Edging: Diese Sex-Technik beschert Mega-Orgasmen!

Das Prinzip des Edging ist nicht neu. Besonders Männer wenden die Sex-Technik routinemäßig aus ganz praktischen Gründen an – um das Liebesspiel zu verlängern. Doch Edging kann noch einen ganz anderen Effekt haben: Es soll besonders Frauen außergewöhnlich intensive Orgasmen bereiten. So funktioniert es!

Eine Frau und ein Mann im Bett
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Normalerweise ist der Höhepunkt das Ziel, auf den der Sex geradewegs zusteuert. Für Frauen gilt: Je früher sich der Orgasmus einstellt, desto besser. Denn Frauen brauchen im Vergleich zu Männern etwas länger, um den Höhepunkt zu erreichen. Wer „Edging“ anwendet, macht genau das Gegenteil: Der Orgasmus wird ganz bewusst immer wieder hinausgezögert. Am Ende sollen Frauen mit einem wahnsinnig intensiven Orgasmus belohnt werden – oder gar mit multiplen Orgasmen.

Was ist Edging?

Der Begriff „Edging“ ist dem englischen Wort „edge“ (deutsch „Kante“) entlehnt und bedeutet in etwa „zum Äußersten gehen“. Denn genau darum geht es bei dieser Sex-Technik: Die Erregung des Partners oder der Partnerin wird so lange gesteigert, bis er oder sie fast den Höhepunkt erreicht – aber nur fast. Man fährt mit der Stimulation erst dann fort, wenn die Erregung etwas abgeflacht ist und hält danach wieder kurz vor dem Orgasmus inne.

Das Ganze wiederholt man so oft man möchte oder so oft es möglich ist. Damit soll der Orgasmus, wenn man ihn schließlich zulässt, besonders intensiv sein.

Wie funktioniert Edging?

Für die Sex-Technik muss man weder komplizierte Handgriffe erlernen noch akrobatische Stellungen einüben. Man muss nur eines verinnerlichen: Sobald sich bei der Stimulation der Orgasmus anbahnt, legt man eine kurze Pause ein. Berührungen und Küsse sind erst dann wieder erlaubt, wenn das Erregungslevel etwas abgenommen hat. Steigt die Erregung erneut bis kurz vor dem Höhepunkt an, heißt es wieder: Hände weg.

Mit jeder Pause baut sich mehr Spannung auf, die sich schließlich zu einem intensiven Orgasmus entlädt– so lautet das Versprechen. Edging soll Frauen sogar multiple Orgasmen bescheren.

Ob tatsächlich etwas dran ist, lässt sich nur über einen Weg rausfinden: Ausprobieren! Mit dem oder der Partner:in oder mit sich selbst. Die Technik eignet sich nämlich sowohl für den Sex mit dem:der Liebsten als auch für die Selbstbefriedigung. Wer noch nie Edging angewendet hat, sollte ohnehin erst einmal für sich alleine üben. Denn ganz so einfach ist die Sex-Technik nicht.  

Orgasmuskontrolle: Darauf kommt es an

Die Schwierigkeit der Sex-Technik liegt darin, den herannahenden „point of no return“ zu erspüren. Das ist der Punkt, an dem der Orgasmus nicht mehr aufgehalten werden kann. Damit der Punkt nicht überschritten wird, sollte man seine eigene Erregungskurve gut kennen.

Es gibt insgesamt sechs verschiedene Erregungslevel:

  • Keine Erregung

  • Leichte Erregung

  • Starke Erregung

  • Sehr starke Erregung

  • Point of no return

  • Orgasmus

Beim Edging geht es darum, den richtigen Moment abzupassen. Dieser liegt irgendwo zwischen der vierten und fünften Stufe – zwischen sehr starker Erregung und dem „point of no return“. Der Erregung nicht freien Lauf zu lassen, kann für Ungeübte schwierig sein. Um seine Erregung zu kontrollieren, braucht es Geduld, Disziplin und ein gutes Gespür für den eigenen Körper. Möchte man die Technik beim Sex mit dem:der Partner:in ausprobieren, sollte zudem ein „Stopp“-Zeichen vereinbart werden.  

Vorteile von Edging – nicht nur für das eigene Vergnügen

Ob das Hinauszögern tatsächlich in einen Mega-Orgasmus mündet, muss jeder für sich selber austesten. Die Sex-Technik hat aber unzweifelhaft einen entscheidenden Vorteil: Wird der Orgasmus hinausgezögert, verlängert sich das Liebesspiel. Wenn einer der Partner wesentlich schneller zum Höhepunkt kommt als der andere, kann die Orgasmus-Kontrolle von Vorteil sein. Besonders bei Männern, die häufig einen vorzeitigen Samenerguss haben, kann Edging verhindern, dass der Sex ungewollt vorzeitig ein Ende findet.

Daneben gibt es aber noch einige weitere Vorteile durch Edging, die auch über das eigene Vergnügen hinausgehen:

  • Man nimmt sich mehr Zeit für den Liebesakt.

  • Der Fokus auf den Orgasmus sorgt für eine gesteigerte Aufmerksamkeit auf den oder Partner:in, was das Gefühl von Verbundenheit und Intimität verstärkt.

  • Edging gleicht einer Achtsamkeitsübung, bei der man sich voll und ganz auf seine körperlichen Empfindungen konzentriert. Das kann auch fernab vom Bett die Konzentration und das Körperbewusstsein steigern.

  • Man lernt die eigene Lust oder die des:der Partner:in besser kennen.

Einen Nachteil kann Edging aber auch haben: Wird die Erregungskurve immer wieder unterbrochen, führt das mitunter dazu, dass sich die Lust irgendwann verabschiedet – damit es nicht so weit kommt, sollte der Orgasmus nicht zu lange hinausgezögert werden.