Drosten und Streeck: Düsterere Prognose der Virologen
Wie geht es jetzt nach Impfstart zu Beginn des neuen Jahres mit der Corona-Pandemie weiter? Deutschlands Top-Virologen Hendrick Streeck und Christian Drosten geben eine düstere Corona-Prognose für die nächsten Monate ab.
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Die Virologen Christian Drosten und Hendrick Streeck sind zwar positiv gestimmt, was das neue Jahr im Bezug auf die Corona-Pandemie angeht, sehen aber vor allem zu Beginn des Jahres Komplikationen, welche die kommenden Wochen dominieren werden. So erklärte der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, gegenüber der „Berliner Morgenpost“: „Ich schaue optimistisch auf das neue Jahr, aber ich glaube, dass die erste Jahreshälfte sehr kompliziert werden wird.“
Problematisch sei es wohl vor allem bei der nur schleppend angelaufenen Corona-Impfung. Heftige Kritik zur Vergabe und Bestellung des Impfstoffs und eine schlechte Verteilung geben dem Chef-Virologen allem Anschein nach Recht. Sogar von einem Impfstoff-Debakel ist in den Medien die Rede. Dieser heftigen Kritik zur Impfstoffbeschaffung will sich Drosten jedoch nicht so ohne Weiteres anschließen. Es sei „jetzt praktisch unmöglich, dass im Nachhinein zu bewerten“.
Corona-Prognose von Christian Drosten: „Das ist nicht gut“
Wie es in Deutschland im Januar nun weitergehen soll, darüber tagen am morgigen Dienstag die Ministerpräsidenten der einzelnen Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel. Zuvor jedoch gibt auch Drosten seine Einschätzung gemeinsam mit anderen führenden Wissenschaftlern ab, ob der aktuelle Lockdown verlängert werden soll. Bereits jetzt zeige der Anteil der positiven Tests, dass die Corona-Zahlen derzeit nicht nach unten gehen. „Das ist nicht gut“, kommentierte Drosten die derzeitige Entwicklung.
Hendrick Streeck: Zahlen werden weiter hoch bleiben
Auch Virologe Hendrick Streeck, Chefvirologe des Uniklinikums in Bonn, erklärte sich im Interview gegenüber dem Sender RTL und lässt die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krisenzustands in Deutschland platzen. Er gehe stark davon aus, dass in den kommenden zwei Monaten die Corona-Zahlen auch weiterhin hoch bleiben werden. Um die Zahlen weiter zu senken und auch die Todesfälle zu reduzieren, müsse man unbedingt die Situation in den Alten- und Pflegeheimen verbessern. „Wir haben wieder gesehen in den letzten Tagen, dass der Großteil der Todesfälle in den Alten- und Pflegeheimen passiert“, so Streeck.
Ein wichtiger Aspekt neben dem regelmäßigen Testen und dem konsequenten Tragen von FFP2-Masken sei natürlich die Impfung. Und damit die schneller vorangeht und weil es derzeit zu wenig Impfstoff gibt, schlägt Streeck vor, dass man die zweite Impfung, die für eine vollständige Immunisierung benötigt wird, später durchführt. „Die Daten haben gezeigt, dass nach der ersten Impfung schon ein Großteil der Menschen geschützt ist“, so der Virologe.
Trotz anlaufender Corona-Impfung sehen die Prognosen für die ersten Monate im Bezug auf die Corona-Entwicklung der Virologen eher düster aus. Ob und wann die Zahlen endlich runter gehen, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.
Quellen:
Virologe Drosten erwartet „sehr komplizierte“ erste Jahreshälfte“, in: t-online.de
Hendrick Streeck: Hohe Infektionszahlen bis Februar, in: rtl.de