Durchfall wie Wasser: Ursachen und was hilft

Mehrmals täglich Durchfall wie Wasser schwächt und kann sogar gefährlich werden. Welche Ursachen kann wässriger Durchfall haben, welche Symptome sind möglich und was hilft gegen die Beschwerden? Die Antworten!

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Durchfall wie Wasser: Ursachen, Symptome und Hilfe!
Wässriger Durchfall kann schnell schwächen. Deswegen sollten Sie Ihre Symptome genau beobachten und entsprechende Gegenmaßnahmen, zum Beispiel durch Hausmittel ergreifen. Foto: iStock / Demkat

Plötzlicher Durchfall wie Wasser

Meist tritt der flüssige Stuhlgang ohne längere Vorwarnung auf. Wässriger Durchfall kann sich durch ein Gluckern oder Grummeln im Bauch ankündigen. Es kommt zu Begleitsymptomen wie Unwohlsein oder Übelkeit, und schon geht es los. Vom normalen Durchfall, der dadurch definiert wird, dass er mehr als drei Mal am Tag auftritt, unterscheidet sich der wässrige vor allem in seiner Konsistenz.

Wenn diese häufiger auftritt, kommen kaum noch feste Bestandteile des Stuhls aus dem Darm, dafür umso mehr Flüssigkeit. Diese großen Wassermengen schwächen nicht nur den Kreislauf. Dem Körper werden beim Wasserdurchfall auch wichtige Spurenelemente entzogen.

Wässriger Durchfall hat diese Ursachen

Die sogenannte Diarrhö wird meist von Bakterien oder Viren verursacht. Bei Bakterien sind oft verunreinigte Lebensmittel die Quelle, Viren werden von Menschen übertragen. Manche Keime können sehr schwere Durchfälle verursachen, wichtige Elektrolyte ausschwemmen und sogar gefährlich werden. Bei Durchfall wie Wasser und Erbrechen geht dieser Prozess noch schneller, die Betroffenen dehydrieren und fühlen sich sehr krank.

Salmonellen oder Noroviren sind Beispiele für Auslöser solcher Magen-Darm-Probleme. Manchmal sind andere Erkrankungen die Ursache. Langanhaltende oder chronische Diarrhö kommt bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, bei der Unverträglichkeit von Gluten, bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen oder Krebserkrankungen vor. Wenn wässriger Durchfall länger anhält, sollte die Ursache abgeklärt werden.

Durchfall wie Wasser nach Antibiotika

Wer schon einmal Antibiotika einnehmen musste, kennt vielleicht diese lästige Nebenwirkung und damit eine häufige Ursache für Durchfall wie Wasser. In der medizinischen Fachsprache heißt das auch Antibiotika-assoziierte Diarrhö. So gut Antibiotika gegen Bakterien wirken können, so sehr können sie auch die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. In der Regel verschwindet wässriger Durchfall nach der Einnahme der Antibiotika wieder, manchmal ist auch eine Darmkur mit Probiotika notwendig.

Diese Symptome gibt es bei Stuhlgang wie Wasser

Ob Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe oder Fieber: Meist kommt der Durchfall nicht allein. Diese Symptomenkombinationen treten bei der Diarrhö oft gemeinsam auf:

Morgens Durchfall wie Wasser

Wer gleich morgens nach dem Aufstehen dringend zur Toilette muss, hat nicht unbedingt den besten Start in den Tag. Doch keine Panik, nicht immer ist das gleich ein Anzeichen für eine Magen-Darm-Grippe oder Schlimmeres. Haben Sie am Abend zu viel Alkohol getrunken? Das kann den Darm reizen und zu Durchfall führen. Morgens nach dem Aufwachen direkt zu Rauchen kann ebenfalls zu Stuhldrang mit wässriger Konsistenz führen.

Auch Stress oder Nebenwirkungen von Medikamenten wie Antibiotika belasten das Verdauungssystem. Treten die Beschwerden morgens regelmäßig auf, können Unverträglichkeiten von Lebensmitteln oder Allergien dahinterstecken. Ein Lebensmittel-Tagebuch kann helfen, den Grund dafür zu finden. Wird es gar nicht besser und erstreckt es sich über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten? Dann leiden Sie vielleicht an einem Reizdarm.

