Eicheln essen: Ist das giftig – oder sind Eicheln essbar?
Im September und Oktober sieht man sie überall: Eicheln, auch Nussfrüchte genannt – eine Leckerei für Rehe und Eichhörnchen. Doch können auch Menschen Eicheln essen oder sind Eicheln giftig?
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Wenn es draußen kühler wird, werfen die Eichen mit ihren Früchten nur so um sich. Viele Wildtiere ernähren sich davon und kommen so gut über den Winter. Stellt sich nur die Frage, ob Menschen Eicheln essen können oder ob die Früchte ungenießbar sind. Was dagegen und was dafür spricht.

Warum essen Tiere Eicheln?
In Deutschland wachsen vor allem zwei Arten von Eichen: die Stiel- und die Traubeneiche (in der Fachsprache als Quercus robur und Quercus petraea bezeichnet). Ihre Früchte, die Eicheln, bestehen aus einem Samen und mehreren verholzten Fruchtwand-Schichten – daher werden sie auch Nussfrüchte genannt.
Diese sind ein beliebtes Nahrungsmittel bei vielen Tieren, etwa bei Eichhörnchen, Wildschweinen, Rehen, Vögel und Mäuse. Die enthalten viel Fett und sorgen für einen Energieschub, den die Tiere vor und im Winter gut gebrauchen können.
Auch wenn viele Wildtiere Eicheln essen – für Hunde sind die Früchte nicht bekömmlich. Bei ihnen kann es aufgrund der enthaltenen Tanninsäure zu schweren Nebenwirkungen kommen, darunter Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Wenn Hunde mehr von den Früchten fressen, kann dies sogar tödlich enden.
Fünf bis zehn Eicheln stellen für einen zehn Kilogramm schweren Hund eine Lebensgefahr dar. Aus diesem Grund sollten Hundebesitzer:innen bei Waldspaziergängen darauf achten, dass ihr Liebling nicht ausversehen Eicheln frisst.
Kann man Eicheln essen?
Eicheln enthalten eine große Menge an Tannin. Dabei handelt es sich um einen Gerbstoff, der für den bitteren Geschmack roher Eicheln verantwortlich ist und für starke Magen-Darm-Beschwerden wie starke Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen sorgen kann. Tiere stört das nicht, für uns Menschen sind Eicheln aber roh ungenießbar.
Dennoch sind Eicheln essbar, aber nur, wenn sie geröstet, geschält und entwässert werden. Früher, etwa in der Zeit des zweiten Weltkrieges, war es üblicher, Eicheln zu essen. Die auch als „Brotbaum“ bezeichnete Eiche bzw. ihre Früchte dienten als Nahrungsquelle – zum Beispiel in Form von Mehl für Brot und als Kaffeeersatz.
Eicheln essen: Diese Inhaltsstoffe stecken in den Früchten
Eicheln sind äußerst nahrhaft. In den Früchten sind reichlich Kohlenhydrate enthalten, vor allem Stärke und Zucker (40 Prozent). Darüber hinaus sind Eicheln gute Fett- und Proteinlieferanten.
Die Inhaltsstoffe von Eicheln im Überblick:
Proteine
B-Vitamine
Fett (vor allem ungesättigte Fettsäuren)
Kohlenhydrate
Gut zu wissen: 100 Gramm schlagen aber auch mit rund 390 Kilokalorien zu Buche.
6 Schritte, um Eicheln essbar zu machen
Reife Eicheln könnten gesammelt, müssten vor dem Verzehr aber unbedingt gewässert werden, da die Gerbstoffe wasserlöslich seien. Dazu geht man folgendermaßen vor:
Reife, unbeschädigte Eicheln ein bis zwei Tage trocknen lassen.
Eicheln schälen, beispielsweise mit einem Nussknacker.
Samenhaut um die Kerne entfernen.
Kerne ins Wasser legen und mehrere Tage wässern.
Gelb-bräunlich verfärbtes Wasser mehrmals wechseln, bis die Kerne frei von Gerbstoffen sind und das Wasser klar ist.
Kerne trocknen.
Nun kann man die Eichel-Kerne auf verschiedene Art weiterverarbeiten.
Eicheln essen: So schmeckt’s!
Die getrockneten, gerbstofffreien Kerne können nun zum Beispiel gemahlen und wie Mehl zum Backen von Brot, Kuchen oder Pfannkuchen genutzt werden. Oder Sie hacken die Kerne, rösten sie ohne Fett und genießen sie als Snack oder geben sie als nussige Note in Suppen oder Salate.
Außerdem können die Kerne nach dem Rösten gemahlen und statt Kaffeepulver zum Aufbrühen mit Wasser eingesetzt werden – ganz ohne Koffein. So können Sie Eicheln essen bzw. als Kaffee trinken, ohne dass Nebenwirkungen auftreten.
Quelle:
Kann man Eicheln essen oder sind sie giftig? in: oekotest.de