Einer Borreliose liegt eine bakterielle Ursache zugrunde
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Bei einer Borreliose liegen die Ursachen in einer Infektion mit Borrelien, bestimmten Bakterien aus der Gruppe der sogenannten Spirochäten. In der Regel ist ein Zeckenbiss der Auslöser für eine Borreliose. In Europa sind fünf verschiedene Spezies von Borrelien verbreitet, die sich alle über Zecken auf den Menschen übertragen können.
Sehr selten sind auch Infektionen durch andere Insekten (Bremsen und Stechmücken) möglich. Bei einer Borreliose ist die Ursache fast immer ein Biss durch den „gemeinen Holzbock“ (Ixodes ricinus) – die in Europa am weitesten verbreitete Zeckenart. Diese Parasiten sitzen vor allem in Sträuchern und im hohen Gras. Mit einem bestimmten Sinnesorgan an ihren Vorderbeinen (Hallersches Organ) finden sie den Weg auf die Haut ihrer Wirte – zum Beispiel Mäuse, Vögel, Hunde und Menschen. Dort schneiden sie mit ihren Beißwerkzeugen ein kleines Loch in die Haut und zapfen ihnen anschließend über ein Saugrohr Blut ab.
Je länger die Zecke in der Haut bleibt, desto höher ist das Borreliose-Risiko
Die Borrelien übertragen sich meistens erst am Ende des Saugprozesses („Blutmahlzeit“) über den Speichel der Zecke. In den ersten 12 bis 16 Stunden nach einem Zeckenbiss ist das Risiko einer Borreliose relativ gering; je länger die Zecke saugt, desto stärker steigt es an. Auch eine unsachgemäß entfernte Zecke zählt zu den möglichen Borreliose-Ursachen, denn wenn sie gequetscht wird, gibt sie vermehrt Speichel ab.

Die Borreliose-Gefahr ist im Sommer erhöht
Zecken sind vor allem in den Sommermonaten aktiv, weshalb in dieser Zeit die Gefahr einer Borreliose besonders hoch ist. In manchen Gebieten – zum Beispiel in ländlichen Gegenden in Süddeutschland – tragen besonders viele Zecken Borrelien in sich. Im Gegensatz zur ebenfalls durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Infektion mit Borreliose aber praktisch überall möglich.