Dünnhäutigkeit: Diese 8 Ursachen können dahinter stecken
Was ist eigentlich genau mit dem Begriff Dünnhäutigkeit gemeint? Steht er für empfindlich – oder vielleicht auch für empfindsam? Worunter dünnhäutige Menschen leiden und welche 8 Gründe ursächlich sein können.
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- Was bedeutet Dünnhäutigkeit?
- Dünnhäutigkeit – die Ursachen
- 1. Dünnhäutig durch Stress
- 2. Schlafstörungen als Ursache für Dünnhäutigkeit
- 3. Dünnhäutigkeit in der Schwangerschaft
- 4. Dünnhäutig durch die Wechseljahre
- 5. Schilddrüsenprobleme – ein Symptom kann Dünnhäutigkeit sein
- 6. Dünnhäutige Menschen haben oft Ängste
- 7. Depression oder Burnout können zu Dünnhäutigkeit führen
- 8. Dünnhäutigkeit als Anzeichen einer Psychose
- Dünnhäutig – was tun?
Wenn jemand schnell gereizt ist und oft empfindlich reagiert, wird ihm häufig Dünnhäutigkeit attestiert. Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Warum der Begriff sowohl negativ als auch positiv interpretiert werden kann und welche Dinge zu Dünnhäutigkeit führen können.

Was bedeutet Dünnhäutigkeit?
Im eigentlichen Wortsinn ist gemeint, dass jemand eine dünne Haut besitzt. Ist diese Schutzschicht nicht so dick wie bei anderen, ist man anfälliger für äußere Einflüsse. Im übertragenen Sinne ist mit Dünnhäutigkeit eine Überempfindlichkeit gemeint. Im Allgemeinen wird der Begriff eher mit negativen Eigenschaften assoziiert. Denn, wer dünnhäutig ist, zeigt Symptome wie leichte Reizbarkeit oder schnelles Beleidigtsein. Betroffene vertragen keine Kritik, halten Druck schlecht stand und neigen zu emotionalen Ausbrüchen.
Die Synonyme für Dünnhäutigkeit – Sensibilität, Empfindsamkeit, Verwundbarkeit und Feinnervigkeit – zeigen aber: Dünnhäutig kann auch die Bedeutung haben, dass die betroffene Person besonders sensibel und verletzlich ist. Ähnlich wie bei hochsensiblen Menschen kann emotionale Dünnhäutigkeit positive Komponenten haben: Anders als Dickhäuter, die alles an sich abprallen lassen, haben solche Personen mehr Mitgefühl und Empathie. Doch dadurch sind sie auch anfälliger für Stress und halten (Leistungs-)Druck nicht so gut aus – die Reizschwelle ihres Nervensystems reagiert sehr empfindlich.
Dünnhäutigkeit – die Ursachen
Die besondere Empfindsamkeit kann verschiedene Gründe haben. Einige sind weniger schwerwiegend, aber Dünnhäutigkeit kann auch ein Anzeichen für eine schwere psychische Erkrankung sein. Diese Ursachen können dahinterstecken:
1. Dünnhäutig durch Stress
Stress kann bei sensiblen Menschen zu einer erhöhten Reizbarkeit führen: Im Job liegt das möglicherweise am Chef, der Druck ausübt, oder am überquellenden Schreibtisch. Vielleicht läuft aber auch im Privatleben nicht alles rund, man hat Streit, macht sich Sorgen oder hat zu viele Termine.
Es gibt zahlreiche Gründe, gestresst zu sein. Übrigens auch positive, beispielsweise, wenn man befördert wird oder eine große Feier wie eine Hochzeit ansteht. All dies kann das ohnehin empfindliche Nervenkostüm strapazieren.
2. Schlafstörungen als Ursache für Dünnhäutigkeit
Schlafstörungen können zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, aber auch zu hohem Blutdruck und psychischen Problemen führen. Dann zeigen sich Betroffene oft sehr dünnhäutig – sie können weniger gelassen reagieren, weil ihr Gehirn zu wenig Ruhe und Zeit zur Regeneration erhält.
3. Dünnhäutigkeit in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft fahren die Hormone Achterbahn, viele Frauen erleben ein heftiges Auf und Ab der Gefühle. Ganz alltägliche Situationen werden zu echten Stressfaktoren, die nicht mehr so gut bewältigt werden können wie gewohnt. Werdende Mütter reagieren dann häufig empfindlicher als gewöhnlich. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto beschwerlicher werden alle Tätigkeiten, dazu kommen Ängste, zum Beispiel vor der Geburt. Dementsprechend liegen auch die Nerven öfter blank.
4. Dünnhäutig durch die Wechseljahre
Ähnliches passiert während der Wechseljahre: Durch die Hormonumstellung erleben viele Frauen Stimmungsschwankungen, die extrem ausfallen können. Schuld sind vor allem die Sexualhormone Östrogen und Progesteron.
