Durchfall durch Stress: Die 4 besten Strategien!
Durchfall durch Stress kann ohnehin schon schwierige Situationen für die Betroffenen noch belastender machen. Wie kommt es zu diesem Phänomen und was hilft dagegen? Die 4 besten Strategien!
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Ein stressiger Alltag, ein hoher Leistungs- und Termindruck im Job oder Streit mit den Liebsten sind so schon schlimm genug – wenn zu diesem ganzen Stress dann auch noch Durchfall dazukommt, wird die Situation noch belastender. Wie kommt es zu Durchfall durch Stress und was hilft dagegen?

Warum bekommt man durch Stress Durchfall?
Der Grund, warum Stress häufig Durchfall auslöst, liegt in einer noch gar nicht so lange bekannten und immer noch deutlich unterschätzten Tatsache: Wir haben nicht nur ein Gehirn im Kopf – sondern auch eines im Bauch. Dieses Nervengeflecht, das ähnlich aufgebaut ist wie das in unserem Kopf, wird als enterisches Nervensystem bezeichnet; umgangssprachlich hat sich der Begriff „Bauchhirn“ durchgesetzt. Das Bauchhirn liegt in der Darmwand, eingebettet zwischen Muskelschichten. Mit seinen etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen regelt es die komplexen Aufgaben der Verdauung ganz allein – ohne, dass sich das „Kopfgehirn“ in irgendeiner Weise beteiligen müsste.
Mit dem Kopf denken, mit dem Bauch verdauen – ganz so klar getrennt ist die Aufgabenverteilung zwischen den beiden Gehirnen allerdings nicht. Stattdessen kommunizieren die beiden Schaltzentralen über die sogenannte Darm-Hirn-Achse ununterbrochen miteinander. 90 Prozent der dabei ausgetauschten Informationen gehen dabei vom Bauch in den Kopf – nur zehn Prozent wandern vom Kopfgehirn ins Bauchgehirn. So übermittelt der Bauch dem Kopf etwa Hungergefühl oder Sättigung – und signalisiert, wenn es nach einer Vergiftung angebracht ist, mit Übelkeit und Erbrechen zu reagieren. Umgekehrt kann aber auch der Kopf dem Bauch Signale übermitteln – und das geschieht häufig bei Stress. Das Kopfgehirn befiehlt dem Bauchhirn dann gewissermaßen, seine Verdauungstätigkeit zu drosseln und überflüssige Arbeitsschritte auszulassen.
Durchfall: Stress als Auslöser?
Evolutionsbedingt reagiert der gesamte Organismus auf Stresssituationen. Und auch, wenn sich heutige Stresssituationen von früheren unterscheiden – in der Steinzeit war es etwa der Anblick eines sich nähernden Raubtieres, heute vielleicht der Gedanke an eine bevorstehende Prüfung – für den Körper macht das keinen Unterschied.
Um den Organismus auf die Situation „Kampf oder Flucht“ vorzubereiten, sorgt das Gehirn dafür, dass der Herzschlag beschleunigt wird und Lunge sowie Muskulatur stärker durchblutet werden. All das geht auf Kosten der Verdauung – denn die ist in lebensgefährlichen Situationen nebensächlich.
Normalerweise werden dem Speisebrei während seines Aufenthalts im Darm Wasser und Nährstoffe entzogen, die dann dem Rest des Körpers zugeführt werden. Durch die Vernachlässigung der Verdauung unter Stress kann es aber passieren, dass der Darm diesen Schritt einfach überspringt – so wird der Darminhalt „ungenutzt“ und noch recht flüssig direkt wieder heraustransportiert.
Was tun bei Durchfall durch Stress? 4 Strategien
Gegen Stress-Durchfall hilft generell alles, was dazu beiträgt, das Stresslevel zu senken; also freigesetzte Stresshormone wieder abzubauen. Das Ziel ist, mit konkreten Maßnahmen das Bauchhirn zu beruhigen. Folgende vier Strategien können dabei hilfreich sein:
1. Bewegung hilft am besten gegen Stress-Durchfall
Steht der Körper unter Stress, ist er auf „Kampf oder Flucht“ eingestellt. Der dafür bereitgestellte Hormoncocktail stattet ihn mit viel Energie aus und kann am besten in Form von Bewegung abgebaut werden. Ein kurzer Sprint, einige Kniebeugen sowie regelmäßige Bewegung im Alltag (beispielsweise ein täglicher, strammer Spaziergang) wirken sowohl akut als auch vorbeugend stressreduzierend.
2. Entspannungstechniken lindern Durchfall durch Aufregung
Körpervorgänge wie Hormonfreisetzung, Herzschlag und Verdauung werden vom vegetativen Nervensystem geregelt und können nicht willentlich gesteuert werden. Mit gezielt eingeübten Entspannungstechniken (zum Beispiel autogenem Training, Meditation und Atemübungen) lassen sie sich aber beeinflussen. Wer diese Techniken im Alltag auch in entspannten Situationen regelmäßig trainiert, kann sie dann in der Akutsituation gezielt einsetzen, um die Stressreaktion des Körpers zu „drosseln“.
3. Schonkost bei Magen-Darm-Problemen durch Stress
Zusätzlich geht es darum, dem Darm etwas Gutes zu tun. Das geht natürlich zunächst über die Ernährung – eine Schonkost bei Durchfall ist zumindest im Akutfall immer sinnvoll. Wer häufig von einem gestressten Bauchhirn geplagt wird, sollte dauerhaft auf leicht verdauliche Lebensmittel setzen und Nahrungsmittel wie beispielsweise Kartoffeln, Zucchini und Fenchel möglichst häufig in seinen Speiseplan integrieren.
4. Wärme hilft bei Durchfall wegen Stress
Im Akutfall hilft vor allem Wärme, um den Bauch zu beruhigen. Das geschieht ganz einfach mit der guten alten Wärmflasche; die Wärme wirkt entkrampfend und führt so dazu, dass der Durchfall nachlässt.
Diese Tipps helfen auch bei Magenschmerzen durch Stress – denn durch die Schonkost und Entspannungstechniken wird der gesamte Verdauungstrakt entlastet und beruhigt. Im Akutfall können außerdem Hausmittel gegen Durchfall helfen, Durchfall durch Stress zu lindern.
Dauerdurchfall durch Stress lieber abklären lassen
Bleibt der Durchfall über mehrere Tage oder sogar Wochen bestehen oder kommen andere Beschwerden wie Bauchschmerzen hinzu, sollte er vorsichtshalber abgeklärt werden. Denn es besteht immer auch die Möglichkeit, dass gar nicht der Stress der Auslöser ist, sondern dass eine andere Ursache hinter den Beschwerden steckt, wie beispielsweise eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Tritt er nur in Einzelfällen auf, ist Durchfall durch Stress jedoch eine „normale“ Erscheinung, die mit einfachen Maßnahmen schnell wieder in den Griff zu bekommen ist.
Quellen:
Stress diarrhea: Signs and management, in: medicalnewstoday.com
Durchfall bei Erwachsenen, in: msdmanuals.com