Diese Frucht zerstört Nierensteine

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Eine unscheinbare Frucht aus Indien und Indonesien könnte dem Volksleiden Nierensteine ein Ende bereiten.

Sie sind klein, nicht unbedingt gefährlich, aber tun höllisch weh: Nierensteine. Jeder 25. Deutsche erkrankt im Laufe seines Lebens an der sogenannten Nephrolithiasis. Sie entstehen aus Bestandteilen des Urins und bilden, wenn sie sich ablagern, Salzkristalle. Sie können einen Durchmesser von einigen Zentimetern erreichen und spätestens dann wird es sehr schmerzhaft.

In kleinerer Form machen sie sich meistens kaum bemerkbar und werden meist eher zufällig bei Ultraschalluntersuchungen entdeckt. Sind die Steine jedoch so groß, dass sie im Harnleiter stecken bleiben, lösen sie eine sogenannte Nierenkolik aus. Wehenähnlich auftretende starke Schmerzen, die die gesamte Körperseite betreffen, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen, plagen dann die Betroffenen. Ab dann machen sich die Steine auch häufig durch Blut im Urin bemerkbar, da sie die Schleimhaut im Harnleiter verletzen.

Bisher wenig Therapieotionen

Trotz vielfältigen Errungenschaften der modernen Medizin war es bisher kaum möglich, Nierensteinen, etwa bei einer familiären Vorbelastung, aktiv vorzubeugen. Ärzte empfehlen ihren Patienten meistens oxalatreiche Speisen wie Rhabarber, tierische Fette und Cola zu meiden und viel Wasser zu trinken. Ein weiteres Problem: Wer einmal Nierensteine hatte, bekommt sie meistens irgendwann wieder.

Malabar-Tamarinde
Die Malabar-Tamarinde, auch als indischer Kürbis, Gummigutt und Garcinia cambogia bekannt, soll Nierensteine sanft entfernen Foto: Alamy

Auch in der Therapie von Nierensteinen gibt es nur wenige medikamentöse Optionen. Invasive Techniken, bei denen ein Endoskop in die Harnröhre eingeführt wird, um die Steine abzutransportieren, bringen zwar meistens gute Ergebnisse, erfordern aber eine Operation – meist unter Vollnarkose – bei der im Anschluss eine Schiene in den Harnleiter eingesetzt werden muss. Diese verbleibt bis zu zwei Wochen und fühlt sich beim Tragen und Entfernen nicht gerade angenehm an.

Medizin, die am Baum wächst

Eine äußerst vielversprechende Alternative findet sich in den Wäldern Südasiens. Die Malabar-Tamarinde, auch als indischer Kürbis, Gummigutt und Garcinia cambogia bekannt, soll Nierensteinen nicht nur vorbeugen, sondern diese auch entfernen.

Bisher war die Malabar-Tamarinde eher als Heilfrucht gegen Darm- und Augenerkrankungen bekannt. Forscher aus den USA haben nun herausgefunden, dass Hydroxicitrat (HCA), ein Bestandteil der Malabar-Tamarinde, zudem die Eigenschaft hat, Nierensteine zu attackieren. Die Wissenschaftler um Jeffrey D. Rimer von der University of Houston in Texas, gaben Patienten mit Nierensteinen drei Tage lang HCA- Präparate. Die Ergebnisse waren sehr beeindruckend. HCA hemmte nicht nur das Wachstum der Nierensteine. Als hochdosierte Lösung im Labor verabreicht konnte die Essenz der Tamarindenfrucht Nierensteine sogar auflösen. Da es in der Forschung bisher noch nicht gelungen war, in einer Lösung gezüchtete Kristalle auch wieder aufzulösen, glaubten die Forscher zunächst an einen einmaligen Ausrutscher. Wiederholungen des Versuchs bewiesen jedoch die Kraft der Tamarinden-Essenz.

Hauptautor Jeffrey Rimer weist allerdings darauf hin, dass die Langzeitauswirkungen und Dosierungen der Substanz noch weiter getestet werden müssten. HCA zeige allerdings „vielversprechendes Potential bei der Behandlung von Nierensteinen. Wenn es im klinischen Alltag genauso gut funktioniert wie bei unseren Versuchen im Labor, hat HCA das Potential, die Neuerkrankungsrate von Menschen mit chronischen Nierensteinen zu reduzieren“.