Eileiterschwangerschaft durch Spirale

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Die Eileiterschwangerschaft ist mit 98 Prozent die am häufigsten vorkommende extrauterine Schwangerschaft. Bei solchen Schwangerschaften nistet sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutterschleimhaut ein. Eine Ursache dafür, kann die Verhütung mit einer Spirale sein.

Bevor die Gynäkologin Janett Grothe* bat, sich freizumachen, kontrollierte sie ihren Puls. Er war mit 120 Schlägen in der Minute stark beschleunigt, aber nur schwer zu tasten. Die äußere Untersuchung der Bauchdecke, die hart und straff gespannt war, und die Tatsache, dass die Schmerzen akut eingesetzt hatten, ließen entweder auf eine Fehlgeburt oder eine innere Blutung schließen. Die Ärztin fragte Frau Weber, wann sie ihre letzte Periode gehabt hatte. "Sie setzte gestern mit 14-tägiger Verspätung ein. Aber seit ich die Spirale habe, ist sie nie mehr ganz pünktlich gekommen”, antwortete sie. Demzufolge musste die Regel vor sechs Wochen gewesen sein. Die Patientin wies noch darauf hin, dass die Periodenblutung jetzt wesentlich schwächer war.

Alle Anzeichen deuteten auf eine Eileiterschwangerschaft hin

Diese Antwort von Janett, all die Umstände und die Symptome deuteten auf eine Eileiterschwangerschaft hin. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit dafür um so größer, weil sie mit der sogenannten Spirale – dem Intrauterin-Pessar – verhütete. Inzwischen ist bekannt, dass überalterte, zu lange liegende Spiralen keinen sicheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft bieten. Zum anderen können sie Entzündungen im Eileiter begünstigen. Und daraus entsteht oft eine Eileiterschwangerschaft. Normalerweise zerstören die bioaktiven Kräfte des Kupfers die aufsteigenden Samenfäden nach dem Geschlechtsverkehr. Ist das Metall aber überaltert, so besteht die Möglichkeit, dass die Spermien aufsteigen und einen der beiden Eileiter erreichen. Dort dringen sie in die Eizelle ein. Wenn der Eitransport in die Gebärmutter dann nicht schnell genug erfolgt, nistet sich das befruchtete Ei im Eileiter ein. Im Gegensatz zum dicken Schleimhautpolster der Gebärmutter durchdringt die wachsende Eizelle schnell die dünne Haut des Eileiters und gräbt sich in die darunterliegende, dünnwandige Muskulaturschicht ein. Diese wird dabei teilweise zerstört. Der Eileiter selbst überdehnt sich und platzt schließlich. Das passiert schon im zweiten Schwangerschaftsmonat. Dabei kommt es zum Zerreißen von Gefäßen, die in die Bauchhöhle hineinbluten. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern lebensgefährlich. Und genau das war bei Janett geschehen.

Eileiterschwangerschaft
Bei einer Eileiterschwangerschaft nistest sich das befruchtete Ei im Eileiter ein und wächst. Spätestens im zweiten Monat platzt er – die Folge sind Schmerzen und innere Blutungen Foto: Corbis

Schwanger trotz Spirale

"Erschrecken Sie jetzt bitte nicht, aber Sie müssen sofort ins Krankenhaus”, sagte die Gynäkologin ernst. "Was ist denn mit mir los?” fragte sie besorgt. "Sie sind trotz der Spirale schwanger geworden, und zwar haben Sie eine Eileiterschwangerschaft. Nun ist der Eileiter geplatzt, und es ist zu inneren Blutungen gekommen, die sofort zum Stillstand gebracht werden müssen.” Mit einem Notarztwagen wurde die Patientin umgehend in die Klinik gebracht und operiert. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen. Der rechte Eileiter war nicht betroffen, nur der linke, so dass Frau Weber wieder schwanger werden konnte.

*Name von der Redaktion geändert