Dopaminmangel: 12 Symptome, die Sie kennen sollten
Zu wenig Dopamin im Gehirn steht in Verbindung mit verschiedenen Erkrankungen – ADHS, Parkinson und Depressionen. Es muss nicht immer eine Erkrankung dahinterstecken, wenn ein Dopaminmangel auftritt. Die Symptome sind jedoch immer gleich: Nicht nur psychisch, sondern auch körperlich macht sich der Mangel bemerkbar.
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Erst wenn die Dopaminproduktion ins Stocken gerät, merken wir, wie wichtig der Botenstoff für uns ist. Manche Menschen leiden dauerhaft unter einem Dopaminmangel und den Symptomen – bei ADHS etwa ist die geringe Konzentration des Hormons verantwortlich für die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme. Doch auch ohne Erkrankung kann es unter bestimmten Umständen dazu kommen, dass das Gehirn zu viel Dopamin verbraucht oder zu wenig davon produziert. Dann können vielfältige Beschwerden auftreten.

Wo wird Dopamin gebildet – und was macht es im Gehirn?
Dopamin hat zweierlei Funktionen: Zum einen handelt es sich um ein Hormon, das die Durchblutung reguliert und auf den unwillkürlichen Teil des Nervensystems, den Sympathikus, einwirkt. Dadurch ermöglicht Dopamin die körperliche Leistungsfähigkeit in Stresssituationen. Zum anderen ist Dopamin ein Neurotransmitter, der Signale zwischen den Nervenzellen (Neuronen) hin- und hersendet.
Der Botenstoff wird aus der Aminosäure Tyrosin gebildet und kommt vor allem im Mittelhirn vor. Seine wichtigste Wirkstätte ist aber das Belohnungszentrum des Gehirns. Wenn sich zwischen den Zellen, im sogenannten synaptischen Spalt, ausreichend Dopamin befindet, entsteht ein Wohlgefühl in uns sowie Antrieb und Motivation.
Alles, was uns Freude oder Genuss bereitet, kann die Dopaminausschüttung ankurbeln. Allein die Vorfreude auf die Glücksgefühle aktiviert das Belohnungszentrum und sorgt dafür, dass wir an den positiven Reizen festhalten und Ziele verfolgen, obwohl sie mit Anstrengungen verbunden sind. So raffen wir uns regelmäßig zum Sport auf, weil wir wissen, dass wir uns danach gut fühlen. Oder wir legen einen Putztag ein, um uns danach an der aufgeräumten Wohnung zu erfreuen.
Zusammen mit anderen Botenstoffen wie Serotonin und Noradrenalin ist Dopamin aber auch für das Erinnerungsvermögen, die Konzentrationsfähigkeit und die Steuerung der Bewegungen zuständig.
Dopaminmangel mit Depression, Parkinson und ADHS verbunden
Das neuronale Netzwerk ist auf Dopamin angewiesen. Ohne das Hormon funktioniert die Kommunikation zwischen den Zellen nicht richtig; die Reize werden nicht weitergeleitet, die Aktivität in den betreffenden Hirnarealen nimmt ab. Am deutlichsten zeigen sich die Auswirkungen eines Dopaminmangels im Belohnungszentrum des Gehirns. Wir fühlen uns antriebslos, können uns nicht konzentrieren und zu nichts motivieren. Zu wenig Dopamin im Gehirn kann demnach depressionsähnliche Symptome auslösen. Ist auch der Serotoninspiegel auf dem Tiefpunkt, kann daraus eine depressive Verstimmung entstehen.
Und auch andere Erkrankungen stehen mit einem Dopaminmangel in Verbindung: Bei Parkinson entstehen die Bewegungsstörungen und das Muskelzittern, weil die Zellen, in denen Dopamin hergestellt wird, nach und nach absterben. Ein Mangel an Dopamin ist zudem ursächlich für die Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Aufgrund einer genetischen Veranlagung baut sich das Hormon im ADHS-Gehirn schneller ab und kann dadurch nicht lang genug im synaptischen Spalt wirken.
Man könnte meinen, dass bei Dopamin der Spruch „je mehr, desto besser“ gilt – je mehr Dopamin, desto überschäumender die Glücksgefühle, desto höher das Energielevel. So ist es aber ganz und gar nicht. Wenn das Hormon durch die Decke schießt, hat das ernste Folgen für die geistige Gesundheit. Normalerweise nehmen wir nur zehn Prozent der aufgenommenen Reize bewusst wahr. Den Rest siebt das Gehirn aus. Bei extrem hoher Konzentration verschärft Dopamin die Wahrnehmung so sehr, dass das Gehirn mit Reizen überflutet wird. Das kann in Angststörungen, Psychosen, manischen Zuständen und in eine Schizophrenie münden.
