Dreimonatsspritze: Wie sie funktioniert und für wen sie geeignet ist
Die Dreimonatsspritze ist eine Methode der Langzeitverhütung. Sie wird nur Frauen empfohlen, die andere Verhütungsmethoden nicht vertragen oder aus gesundheitlichen Gründen nicht anwenden können. Doch wie genau funktioniert die Verhütung mit der Dreimonatsspritze? Welche Vorteile und Nachteile gibt es? Und für wen ist die Dreimonatsspritze genau geeignet?
Wie wirkt die Dreimonatsspritze?
Die Dreimonatsspritze enthält das Hormon Gestagen. Dieses Hormon wirkt dreifach gegen eine Schwangerschaft, und zwar wie folgt:
- Gestagen verhindert den Eisprung.
- Durch die Hormone wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterdrückt, sodass sich keine befruchtete Eizelle einnisten kann.
- Gestagen sorgt dafür, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals verdickt. Spermien können somit nicht mehr in die Gebärmutter eindringen, da ihnen der Weg durch die verdickten Schleimhäute versperrt wird.
Wie wird die Dreimonatsspritze angewendet?
Alle drei Monate wird die Dreimonatsspritze verabreicht. Sie darf ausschließlich von einer Ärztin/einem Arzt gesetzt werden. Je nach Präparat werden manche in die Muskulatur am Oberarm oder im Gesäß gespritzt, andere unter die Haut am Bauch oder am Oberschenkel. Wollen Sie zum ersten Mal mit der Dreimonatsspritze verhüten, so werden Ihnen die Hormone zwischen dem ersten und fünften Zyklustag injiziert. Ab diesem Zeitpunkt besteht ein sicherer Verhütungsschutz. Können Sie eine Schwangerschaft ausschließen, ist es sogar möglich, die Spritze auch an jedem anderen Tag zu setzten. Allerdings ist dann der Verhütungsschutz in den ersten sieben Tagen nicht garantiert und sie müssen zusätzlich verhüten (z.B. mit Kondom).
Die Kosten für diese Verhütungsmethode belaufen sich pro Spritze auf rund 30 Euro. Hinzuzurechnen sind die Kosten für das Setzen der Spritze, die bis zu 15 Euro betragen können.
Das sind die Vorteile der Dreimonatsspritze
Auch wenn die Dreimonatsspritze nur in Ausnahmefällen verschrieben wird, bringt sie einige Vorteile mit sich. Generell ist diese Form der Verhütung besonders für Frauen geeignet, die andere Verhütungsmethoden nicht vertragen oder anwenden können und langfristig verhüten möchten. Das sind die Vorteile der Dreimonatsspritze:
- Die Dreimonatsspritze gilt als zuverlässiges Verhütungsmittel.
- Das Gestagen wird direkt ins Blut gespritzt. Wo liegt der Vorteil? So haben z.B. Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall oder die Einnahme bestimmter anderer Medikamente keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Wirkung.
- Keine Einnahmefehler (wie bspw. bei der Pille) möglich.
- Die Spritze muss nur alle drei Monate verabreicht werden. So müssen Sie nicht täglich zur selben Uhrzeit daran denken. Das bietet vor allem Frauen im Schichtdienst aber auch Pilotinnen und Flugbegleiterinnen einen erheblichen Vorteil.
- Eine gute Alternative für alle, die aus gesundheitlichen Gründen auf eine Verhütung mit Östrogenen verzichten müssen.
- Menstruationsschmerzen können nachlassen.
Das sind die Nachteile der Dreimonatsspritze
Da die Dreimonatsspritze aufgrund der hohen Dosierung an Gestagen stärker als andere Verhütungsmethoden (wie etwa die Pille) in den Hormonhaushalt eingreift, treten leider auch vermehrt Nebenwirkungen auf. Zu den Nachteilen und Nebenwirkungen zählen unter anderem:
- Die Periode wird unregelmäßig, Schmier- und Zwischenblutungen können auftreten oder die Regel bleibt ganz aus.
- Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Stimmungsveränderungen bis hin zur Depression, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen und Akne können auftreten.
- Häufiger als bei anderen hormonellen Verhütungsmethoden kommt es zu einer Gewichtszunahme, insbesondere bei bereits übergewichtigen Frauen.
- Bei einer Anwendung über einen längeren Zeitraum besteht das Risiko einer Verringerung der Knochendichte. Aus diesem Grund sollten junge Frauen, deren Knochen noch im Aufbau sind, nach Möglichkeit ein anderes Verhütungsmittel wählen.
- Verwenden Sie die Dreimonatsspritze nur, wenn Sie langfristig verhüten wollen (z.B. wenn die Familienplanung bereits abgeschlossen ist). Denn nach der letzten Injektion kann es bis zu einem Jahr dauern, bis sich Ihr Zyklus normalisiert hat und Sie wieder schwanger werden können.
Wann Sie die Dreimonatsspritze nicht verwenden dürfen
Es ist nicht immer empfehlenswert, sich für diese Verhütungsmethode zu entscheiden. Wenn eines der folgenden Kriterien auf Sie zutrifft, dürfen Sie nicht mit der Dreimonatsspritze verhüten:
- Sie leiden unter einer Allergie gegen Bestandteile der Injektion.
- Sie sind von einer Krankheit wie Brust- oder Gebärmutterkrebs, einer schweren Lebererkrankung, Stoffwechselerkrankungen oder einer Osteoporose betroffen.
- Sie haben ungeklärte Blutungen aus der Scheide, bestehende Venenentzündungen oder durchgemachte Venenthrombosen.
- Sie sind schwanger. Denn mit der hohen Hormondosis könnten Sie Ihr ungeborenes Kind schädigen. Wichtig: Auch nach einer Schwangerschaft dürfen Sie frühestens sechs Wochen nach der Entbindung wieder mit der Dreimonatsspritze verhüten. Ansonsten drohen schwere und verlängerte Blutungen.
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