Durchblutungsstörung bei Diabetes: „Fast hätte ich meinen Fuß verloren"

Wegen starker Durchblutungsstörungen drohte Astrid die Beinamputation. Doch trotz ihrer Panik machte die Diabetikerin sich auf die Suche – und fand Rettung.
Kalte Füße – damit fing es an. Die Hamburgerin Astrid Beckmann (58) denkt sich nichts dabei, findet, das sei halt „typisch Frau". Doch Astrid ist Diabetikerin. Sie leidet an der Autoimmun-Form der Stoffwechselkrankheit, dem Diabetes vom Typ 1. Schon mit Anfang 20 hatte ihr Körper die insulinproduzierenden Zellen ihrer Bauchspeicheldrüse zerstört. Seitdem spritzt Astrid Insulin. Bei Menschen mit Diabetes kommt es oft zu Gefäßschäden – gerade in den Beinen. Astrid weiß das.
Frühzeitige Behandlung von Durchblutungsstörungen bei Diabetes wichtig
Dennoch bringt sie die Beschwerden erst mit ihrer Erkrankung in Verbindung, als es auch beim Gehen schmerzt, vor allem am linken Fuß. Ihr Arzt stellt Durchblutungsstörungen infolge des Diabetes fest und schickt sie zum Gefäß-Ultraschall. Das Ergebnis – ein Schock. Die Durchblutungsstörungen sind schon weit fortgeschritten: „Wir müssen den Fuß wohl abnehmen", sagt einer der Klinikärzte.

Die linke Bein-Becken-Arterie ist über eine Strecke von zehn Zentimetern verschlossen, es fließt kaum noch Blut hindurch. Die Ärzte halten die Gefäße für zu fein, um sie operieren zu können. Astrid ist fix und fertig. Sie weiß: Lange kann sie mit ihrer Entscheidung nicht warten. Trotz der Medikamente verfärbt sich bereits die Haut – der Fuß stirbt ab.
Verzweifelt surft sie im Internet – und stößt auf ein neues Verfahren an der Hanserad-Klinik in Hamburg. Prof. Hermann Steinkamp behandelt Durchblutungsstörungen bei Diabetes, Gefäßveränderungen wie die von Astrid, minimalinvasiv, mit einem neuen, medikamentenbeschichteten Ballon-Katheter.
Durchblutungsstörungen und Diabetes: Amputation verhindert
Astrid fackelt nicht lange. Es folgt ein 45-minütiger Eingriff unter lokaler Betäubung. Durch die Leiste wird, über Röntgen kontrolliert, ein Führungsdraht zur Verschlussstelle geschoben, darüber folgt der Katheter mit Ballon. In der Verengung wird er aufgepumpt. Um zu verhindern, dass sich die gedehnte Stelle wieder verschließt, gibt der Ballon einen Wirkstoff in die Gefäßwand ab, der die natürliche Narbenbildung unterdrückt.
Schon direkt nach der OP sind Astrids Schmerzen weg, und kurz darauf kann sie nach Hause. Nicht mal einen Druckverband muss sie tragen. „Ich hatte so ein Glück trotz meiner Diabetes-Durchblutungsstörungen", sagt Astrid und schwingt sich voller Energie auf ihr Fahrrad.
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