Durchfall-Diagnose: Das Gespräch mit dem Arzt ist wichtig

Aus der Serie: Durchfall

Die Diagnose von Durchfall beginnt für den Arzt mit einer ausführlichen Befragung, der sogenannten Anamnese. Er klärt er die Einzelheiten zu den Symptomen ab und versucht, Hinweise auf mögliche Ursachen zu finden.

Folgende Aspekte wird der Arzt vermutlich bei der Durchfall-Diagnose ansprechen:

  • Wie lange dauert der Durchfall bereits an?
  • Wie häufig ist der Stuhlgang?
  • Welche Konsistenz hat der Stuhl, weich oder flüssig?
  • Treten weitere Beschwerden auf (z. B. Krämpfe, Erbrechen, Übelkeit)?
  • Sind weitere Familienmitglieder betroffen?
  • Welche Mahlzeiten wurden kurz vor dem Durchfall eingenommen?
  • Standen ungewohnte Lebensmittel auf dem Speiseplan? Oder könnten sie verdorben gewesen sein?
  • Haben Sie Medikamente eingenommen ? Und falls ja, welche?
  • Waren Sie kürzlich im Ausland?

Bei chronischem Durchfall fragt der Arzt im Zuge der Diagnose besonders intensiv nach weiteren Beschwerden. Schmerzen im Oberbauch, die bis in den Rücken ausstrahlen, können beispielsweise auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hinweisen. Ein beschleunigter Herzschlag und zitternde Hände gehen häufig mit einer Überfunktion der Schilddrüse einher. Gewichtsverlust legt den Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit nahe (Gluten ist das sogenannte Klebereiweiß in vielen Getreidesorten). Welche konkreten Maßnahmen der Arzt durchführt, hängt davon ab, welche Durchfall-Ursache er vermutet.

Zwei Blutproben in Reagenzgläsern
Ein Bluttest kann Aufschluss darüber geben, ob eine Entzündung den Durchfall verursacht Foto: Fotolia

Körperliche Untersuchungen bieten weiteren Aufschluss bei der Durchfall-Diagnose. Zudem entscheiden die einzelnen Test-Ergebnisse darüber, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.

Mögliche Untersuchungen bei der Durchfall-Diagnose

  • Körperliche Untersuchung, unter anderem Abtasten des Bauchs
  • Austasten des Enddarms mit dem Finger (rektale Untersuchung)
  • Laboranalyse einer Stuhlprobe auf mögliche Krankheitserreger
  • Blutprobe (z. B. zur Ermittlung von Entzündungswerten)
  • Spiegelung des Magens und ersten Dünndarmabschnitts (Zwölffingerdarm); dabei lassen sich die Gallenwege und der Bauchspeicheldrüsengang untersuchen
  • Dickdarmspiegelung (z. B. zur Diagnose möglicher Krebserkrankungen)
  • Ultraschalluntersuchung
  • Röntgenaufnahme des Dickdarms
  • Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, z. B. H2-Atemtest zum Überprüfen einer eventuellen Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz)
  • Gewebeentnahmen zur näheren Untersuchung

Chronischer Durchfall - ein Tagebuch hilft bei der Diagnose

Ein organisch unauffälliger Befund bei chronischem Durchfall kann für ein Reizdarm-Syndrom sprechen. Der Arzt wird versuchen, die Diagnose durch eine weitere Befragung zu sichern. Auch klinisch relevante psychische Erkrankungen gehen mit dieser Form des Durchfalls oft Hand in Hand, etwa Depressionen, Angststörungen oder Magersucht. Eine gesicherte Durchfall-Diagnose kann jedoch in der Regel erst gestellt werden, wenn der Arzt den Verlauf der Beschwerden über einen längeren Zeitraum beobachtet hat. Hilfreich kann ein Tagebuch sein, in das der Betroffene einträgt, wann genau und unter welchen Umständen sich die Beschwerden bemerkbar machen und welche Nahrungsmittel er wann zu sich genommen hat.

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