Drosten vor Gericht: Corona-Streit eskaliert!

In Hamburg steht derzeit ein Fall an, der für Aufsehen sorgt: Dabei stehen sich vor Gericht der Virologe Cristian Drosten und der Physiker Roland Wiesendanger gegenüber. Es geht um ein Interview in der Zeitschrift „Cicero“ und das Coronavirus.

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Am Freitag geht es in einer mündlichen Verhandlung am Hamburger Landgericht um einen Streit zwischen Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité, und dem Hamburger Physiker und Nanowissenschaftler Roland Wiesendanger. Das Gericht muss über eine Äußerung Wiesendangers gegenüber der Zeitschrift „Cicero“ entscheiden. Dies berichtet welt.de.

Drosten vs. Wiesendanger vor Gericht: Worum es beim Corona-Streit geht

Am 2. Februar 2022 ist in dem Magazin ein Interview mit Roland Wiesendanger erschienen. Darin wirft der Hamburger dem Virologen sowie weiteren Fachleuten vor, Politik und Medien über den Ursprung vom Coronavirus gezielt in die Irre zu führen. Grundlage der Vorwürfe ist ein offener Brief von 27 Virologen, der am 19. Februar 2020 in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht worden war.

Die Verfasser haben sich darin gegen die These gewandt, das Coronavirus habe keinen natürlichen Ursprung und bezeichneten dies als Verschwörungstheorie. Laut Wiesendanger sprechen aber viele Indizien dafür, dass Sars-CoV-2 durch einen Laborunfall am virologischen Institut in Wuhan, China, freigesetzt wurde.

Persönlichkeitsrechte von Drosten verletzt?

Christian Drosten hatte den Physiker daraufhin auf Twitter einen „Extremcharakter“ genannt. Eine Sprecherin der Berliner Charité nahm Anfang März dazu Stellung: „Das von ‚Cicero‘ veröffentlichte Interview mit Herrn Wiesendanger enthält eine Vielzahl von unzutreffenden Tatsachenbehauptungen, durch die die Persönlichkeitsrechte von Professor Drosten verletzt werden.“ 

Die Folge: Wiesendanger ist von Drosten abgemahnt worden und darf laut einstweiliger Verfügung nicht wiederholen, dass der Virologe die Öffentlichkeit gezielt getäuscht habe. Dagegen hat der Hamburger dann wiederum Widerspruch eingelegt. Nun muss das Gericht entscheiden. Das betreffende Interview ist unterdessen offline gestellt worden.

Drosten vor Gericht – Urteil am Freitag nicht erwartet

Roland Wiesendanger gilt in Fachkreisen auf dem Gebiet der Nanowissenschaft als einer der besten Forscher weltweit. Er ist kein Virologe und hat sich interessehalber mit dem Coronavirus beschäftigt. Seine Überzeugung will er vor Gericht auch persönlich vertreten, denn es gehe um „Äußerungen im Zusammenhang mit einer der entscheidendsten Fragen der Menschheit in den vergangenen hundert Jahren.“

Ob auch der Berliner Virologe in Hamburg vor Gericht erscheint, ist nicht bekannt. Dem Vernehmen nach wird das Landgericht zum Corona-Streit zwischen Drosten und Wiesendanger am Freitag wohl noch kein Urteil fällen.