Die Ursachen für das Tourette-Syndrom sind nicht endgültig geklärt
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- Vorbeugung
Bis heute sind für das Tourette-Syndrom die Ursachen nicht eindeutig geklärt. Ärzte gehen aber davon aus, dass folgende Faktoren zur Entstehung der Krankheit beitragen:
- Störungen im Neurotransmitterstoffwechsel
- genetische Faktoren
- Umweltfaktoren
Neurotransmitter sind Botenstoffe, die innerhalb des Gehirns Informationen von einer Nervenzelle zur anderen weiterleiten. Dabei stehen die verschiedenen Botenstoffe mit ihrer unterschiedlichen Wirkung in einem empfindlichen Gleichgewicht zueinander. Wird dieses gestört, zum Beispiel dadurch, dass ein Botenstoff vermehrt zu wenig gebildet wird, beeinträchtigt dies die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn. Beim Tourette-Syndrom scheinen vor allem die Botenstoffe Dopamin und Serotonin eine wichtige Rolle zu spielen.
Ärzte vermuten, dass das Tourette-Syndrom zu einem bedeutenden Anteil genetische Ursachen hat. Angehörige ersten Grades, also zum Beispiel Kinder von erkrankten Eltern, haben ein ungefähr 5- bis 15-prozentiges Risiko, ebenfalls am Tourette-Syndrom zu erkranken. Das Tourette-Syndrom ist aber keine klassische Erbkrankheit, die durch ein einziges defektes Gen verursacht wird. Stattdessen haben Forscher bereits eine Vielzahl von Genen identifiziert, die die Entstehung des Tourette-Syndroms begünstigen können. Diese Gene lösen die Störung nicht unmittelbar aus, bestimmen aber, wie anfällig ein Mensch dafür ist, am Tourette-Syndrom zu erkranken. Ob die Krankheit bei Menschen, die genetisch vorbelastet sind, tatsächlich ausbricht, hängt vermutlich von verschiedenen Umweltfaktoren ab. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören zum Beispiel
- Nikotinkonsum und psychosozialer Stress der Mutter während der Schwangerschaft
- Frühgeburt, Sauerstoffmangel während der Geburt und niedriges Geburtsgewicht
- Infektionen des Kindes mit bestimmten Streptokokken-Stämmen (Beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A)
- Stress