Wässriger Durchfall nach dem Essen: Unverträglichkeiten sind möglich

Fast jeder Mensch hat es schon mal erlebt, direkt nach dem Essen mit plötzlichem Durchfall wie Wasser zur Toilette eilen zu müssen. Wenn man nicht etwas besonders Scharfes gegessen hat, kann es an Unverträglichkeiten liegen. So können Fructose-, Lactose- oder Glutenunverträglichkeit dafür sorgen, dass der Darm bestimmte Lebensmittel sofort wieder loswerden möchte. Auch Lebensmittelvergiftungen oder heftige Infektionen, zum Beispiel mit Salmonellen, können eine Ursache sein. Krankheiten wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder ein Reizdarm führen in Schüben ebenfalls zu „Wasserdurchfall“.

Magenkrämpfe und Durchfall wie Wasser

Dieser Symptomenkomplex ist relativ häufig anzutreffen und ist typisch bei Magen-Darm-Infektionen. Diese treten besonders oft in den Wintermonaten auf und werden durch Schmierinfektionen übertragen. Sei es durch Bakterien oder Viren, die Erreger sorgen für ein ziemliches Durcheinander im Magen. In der Folge schmerzt der Magen, es entstehen Krämpfe und der Mageninhalt wird im Darm nicht richtig verdaut.

Wässriger Durchfall ohne Erbrechen und ohne Übelkeit

Ein Zeichen dafür, dass es sich nicht um eine Infektion mit einem Erreger handelt, ist meist, dass begleitend keine Übelkeit auftritt. Wässriger Durchfall kann in diesem Fall durch den übermäßigen Verzehr von Nahrungsmitteln mit Zuckerersatzstoffen (z.B. Stevia oder Xylit) oder von Abführmitteln kommen.

Durchfall wie Wasser ohne Schmerzen

Ein solcher Stuhlgang ist harmlos, wenn er nur kurz anhält. Über längere Zeit kann auch diese Art der Darmentleerung das Leben belasten. Zur Ursachenforschung sollten die Essgewohnheiten untersucht werden. Im Rahmen eines Checks beim Internisten können Sie herausfinden, warum die Diarrhö nicht aufhört. 

Durchfall ohne Bauchschmerzen

Plötzlicher, wässriger Durchfall wie Wasser ohne Bauchkrämpfe oder Bauchschmerzen kann auch auf den Missbrauch von Abführmitteln zurückzuführen sein. Sobald die Abführmittel abgesetzt werden, sollte der Durchfall wieder verschwinden. Bei chronischem Durchfall, der keine Begleitsymptome wie Übelkeit oder Bauchschmerzen hat, kann auch eine Schilddrüsenüberfunktion Auslöser sein. Auch eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn kann in manchen Phasen schmerzfrei verlaufen. Schmerzloser, flüssiger Stuhl zeigt sich oft als durchsichtiger Durchfall.

Bei unklarem, länger anhaltendem Durchfall, auch wenn er ohne Schmerzen erscheint, sollten Sie eine ärztliche Diagnose stellen lassen.  

Bauchkrämpfe und Durchfall wie Wasser

Diese Kombination tritt häufig auf. Akuter Durchfall, der mit Krämpfen einhergeht, wird oft durch eine Infektion ausgelöst. Die Erreger wie Escherichia Coli oder Campylobacter sorgen für eine entzündete Darmschleimhaut, die weniger Flüssigkeit aufnimmt und ins Blut weitertransportiert. Diese überschüssige Flüssigkeit wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Bei den meisten anderen Auslösern von flüssigem Stuhlgang kommt es ebenfalls zu Bauchkrämpfen. So zum Beispiel bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa.

Der Durchfall mit Wasser ist hellbraun

Eine hellbraune Farbe des Stuhls ist bei Durchfall in der Regel normal. Je länger der flüssige Stuhlgang anhält, desto weniger Bestandteile des festen Stuhls befinden sich noch darin. Je flüssiger er wird, desto heller wird er. Schließlich kommt nur noch durchsichtiges Wasser heraus. Bleibt der Stuhl allerdings hellbraun, könnte es sich auch um eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse handeln.

Durchfall wie Wasser: Ab wann zum Arzt?

Wie bei jeder anderen Erkrankung gilt, dass ein Arztbesuch angeraten ist, wenn das Allgemeinbefinden über einige Tage sehr schlecht ist. Bestehen starke Einschränkungen durch ein geschwächtes Herz-Kreislaufsystem? Fühlen Sie sich schwach, haben starke Schmerzen oder hohes Fieber? Dann sollte unbedingt ein:e Ärzt:in verständigt werden.

