Warnung vor „Twindemic": Experten sehen Risiko für Doppel-Pandemie
Laut Experten besteht im Herbst und Winter die Gefahr für eine sogenannte „Twindemic", eine Doppel-Pandemie. Das Robert Koch-Institut gibt in seinem aktuellen Corona-Strategiepapier sogar eine Warnung aus. Die Hintergründe.
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Laut Robert Koch-Institut (RKI) könnte nun neben Corona eine weitere Pandemie auf Deutschland zurollen. Das Risiko einer „Twindemic" besteht jedoch nicht nur in Deutschland. Vor allem für eine Altersgruppe hätte eine Doppel-Pandemie schwere Folgen.
Doppel-Pandemie durch gelockerte Corona-Maßnahmen
In der vom RKI entwickelten und an aktuelle Entwicklungen angepassten „Control Covid“-Strategie wird ein neues, bedrohliches Szenario beschrieben: Zu der Corona-Pandemie könnte es eine besonders schwere Grippesaison hinzukommen. Auch die Zahl der Infektionen mit RS-Viren, die bereits seit zwei Monaten stark zunimmt, könnte noch weiter hochgehen.
Der Grund: Im Herbst und Winter vergangenen Jahres hatten die meisten Menschen wegen des Lockdowns und der Einhaltung der Hygienemaßnahmen kaum Kontakt mit Krankheitserregern. Während Grippeviren alle Menschen betreffen, sind RS-Viren vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich.
Corona und Grippe: Anzeichen einer „Twindemic“ in den USA
Laut Medienberichten gibt es in den USA mit Beginn des Herbstes bereits Hinweise auf eine solche Doppel-Pandemie, dort „Twindemic“ genannt. Demnach haben sich dort bereits früh viele Menschen mit Influenzaviren angesteckt, während die Zahl der Corona-Infektionen noch immer hoch sei, auch wenn tendenziell eher sinkend. Laut der US-Seuchenschutzbehörde sei noch nicht klar, wie gefährlich so eine Doppel-Pandemie wirklich ist. Die Gesundheitsbehörde "Cook County Department of Public Health" warnt in den amerikanischen Medien vor einer „besonders schlimmen Grippesaison".
RKI: „Deutliche Gesundheitsbelastung“ durch Doppel-Infektion
Das RKI warnt daher davor, auch in diesem Herbst und Winter von einem Ausbleiben der Grippesaison auszugehen und spricht von einer „zusätzlich zu erwartenden Belastung durch akute Atemwegsinfektionen, die in der Saison 2020/21 aufgrund der kontaktreduzierenden Maßnahmen nicht in der Bevölkerung zirkulierten".
Durch die erwartete stärkere Verbreitung der Grippeviren in diesem Jahr steigt das Risiko für Doppel-Infektionen mit Corona. Zwar gibt es nur wenige Studien zu den tatsächlichen Folgen einer solchen Doppel-Infektion. Experten gehen jedoch davon aus, dass an zwei Viren Erkrankte schlechtere Aussichten hätten und eine Behandlung im Krankenhaus erschwert würde.
Vor allem ältere Menschen sind gefährdet
Das RKI und die Ständige Impfkommission (Stiko) empfehlen Impfungen vor allem in Alten- und Pflegeheimen, und zwar sowohl gegen Influenza als auch gegen das Coronavirus. Denn ältere Menschen sowie Immungeschwächte sind besonders gefährdet, sich in den kommenden kalten Monaten doppelt zu infizieren, vor allem weil auch das Risiko von Impfdurchbrüchen bei ihnen hoch ist. Auch Kinder sollten gegebenenfalls gegen die Grippe und das RS-Virus geimpft werden, um eine Doppel-Infektion zu verhindern.
Quellen:
Viruswelle im Doppel- oder Dreierpack in: faz.net
„Twindemic“: Doppelinfektion mit Covid-19 und Influenza kann laut RKI zu deutlicher Gesundheitsbelastung führen in: businessinsider.de
Doppel-Infektion mit Corona und Influenza: Experten fürchten „Twindemic“ in: merkur.de