Eine Diagnose ist bei häufigen Wadenkrämpfen sinnvoll

Aus der Serie: Wadenkrämpfe

Wadenkrämpfe sind in aller Regel harmlos, wenn sie im Rahmen einer sportlichen Aktivität oder gelegentlich nachts auftreten. Sie bedürfen dann keiner ärztlichen Diagnose. Treten sie jedoch regelmäßig auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, denn manche Medikamente oder Erkrankungen lösen wiederholt Krämpfe aus.

Was der Arzt über Ihre Wadenkrämpfe wissen sollte

  • Wann treten die Krämpfe auf?
  • Wie häufig treten sie auf?
  • Welche Muskeln sind außerdem betroffen? Haben Sie vor allem Wadenkrämpfe?
  • Leiden Sie an bestimmten Erkrankungen?
  • Leiden andere Familienmitglieder an bestimmten Krankheiten?
  • Nehmen Sie Medikamente ein? Wenn ja, welche?

Ein Mann bekommt Blut abgenommen
Ein Elektrolytmangel, der häufig Ursache von Wadenkrämpfen ist, lässt sich durch eine Blutprobe feststellen Foto: Fotolia

Bei einer körperlichen Untersuchung prüft der Arzt die betroffenen Muskeln genau. Wadenkrämpfe treten oftmals aufgrund eines Elektrolytmangels auf. Eine Blutuntersuchung hilft dabei, zu niedrige Elektrolytwerte festzustellen. Wichtig sind die Werte für Magnesium und Kalzium. Mit der Blutuntersuchung werden zum Beispiel auch zu hohe oder zu niedrige Werte der Schilddrüse, der Nebennierenrinde und der Leber kontrolliert, da Erkrankungen dieser Organe ebenfalls zu Muskelkrämpfen führen. Auch der Blutzuckerwert wird kontrolliert, denn die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verursacht ebenfalls häufig Krämpfe.

Elektrophysiologische Untersuchungen sichern die Diagnose

Treten Wadenkrämpfe wiederholt auf, gehören zur Diagnose auch sogenannte elektrophysiologische Untersuchungen. Hierzu zählen die Elektromyografie (EMG) und die Elektroneurografie (ENG). Die Elektromyografie dient der Diagnose von Muskel- beziehungsweise Nervenerkrankungen: Der Arzt misst die elektrische Aktivität eines Muskels und kann Störungen der Reizweiterleitung zwischen einem Nerv und dem Muskel feststellen. Die Elektroneurografie dient der Untersuchung von möglichen Nervenschäden. In beiden Fällen wird die elektrische Leitfähigkeit mithilfe von Elektroden auf der Haut gemessen.

Bei wiederholt auftretenden Wadenkrämpfen kann zur Diagnose auch eine Ultraschalluntersuchung von Blutgefäßen (sogenannte Dopplersonografie) des Beins zum Einsatz kommen. Sie ermöglicht es um zum Beispiel, Durchblutungsstörungen in den Arterien (Schlagadern) zu erkennen.