Zu wenig Dopamin: Symptome sind vielfältig
Wenn der Dopaminmangel im Zusammenhang mit einer Erkrankung steht und etwa auf ADHS zurückgeht, zeigen sich die Symptome des Mangels im extremen Maße. Menschen, die infolge von ADHS zu wenig Dopamin im Gehirn haben, können ihre Aufmerksamkeit nicht aufrechterhalten und schieben wichtige Aufgaben vor sich her, weil sie keine Motivation finden.
Wenn andere, nicht krankheitsbedingte Gründe hinter einem unausgeglichenen Dopaminhaushalt stecken, können die Symptome bei Frauen wie bei Männern gleichermaßen auftreten. Dabei kommt es aber nicht nur zu Antriebs- und Motivationslosigkeit oder Konzentrationsstörungen. Auch körperlich manifestiert sich der Dopaminmangel, z.B. durch Bewegungsstörungen oder eine Gewichtszunahme.
Antriebslosigkeit
Konzentrationsstörungen
Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
Leistungsabfall
Gedächtnislücken
Gangunsicherheit
Zittern
Muskelsteifheit
Verstopfung
Vermehrtes Schwitzen
Gewichtszunahme durch stärkeren Appetit
Welche Ursachen kann ein Dopaminmangel haben?
Bei Parkinson sterben die Nervenzellen ab, bei ADHS wird Dopamin im Gehirn schneller verbraucht. Wenn keine Erkrankung vorliegt, sind die Ursachen des Dopaminmangels woanders zu suchen. Häufig sind es psychische Belastungen, Stress und Mangelernährung, die die Botenstoffe im Gehirn vorübergehend aus dem Gleichgewicht bringen.
Dopamin ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Stresshormonen. Ein auf Dauer hoher Stresspegel hat somit zur Folge, dass das Gehirn mehr Dopamin benötigt, sodass die Nervenzellen es aus dem synaptischen Spalt schneller aufnehmen. Möglich ist aber auch, dass der Botenstoff nicht ausreichend gebildet wird, weil dem Körper die nötigen Mittel dazu fehlen. Für die Dopaminbildung braucht der Körper nämlich Aminosäuren, allen voran Tyrosin, sowie Omega-3-Fettsäuren und die Vitamine C, B6 und B12.
Dopaminmangel feststellen: Laborwerte nicht aussagekräftig
Wenn man die Vermutung hat, dass man unter einem Dopaminmangel leidet, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um mögliche Erkrankungen auszuschließen. Klinisch bestätigen lässt sich ein Dopaminmangel aber nicht. Der Botenstoff kann zwar über das Blutplasma oder den Urin gemessen werden – bei der zweiten Variante wird der Urin über 24 Stunden gesammelt.
Die Messung wird aber nur bei Verdacht auf einen Dopaminüberschuss durchgeführt. Als normal gilt ein Wert von unter 620 Mikrogramm; Richtwerte für einen zu niedrigen Dopamingehalt gibt es nicht. Denn die Frage, ab wann die Konzentration des Hormons im Blut zu niedrig ist, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Jeder Mensch hat hinsichtlich seines Botenstoff-Haushalts einen ganz eigenen Status quo.
Nur ein Dopaminmangel, der im Verdacht mit einer Parkinson-Erkrankung steht, kann sicher festgestellt werden. Dafür müssen jedoch eine Vielzahl verschiedener neurologischer Untersuchungen durchgeführt und bildgebende Verfahren eingesetzt werden.
Wie kann man Dopamin erhöhen?
Dass sich ein Dopaminmangel klinisch nur schwer erfassen lässt, bedeutet nicht, dass sich Betroffene nur etwas einbilden, wenn sie Anzeichen eines Mangels bei sich bemerken. Plötzliche Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Gedächtnisprobleme können viele Ursachen haben. Doch wenn Erkrankungen sicher ausgeschlossen werden können, ist es naheliegend, dass der Botenstoff etwas mit den Beschwerden zu tun haben könnte. Dann kann man mit einfachen Mitteln die Dopaminbildung im Gehirn unterstützen.
Nicht nur Dopamin, sondern auch andere Glücks- und Wohlfühlhormone wie Endorphine, Serotonin oder Oxytocin lassen sich ganz gezielt ankurbeln. Hilfreich ist alles, was das Belohnungszentrum aktiviert. Das kann individuell sehr unterschiedlich sein. Wissenschaftlich gesichert ist die Erkenntnis, dass die richtige Ernährung und Sport die Glückshormone steigern können. Speziell für die Bildung von Dopamin ist die Aminosäure Tyrosin wichtig. Sie steckt z.B. in Lachs, Eiern, Fleisch, Walnüssen, Käse und ungeschälten Reis. Damit ein Dopaminmangel und seine Symptome gar nicht erst entstehen, sollte darauf geachtet werden, Stresshormone abzubauen: Schon ein ausgedehnter Spaziergang in der Sonne oder eine kurze Meditation können das Nervensystem beruhigen.
Quellen:
Dopamin, in: spektrum.de
Dopamin - weit mehr als nur der Botenstoff des Glücks, in: meduniwien.ac.at