3 Tage Durchfall wie Wasser: Ab wann es gefährlich wird

Ob wässriger Durchfall alle 10 Minuten auftritt oder insgesamt tagelang anhält, irgendwann ist der Organismus so dehydriert, dass der Zustand kritisch wird.

Anzeichen für gesundheitliche Gefahren:

  • Starke Bauchschmerzen

  • Dehydrierung

  • Hohes Fieber über mehr als 3 Tage

  • Starker Gewichtsverlust

  • Blut im Stuhl oder Blutungen aus dem Anus

Bemerken Sie eins oder mehrere dieser Anzeichen, sollten Sie schnellstmöglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen!

Durchfall wie Wasser: Was tun?

Die Therapie bei akuten und chronischen wässrigen Durchfällen hängt von der Ursache ab. Bei gewöhnlichen Magen-Darm-Infektionen sollte über mehrere Tage Schonkost wie Zwieback, Salzstangen oder geriebener Apfel gegessen werden. Fettige Speisen sind tabu. Oberstes Gebot ist viel trinken. Neben Wasser sind besonders Tees geeignet, den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen. Wählen Sie Tees mit reichlich Gerbstoffen wie Zubereitungen aus Himbeerblättern. Das verlorene Salz kann durch Gemüsebrühe oder Mineralwasser wieder zugeführt werden.

Durchfall wie Wasser mit Hausmitteln lindern

Bei wässrigem Stuhl das Haus zu verlassen, ist schwierig. Deswegen lohnt sich der Blick in den Vorratsschrank, wenn keine Medikamente zur Hand sind. Denn gegen Durchfall gibt es zahlreiche Hausmittel, die den Körper bei der Genesung unterstützen können:

  • Gemüsebrühe als Hausmittel gleicht den Flüssigkeitsverlust aus und versorgt mit Mineralstoffen

  • Geriebener Apfel – reiben Sie den ganzen Apfel mit Schale, fügen Sie einen Teelöffel Zitronensaft hinzu und lassen den Apfelbrei eine Viertelstunde ruhen. Das Pektin im Apfel saugt Wasser im Darm auf und verfestigt den Stuhl

  • Zerdrückte Banane – sie enthält, genau wie Äpfel, Pektin und außerdem zahlreiche Mineralstoffe sowie krampflösendes Kalium

  • Pfefferminztee kann helfen, mögliche Keime und Viren abzutöten. Gleichzeitig wirkt Pfefferminze schmerzlösend

  • Fencheltee als Hausmittel bei flüssigem Stuhlgang kann durch seine krampflösenden Eigenschaften den Darm beruhigen

  • Auch Schwarztee bindet Wasser im Darm. Lassen Sie ihn lange ziehen (mindestens 10 Minuten), damit sich die Gerbstoffe entfalten können.

In der akuten Phase des „Wasserdurchfalls“ sollten Sie auf Nahrung verzichten. Das belastet den Verdauungstrakt nur. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser oder Tees, die schluckweise getrunken werden sollten und am besten lauwarm sind. Wenn der Durchfall etwas abgeklungen ist, können Sie zu Zwieback greifen. Dieser trägt zur Stuhlfestigung bei und gewöhnt den Körper wieder an Nahrung. Die Hausmittel bei Durchfall wie Wasser Cola und Salzstangen sind nicht empfehlenswert. Salzstangen liefern zwar Salz, haben aber sonst keine heilenden Eigenschaften. Und Cola ist säurereich, das reizt den Darm nur zusätzlich.

Wässrigen Durchfall immer behandeln

Dauern die Beschwerden mehrere Tage an, kann eine selbstgemachte Elektrolytlösung den Salzverlust ausgleichen. Tritt zusätzlich Erbrechen auf, kann eine Infusionstherapie notwendig werden.

Sind Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn die Ursache für die Beschwerden, dann helfen Hausmittel nicht immer weiter. Die Therapie sollte individuell abgestimmt werden, um zunächst das Symptom Durchfall wie Wasser zu beseitigen und dann die Ursache zu bekämpfen.

Quellen:

Wann wird Durchfall gefährlich?, in: internisten-im-netz.de

Durchfall - gefährlich oder einfach nur lästig?, in: gastro-liga.de