antipilz-Wirkstoff Nystatin die Entzündung abklingen.

Verkrustete Mundwinkel: Bakterien

Zeigen sich in den Mundwinkeln gelbbräunliche, verkrustete Bläschen und Pusteln, kann dies auf Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken hinweisen. Ein Abstrich vom Entzündungsherd gibt Aufschluss.

Das hilft: Die bakterielle Infektion kann sich übers ganze Gesicht ausbreiten. Daher schnellstmöglich zum Hautarzt! Antibiotika – nach ärztlicher Anweisung äußerlich oder innerlich – vertreiben den Spuk.

Speichel weicht die Mundwinkel auf

Erhöhter Speichelfluss (z. B. durch schlechtsitzende Zahnspangen und -prothesen, Magenübersäuerung) läßt die Haut im Mundwinkelbereich aufquellen, sodass sie sich entzündet. So können eingerissene Mundwinkel entstehen.

Das hilft: Zahnspangen und Zahnersatz vom Zahnarzt überprüfen lassen. Magenübersäuerung kann mit säurebindenden Medikamenten behoben werden. Daneben wundheilende, desinfizierende und schmerzstillende Salben (z. B. mit Lidocain, Dexpanthenol, Myrrhe, Salbei oder Kamille) auftragen.

Lippenherpes kann die Ursache sein

Durch Herpesviren verursachte Bläschen bilden sich oft in Mundwinkeln, reißen, während sie abheilen, immer wieder ein.

Das hilft: Cremes mit dem Wirkstoff Aciclovir halten die Viren im Zaum, mindern Bläschen. Am besten bei den ersten Infektionszeichen auftragen.