Eicheln essen: Ist das giftig – oder sind Eicheln essbar?
Jetzt im Herbst sieht man sie wieder überall: Eicheln, auch Nussfrüchte genannt. Und nicht nur Kinder fragen sich dann, ob man Eicheln essen kann oder das giftig ist.
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Wenn es draußen kühler wird, werfen die Eichen mit ihren Früchten nur so um sich. Das ist auch gut, denn viele Wildtiere ernähren sich davon und kommen so über den Winter. Aber können auch wir Menschen Eicheln essen? Was dagegen und was dafür spricht.
Eicheln essen: Viele Tiere tun es
In Deutschland wachsen vor allem zwei Arten von Eichen: die Stiel- und die Traubeneiche (in der Fachsprache als Quercus robur und Quercus petraea bezeichnet). Ihre Früchte, die Eicheln, bestehen aus einem Samen und mehreren verholzten Fruchtwand-Schichten – daher werden sie auch Nussfrüchte genannt. Diese sind ein beliebtes Nahrungsmittel bei vielen Tieren, etwa bei Eichhörnchen und Wildschweinen. Die enthaltenen Fette und Öle sorgen für einen Energieschub, den die Tiere vor und im Winter gut gebrauchen können.
Sind Eicheln essbar?
Früher wurde die Eiche auch als „Brotbaum“ bezeichnet, ein Hinweis darauf, dass sie bzw. ihre Frucht den Menschen als Nahrungsquelle diente – zum Beispiel in Form von Mehl für Brot und als Kaffeeersatz, unter anderem im und nach dem 2. Weltkrieg. Eicheln sind in der Natur kostenlos vorhanden und in ihnen stecken wertvolle Inhaltsstoffe:
- Proteine
- B-Vitamine
- Fett (vor allem ungesättigte Fettsäuren)
- Kohlenhydrate
100 Gramm schlagen aber auch mit 390 Kilokalorien zu Buche. Und Eicheln enthalten eine große Menge an Tannin. Dabei handelt es sich um einen Gerbstoff, der für den bitteren Geschmack roher Eicheln verantwortlich ist und für starke Magen-Darm-Beschwerden sorgen kann. Tiere stört das nicht, für uns Menschen sind Eicheln aber ungenießbar.
Kann man Eicheln essen? Roh auf keinen Fall
Deshalb sollte man Eicheln niemals roh essen, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) rät. Reife Eicheln könnten gesammelt, müssten vor dem Verzehr aber unbedingt gewässert werden, da die Gerbstoffe wasserlöslich seien, so die Empfehlung. Dazu geht man folgendermaßen vor:
- Reife, unbeschädigte Eicheln ein bis zwei Tage trocknen lassen.
- Eicheln schälen, beispielsweise mit einem Nussknacker.
- Samenhaut um die Kerne entfernen.
- Kerne ins Wasser legen und mehrere Tage wässern.
- Gelb-bräunlich verfärbtes Wasser mehrmals wechseln, bis die Kerne frei von Gerbstoffen sind und das Wasser klar ist.
- Kerne trocknen.
Nun kann man die Eichel-Kerne auf verschiedene Art weiterverarbeiten.
Eicheln essen: So schmeckt’s!
Die getrockneten, gerbstofffreien Kerne können nun zum Beispiel gemahlen und wie Mehl zum Backen von Brot, Kuchen oder Pfannkuchen genutzt werden. Oder Sie hacken die Kerne, rösten sie ohne Fett und genießen sie als Snack oder geben sie als nussige Note in Suppen oder Salate. Außerdem können die Kerne nach dem Rösten gemahlen und statt Kaffeepulver zum Aufbrühen mit Wasser eingesetzt werden – ganz ohne Koffein. Und es gibt viele weitere Möglichkeiten. So lecker kann Eicheln essen sein!
Quellen:
Die Eichel als Nahrungsmittel in: Bundeszentrum für Ernährung
Kann man Eicheln essen oder sind sie giftig? in: oekotest.de