Durchfall
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
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Von Durchfall spricht man bei täglich mehr als drei ungeformten bis dünnflüssigen Stühlen mit erhöhtem Volumen. Durchfall ist ein Symptom, das viele Ursachen haben kann: von Viren und Bakterien über Stress bis zu einer Lebensmittelintoleranz oder Nebenwirkungen von Medikamenten. In der Regel ist Durchfall harmlos und wir können ihn selbst mit Hausmitteln behandeln – es müssen nicht gleich Medikamente sein. Wenn die Symptome nach drei Tagen nicht verschwinden, sollten Sie zum Arzt gehen.
Was ist Durchfall?
Bei Durchfall (Diarrhö) ist die Darmtätigkeit erhöht, weswegen Nahrungsmittelbestandteile schneller hindurchbefördert werden. Gleichzeitig gibt der Darm zusätzlich Wasser und Salze ab, zum Teil gelangt auch Blut in den Stuhl. Bei einem einmalig verdünnten Stuhlgang sprechen Mediziner allerdings noch nicht von Durchfall. Durchfall liegt erst vor, wenn:
- die Stuhlentleerung innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal erfolgt,
- der Wassergehalt des Stuhls sehr hoch ist (über 75 Prozent) und
- eine ungewöhnlich große Menge abgesetzt wird (mehr als 250 Gramm).
Welche Arten von Durchfall gibt es?
Unterschieden wird zwischen akutem Durchfall und chronischem Durchfall.
Von akutem Durchfall spricht man, wenn er bis zu zwei Wochen anhält. Meist treten weitere Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auf. Akuter Durchfall klingt in der Regel von selbst wieder ab.
Dagegen besteht chronischer Durchfall länger als zwei Wochen und tritt meist als Symptom eines Reizdarms oder anderer entzündlicher Darmerkrankungen auf. Weitere mögliche Ursachen sind Stress und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Im Gegensatz zu akutem Durchfall ist diese Art Durchfall nicht infektiös, wird also nicht durch Krankheitserreger ausgelöst.
Chronischer Durchfall muss immer von einem Arzt untersucht werden. Er ist für den Körper sehr belastend, weil die Aufnahme von Nährstoffen im Wesentlichen über den Darm erfolgt. Da diese wegen des Durchfalls begrenzt ist, kann es zu Mangelerscheinungen kommen.

Was sind Auslöser für Durchfall?
Akuter Durchfall wird unter anderem durch Bakterien, Viren oder Parasiten ausgelöst. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden gehen nach wenigen Tagen von allein ab. Ein Arztbesuch ist aber empfehlenswert, vor allem bei Blut im Stuhl, gleichzeitig auftretendem Fieber und Verdacht auf eine Infektionskrankheit, etwa nach einer Auslandsreise. Sinnvoll ist ein Arztbesuch auch, wenn sich nach drei Tagen noch keine Besserung einstellt.
Akute Durchfallerkrankungen treten verstärkt in den Herbst- und Wintermonaten auf. Tendenziell sind eher jüngere Menschen betroffen, aber grundsätzlich tritt Durchfall in jeder Altersgruppe auf.
Bei chronischem Durchfall kann die Ursache in einer Grunderkrankung liegen. So können etwa eine Lebensmittelunverträglichkeit, eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Krebserkrankung im Darm chronischen Durchfall auslösen.

Können psychische Erkrankungen Durchfall verstärken?
Depressive Menschen und Patienten mit Angststörungen leiden häufiger unter chronischem Durchfall, wie eine Studie aus China belegt. Auch unregelmäßiger Schlaf belastet das Verdauungssystem. Warum auch zuckerfreie Kaugummis, Sport und Getreide Durchfall auslösen können, erfahren Sie in unserem Artikel „5 überraschende Durchfall-Auslöser“.

Wieso führen Antibiotika zu Durchfall?
Wer auf einer Fernreise Antibiotika gegen Durchfall verwendet, riskiert als Folge schwerwiegende Erkrankungen durch multiresistente Keime. Das haben Wissenschaftler in einer Studie in Finnland herausgefunden. Antibiotika schwächen die Darmflora und ermöglichen es den Keimen so, sich anzusiedeln. Alles zu der Studie haben wir für Sie im Artikel „Warum Sie bei Reisedurchfall keine Antibiotika nehmen sollten“ zusammengefasst.
Was darf ich bei Durchfall essen?
Am besten eignet sich Schonkost bei Durchfall: Ein geriebener Apfel enthält Pektin, das im Darm Gifte bindet, die dann ausgeschieden werden. Auch eine Handvoll getrocknete Blaubeeren (Apotheke) lindert die Beschwerden. Der Grund, weshlab sie zu den Lebensmitteln gegen Durchfall gehören: Die Gerbstoffe der Früchte verhindern, dass sich Erreger an der Darmwand festsetzen können.
Wie kann ich Durchfall natürlich behandeln?
Wer unter Durchfall leidet, verliert Flüssigkeit und sollte dementsprechend viel trinken. Am besten eignet sich Wasser ohne Kohlensäure, da es Magen und Darm nicht reizt und ungesüßter Kräutertee.
Oft wird Durchfall durch Bakterien ausgelöst. Dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel Heilerde in Wasser mischen und trinken schleust die Giftstoffe aus und lässt den Durchfall schneller abklingen. Der Körper wird nebenbei mit Mineralien und Spurenelementen versorgt.
Als krampflösend und wirksam bei Durchfall hat sich die Weiße Taubnessel erwiesen. Für einen Tee-Aufguss ein bis zwei Teelöffel blühendes Kraut (getrocknet, Reformhaus oder Apotheke) mit 200 ml kochendem Wasser übergießen. Zwei Tassen täglich trinken.
Möhrensuppe hilft dabei, dass sich Bakterien nicht an der Darmwand festsetzen. Rezept: 500 g geschälte Möhren eine Stunde lang in einem Liter Wasser kochen. Danach pürieren, mit kochendem Wasser auf ein Liter auffüllen und 3 g Kochsalz zufügen. Mehrmals täglich essen.

Durchfall – wann zum Arzt?
Wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält und Fieber oder starke Schmerzen hinzukommen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch Blut im Stuhl und Durchfall nach einer Fernreise sind Gründe, den Hausarzt aufzusuchen.
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