Die Östrogene sind unter anderem für eine ausgeglichene Stimmung zuständig. Progesteron hingegen wirkt im Körper unter anderem angstlösend und schlaffördernd. Fallen der Östrogen- und Progesteronspiegel ab, macht sich das auch in der weiblichen Psyche deutlich bemerkbar: durch zunehmende Gereiztheit.
5. Schilddrüsenprobleme – ein Symptom kann Dünnhäutigkeit sein
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle bei Stoffwechselprozessen im Körper sowie für die Entwicklung von Organen, Nervensystem und Muskulatur. Für diese Prozesse produziert die Drüse bestimmte Hormone. Funktioniert sie nicht richtig, kann dies zu zahlreichen Beschwerden führen.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Hormone ausgeschüttet, der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren. Die Folge sind unter anderem Schlafstörungen, innere Unruhe, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit. Doch auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann sich – neben Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit – in Dünnhäutigkeit äußern.
6. Dünnhäutige Menschen haben oft Ängste
Wer unter Ängsten oder gar einer Angststörung leidet, reagiert oftmals sehr dünnhäutig. Je ausgeprägter die Angst bzw. die Störung ist, desto häufiger kommt es zu Überreaktionen. Durch die ständige Sorge und Angst – auch vor alltäglichen Situationen und oftmals begleitet von körperlichen Symptomen wie schnellem Puls, Atemnot oder Benommenheit – ist das Nervenkostüm extrem angespannt.
Darüber hinaus können auch aktuelle Geschehnisse wie Krieg oder unsichere wirtschaftliche Zeiten Ängste hervorrufen und zu Dünnhäutigkeit führen. Wer besonders sensibel ist, kann diesen bedrohlichen äußeren Entwicklungen nicht so ruhig und optimistisch entgegentreten, wie es manche dickhäutigere Person möglicherweise kann.
7. Depression oder Burnout können zu Dünnhäutigkeit führen
Ein ernstzunehmendes Anzeichen ist Dünnhäutigkeit auch bei einer depressiven Verstimmung oder Burnout: Die Betroffenen fühlen sich durch die psychische Erkrankung ohnehin überfordert, haben Konzentrationsprobleme, sind müde, energie- und antriebslos, fühlen sich ausgebrannt, empfinden keine Freude mehr und ziehen sich zurück. Oftmals kommen auch Schlafstörungen dazu. Wer solch extremem psychischem Druck ausgesetzt ist, reagiert oftmals schnell gereizt.
8. Dünnhäutigkeit als Anzeichen einer Psychose
Eine Psychose ist eine psychische Erkrankung, die sich in ganz verschiedenen Symptomen äußern kann. Betroffene leiden unter anderem an Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Schätzungen zufolge erkranken von 100 Menschen ein bis zwei im Laufe ihres Lebens an einer Psychose. Treffen kann es jede und jeden – eine Psychose ist ein Schutzmechanismus. Überempfindliche Menschen sind jedoch besonders gefährdet, sie zeigen schnell eine – möglicherweise auch extreme – Überreaktion.
Umbruchsphasen und traumatische Erlebnisse wie eine Trennung, ein Todesfall, aber auch familiäre Vorbelastungen und früher und massiver Cannabiskonsum können zu einer Psychose und zu extremer Dünnhäutigkeit führen. Enge soziale Bindungen oder eine stabile Partnerschaft sind oftmals sehr hilfreich, um eine Erkrankung und starke Reaktionen zu verhindern.
Vermuten Sie aufgrund erster Anzeichen, wie einer besonderen Dünnhäutigkeit, eine Psychose bei einem nahestehenden Menschen, sollte Sie ihn dabei unterstützen, sich in ärztliche bzw. therapeutische Behandlung zu begeben. Häufig ist auch eine medikamentöse Therapie notwendig.
Dünnhäutig – was tun?
Kann man Dünnhäutigkeit überwinden? Zumindest können Sie einige Maßnahmen ergreifen, die Sie stärken und schützen können, zum Beispiel:
Entspannungsübungen wie Meditation, Autogenes Training oder Yoga erlernen
Regelmäßige Bewegung
strukturierter Tagesablauf
Soziale Kontakte
Ausreichend Schlaf und Ruhepausen
Grenzen setzen
Eigene Stärken und Schwächen identifizieren
Ungelöste (innere Konflikte) be- bzw. verarbeiten
Mitunter können bei leichten Formen auch pflanzliche Mittel wie Johanniskraut, Baldrian, Hopfen, Lavendel, Kamille oder Melisse hilfreich sein. Vermuten Sie eine organische oder psychische Erkrankung hinter der Dünnhäutigkeit, sollten Sie dies ärztlich abklären.