Eine Lungenentzündung hat meist infektiöse Ursachen
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- Vorbeugung
Eine Lungenentzündung kann auf sehr verschiedene Ursachen zurückgehen. Mit Abstand am häufigsten sind Infektionen mit klassischen Krankheitserregern wie Bakterien, seltener auch Viren, Pilzen und Parasiten. Doch es gibt noch weitere Ursachen für eine Lungenentzündung – hier informieren!
Ein höheres Risiko für Lungenentzündungen haben generell ältere Menschen und solche mit Diabetes mellitus (sogenannte Zuckerkrankheit), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrankheiten wie COPD oder Asthma. Zigarettenrauchen und starker Alkoholkonsum steigern ebenfalls die Gefahr für eine Lungenentzündung.
Meistens erfolgt die Ansteckung über den „Luftweg“ durch kleine Tröpfchen, welche Infizierte beim Husten oder Sprechen ausstoßen (Tröpfcheninfektion). Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit für solche Infektionen an Orten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind. Manche der Keime siedeln aber auch längere Zeit bei gesunden Menschen auf den Schleimhäuten, ohne Symptome zu verursachen. Erst wenn das Abwehrsystem geschwächt ist, etwa durch andere Krankheiten oder Stress, können sie sich ausbreiten und bestimmte Organe befallen – zum Beispiel die Lunge.
Lungenentzündung: häufige Ursache Bakterien
Die mit Abstand häufigsten Erreger bei einer Pneumonie sind – wie ihr Name bereits vermuten lässt – Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae). Ebenfalls typisch für Infektionen der Atemwege ist das Bakterium Haemophilus influenzae. Doch auch viele andere Bakterien wie Chlamydien, Mykoplasmen und Legionellen können ebenfalls Lungenentzündung-Ursachen sein. Manchmal sind auch Viren an der Infektion beteiligt, zum Beispiel Grippeviren oder Adenoviren. Sie können den Bakterien regelrecht „den Weg bereiten“: Ist das Immunsystem geschwächt und das Lungengewebe durch die Viren angegriffen, siedeln sich umso schneller auch Bakterien an. Mediziner sprechen dann von einer bakteriellen Superinfektion.
Nosokomiale Pneumonie – Lungenentzündung aus dem Krankenhaus
Eine Besonderheit stellen die sogenannten nosokomialen Pneumonien dar, also jene Lungenentzündungen, mit denen sich die Betroffenen im Krankenhaus anstecken. Muss ein Patient über einen Schlauch beatmet werden, können zum Beispiel Bakterien aus dem Mund- und Rachenraum so in die Lunge geraten und eine Lungenentzündung verursachen. Schwer kranke und/oder sehr alte Menschen sind generell besonders gefährdet für Pneumonien und schwere Verläufe. Bei diesen Patienten können auch Erreger die Lunge befallen, welche von einem gesunden Abwehrsystem normalerweise unterdrückt werden – zum Beispiel Pneumocystis jirovecii, Herpesviren und Candida-Pilze.
Ein großes Problem ist außerdem, dass einige Erreger, die sich in Kliniken ausbreiten, besonders resistent gegen alle gängigen Antibiotika sind. Bekannte „Krankenhauskeime“ sind etwa der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MSRA) oder Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE). Inzwischen werden in Krankenhäusern allerdings eine Reihe von Maßnahmen getroffen, mit denen diese Erreger langfristig eingedämmt werden sollen.
Auf diese Ursachen kann eine Lungenentzündung zurückgehen
Eine Pneumonie kann auch entstehen, ohne dass sich Viren und Bakterien in klassischer Weise ins Lungengewebe einlagern. Manchmal wird die Lunge zunächst durch besondere Umstände vorgeschädigt, bevor die Erreger sich ansiedeln oder das Gewebe sich ganz ohne Infektion entzündet. Eine Lungenentzündung kann somit auch auf folgende Ursachen zurückgehen:
- „Verschlucken“; eingeatmete Gegenstände oder Flüssigkeiten, die in die Lunge geraten (Aspirationspneumonie)
- eingeatmete Schadstoffe, die das Lungengewebe angreifen
- Tumoren oder Fremdkörper, die in den Bronchien sitzen und den Sekretfluss behindern
- Lungenödeme („Wasser in der Lunge“) und Lungenembolien
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