Die richtige Krebs-Vorsorge in jedem Alter
Eine kurze Untersuchung kann Ihr Leben retten. Denn bei Tumoren gilt: Je früher sie entdeckt werden, desto besser kann man sie behandeln. Wir haben für Sie zusammengestellt, welcher Check ab welchem Alter durchgeführt werden sollte.
Vorsorgeuntersuchungen können in nahezu jedem Alter stattfinden. Worauf man dabei besonders achten muss?
Vorsorgeuntersuchung mit 30
- Beim Frauenarzt
Brustkrebs ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Frauen. Der Arzt sollte seiner Patientin zeigen, wie sie regelmäßig selbst ihre Brust abtasten kann. Diese Eigeninitiative ist schon ab dem 20. Lebensjahr empfehlenswert. Wenn Sie unsicher sind, scheuen Sie sich bitte nicht, bei Ihrem Arzt genau nachzufragen.
Ab 30 haben gesetzlich versicherte Frauen dann einen Anspruch auf jährliche Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs. Der Frauenarzt wird hierfür beide Brüste, die Lymphknoten in den Achselhöhlen und oberhalb des Schlüsselbeins abtasten. Zu der Untersuchung gehört auch das Begutachten der Haut, der Brüste und der Brustwarze.
Falls der Arzt hier etwas Auffälliges bemerkt, ordnet er weitere Untersuchungen an: Röntgen (Mammografie) und/oder Ultraschall (Sonografie). Nur in diesem Fall werden diese Maßnahmen schon in jungen Jahren von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt. Weitere Ausnahme: Eine Mammografie wird auch so früh gezahlt, wenn es in der Familie von Vater oder Mutter Brustkrebs-Fälle gab.
- Beim Hautarzt
Ab 35 wird eine Hautkrebs-Vorsorge im Zwei-Jahres-Rhythmus übernommen. Wenn ein Verdacht auf Hautkrebs besteht, wird dieser durch eine Gewebeentnahme geklärt. Diesen Eingriff zahlt dann ebenfalls die gesetzliche Krankenversicherung.
Kontrolluntersuchung beim Arzt ab 50 Jahren
- Beim Frauenarzt
Zum Thema Brustkrebs gibt es gute Nachrichten: Ab dem 50. Lebensjahr wird die Mammografie für jede Frau alle zwei Jahre von den gesetzlichen Kassen übernommen!
- Beim Internisten
Ab 50 Jahren kann man jährlich eine Dickdarm- und Rektumuntersuchung als Früherkennungsmaßnahme für Darmkrebs durchführen lassen. Und das sollte man, denn ab jetzt steigt das Erkrankungsrisiko leider deutlich an.
Es gibt zwei Arten:
1. Die Untersuchung des Rektums beinhaltet eine Tastuntersuchung der letzten Zentimeter des Enddarms.
2. Den „Okkultbluttest“, einen Nachweis auf verstecktes Blut im Stuhl, bekommt man mit nach Hause. An drei Tagen entnimmt man selbst eine Stuhlprobe, die dann ins Labor kommt.
Ab dem 55. Lebensjahr können Sie dann aus zwei Möglichkeiten wählen: alle zwei Jahre einen Okkulttest oder alternativ zweimal im Abstand von mindestens zehn Jahren eine Darmspiegelung durchführen lassen.
- Beim Hautarzt
Vergessen Sie weiterhin nicht, Ihre Haut jedes zweite Jahr untersuchen zu lassen! Auch Sie selbst sollten Ihre Muttermale immer aufmerksam beobachten. Denn das Gemeine ist: Hautkrebs kann sehr unterschiedlich aussehen! Wenn ein Leberfleck größer wird, seine Form verändert, Juckreiz auftritt oder das Mal blutet, sollten Sie das Ihrem Arzt zeigen.
Ärztliche Kontrolle im Alter ab 70 Jahren
- Beim Frauenarzt
Wer glaubt, dass er in diesem Alter mit dem Thema Vorsorge durch ist, irrt sich. Bleiben Sie bitte eisern am Thema Früherkennung dran – Ihrer Gesundheit zuliebe!
Ab dem 70. Geburtstag wird eine Mammografie nicht mehr gezahlt. Überlegen Sie sich, ob Sie sich diese Untersuchung nicht selbst "gönnen" wollen. Sie kostet rund 90 Euro. Bitte gehen Sie nach wie vor einmal regelmäßig im Jahr zur Kontrolle und tasten Sie Ihre Brust vor allem auch selbst ab. Bei einem Verdacht auf Veränderungen im Gewebe wird die Mammografie nach wie vor übernommen.
- Beim Hautarzt
Die Hautkrebsvorsorge wird mit den Jahren immer wichtiger. Im Alter steigt das Risiko, dass aus Sonnenschäden Krebs wird. Achten Sie beim Duschen auf Veränderungen Ihrer Haut.
Quelle: Das Neue, 46/2011