Durchfall in der Schwangerschaft: Muss ich zum Arzt?
Durchfall in der Schwangerschaft verunsichert viele werdende Mütter. Was können Schwangere gegen Durchfall tun und wann ist ein Arztbesuch angeraten?
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Durchfall in der Schwangerschaft ist in den meisten Fällen harmlos und hat keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind. Besonders, wenn es nur hin und wieder zu Durchfall kommt und die Beschwerden nicht länger anhalten oder stark ausgeprägt sind, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Durchfall bei werdenden Müttern kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören:
- Ernährungsumstellung
- Magen-Darm-Infekt
- Lebensmittelvergiftung
- Stress
- Unverträglichkeiten oder Allergien
- Medikamenteneinnahme
- Druck der Gebärmutter auf den Darm
- Beginn der Geburt
Durchfall nach dem Essen in der Schwangerschaft
Wenn der Durchfall bevorzugt nach dem Essen auftritt, kann beispielsweise eine Ernährungsumstellung dahinterstecken: Viele Schwangere stellen ihre Ernährung während der Schwangerschaft auf ballaststoffreiche Nahrungsmittel um, an die sich der Körper zunächst einmal gewöhnen muss. In manchen Fällen reagiert der Darm auf die Umstellung mit leichtem Durchfall. Streichen Sie jedoch auf keinen Fall Vollkornbrot, Obst und Gemüse wieder aus Ihrem Ernährungsplan, eine gesunde Ernährung ist wichtig für die Entwicklung Ihres Babys!
Kommt es nach dem Essen zu plötzlichem, mehrmaligem, starkem Durchfall, kann eine Lebensmittelvergiftung oder eine Infektion mit Bakterien oder Viren dahinterstecken. Von einer Lebensmittelvergiftung spricht man, wenn die Bakterien in den Lebensmitteln Gifte gebildet haben, die die Darmschleimhaut angreifen. Hier tritt der Durchfall meistens schon ein paar Stunden nach dem Essen auf.
Durchfall vor der Geburt
Ist die Schwangerschaft schon weiter fortgeschritten, drückt die wachsende Gebärmutter immer stärker auf den Darm – dieser Druck kann ebenfalls zu Durchfall führen. Tritt der Durchfall kurz vor dem Geburtstermin auf, so kann dieser ein Anzeichen für die baldige Geburt sein. Der Grund für Durchfall vor der Geburt: Durch die Kontraktionen der Gebärmutter wird auch der Darm in Bewegung gebracht. Ein entleerter Darm soll das Baby während der Geburt vor Bakterien schützen. Durchfall, der kurz vor der Geburt eintritt, ist demnach ein natürlicher Reinigungsprozess.
Magen-Darm-Infekt in der Schwangerschaft: Grund zur Sorge?
Auch „reguläre“ Magen-Darm-Infekte können in der Schwangerschaft auftreten. Häufig sind die Betroffenen dann beunruhigt. Doch die meisten Infektionskrankheiten, die Durchfall zur Folge haben, wie Noroviren oder Salmonellen, stellen keine direkte Gefahr für das ungeborene Kind dar, weil sie den Magen-Darm-Trakt der Mutter nicht verlassen und daher nicht auf den Embryo übertragen werden können.
Begleiterscheinungen von Durchfall, etwa der hohe Flüssigkeitsverlust, müssen dennoch ernst genommen werden, damit sich der Gesamtzustand der werdenden Mutter nicht verschlechtert und das Ungeborene durch den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust nicht unterversorgt wird. Ganz besonders sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden – die Mindestmenge sind 2,5 bis drei Liter am Tag. Am besten eignen sich Wasser und ungesüßter Tee. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass beim Toilettengang kein Stuhl in das Scheidenmilieu gelangt, um eine bakterielle Scheideninfektion zu verhindern.
Zusätzlich kommen für Durchfall in der Schwangerschaft natürlich alle weiteren Ursachen in Frage, die auch bei Nicht-Schwangeren als Durchfall-Auslöser eine Rolle spielen. Dazu gehören neben dem Magen-Darm-Infekt und der Lebensmittelvergiftung etwa eine Lebensmittelunverträglichkeit, eine Allergie oder eine Unverträglichkeit von Medikamenten. Auch Aufregung und Stress können den Magen-Darm-Trakt beeinflussen. Besonders in der Schwangerschaft kann der Körper auf emotionale Ausnahmesituationen wie Stress oder Nervosität mit Durchfall reagieren.
Was hilft gegen Durchfall in der Schwangerschaft?
Bei Durchfall in der Schwangerschaft können sanfte Hausmittel helfen. Um den Elektrolythaushalt schnell wieder aufzufüllen, ist eine Elektrolytlösung aus der Apotheke empfehlenswert. Folgende Nahrungsmittel eignen sich bei Durchfall:
- geriebene Äpfel und Karotten
- Weißbrot
- Zwieback
- Bananen
- Brühe
Fettige Nahrung sollten Sie hingegen meiden.
Durchfall in der Schwangerschaft: Wann zum Arzt?
Neben den beschriebenen Ursachen kann Durchfall auch eine Begleiterscheinung oder ein Anzeichen einer ernstzunehmende Erkrankung sein, die eine Gefahr für das ungeborenes Baby darstellen könnte. Hier kann nur ein Arzt eine Diagnose stellen. Den sollten Schwangere immer aufsuchen, sobald der Durchfall länger als zwei Tage andauert, besonders stark auftritt oder sie gar keine Flüssigkeit und Nahrung bei sich behalten können. Sollten zu dem Durchfall in der Schwangerschaft weitere Symptome wie Kreislaufbeschwerden, Erbrechen, blutiger Stuhl, Bauchkrämpfe oder Fieber hinzukommen, ist ebenfalls ein sofortiger Arztbesuch angeraten.
Quellen:
What to know about diarrhea during pregnancy, in: medicalnewstoday.com
Diarrhea in Pregnancy, in: americanpregnancy.org