Die richtige Diclofenac-Dosierung
Diclofenac wird meist zur Behandlung von entzündlichen und degenerativen Erkrankungen, wie beispielsweise Arthrose, eingesetzt. Wie häufig der Wirkstoff anwendet werden sollte, um die Beschwerden entsprechend zu lindern oder zu stoppen, hängt ganz von der Darreichungsform aber auch von der Dosisstärke ab.
Darreichungsform von Diclofenac
Der Wirkstoff Diclofenac ist in vielen Darreichungsformen erhältlich: Tabletten, Kapseln, Weichkapseln, Dragees, Tropfen, Zäpfchen, Gele, Salben, Pflaster oder Sprays.
Da Diclofenac besonders häufig bei Prellungen oder schmerzenden Gelenken eingesetzt wird, sind Gele, Salben und Sprays auch die beliebteste Anwendungsform. Gerade die sogenannten topischen Darreichungsformen haben den großen Vorteil, dass sie direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden können und dort ihre hohe Wirkstoffkonzentration entfalten können.

Bei Schmerzen, die für einen gewissen Zeitraum auftreten aber einer schnellen Linderung bedürfen, wie beispielsweise Regelschmerzen oder Kopfschmerzen, eignet sich Diclofenac in Darreichungsformen, die besonders schnell wirken. Dazu zählen sogenannte Weichkapseln oder Tropfen. Für Patienten mit Schluckbeschwerden oder für Kinder sind Zäpfchen mit dem Wirkstoff Diclofenac besonders geeignet.
Wenn Patienten den Arzneiwirkstoff für eine Langzeittherapie verschrieben bekommen, werden häufig Retard-Kapseln oder Wirkstoffpflaster eingesetzt, die Diclofenac verzögert freisetzen und so ein konstanter Wirkstoffspiegel im Blut gehalten werden kann.
Dosierung bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 14 Jahren)
Die empfohlene Tageshöchstdosis in der Selbstmedikation liegt bei 75mg, das entspricht drei Tabletten à 25 mg. Der Wirkstoff sollte bei Schmerzen jedoch nie länger als vier Tage in Folge in der Selbstmedikation eingenommen werden.
Die maximale Tageshöchstdosis für Erwachsene liegt bei 150 mg und sollte unter keinen Umständen überschritten werden, da sonst schwere Vergiftungen drohen. Eine Behandlung mit 150 mg Diclofenac wird beispielweise in der Rheuma- oder Gicht-Behandlung verordnet.
Diclofenac-Dosierungen ab 50 mg pro Tablette oder Kapsel sind immer verschreibungspflichtig.
Gele oder Salben, die den Wirkstoff Diclofenac enthalten, können drei- bis viermal täglich aufgetragen werden, jedoch nicht länger als drei Wochen.
Dosierung bei Kindern
Normalerweise verabreicht man Kindern unter 14 Jahren kein Diclofenac. Vor allem um Schmerzen, wie z.B. Kopfschmerzen zu behandeln, sollte man bei Kindern auf andere Schmerzmittel, wie beispielsweise Paracetamol, zurückgreifen.
Es gibt jedoch Fälle, in denen auch Kindern schon Diclofenac gegeben werden darf. Ab welchem Alter jedoch dieser Wirkstoff verordnet wird, hängt ganz von der zu behandelnden Krankheit, der Darreichungsform und der Dosierung ab. Die Entscheidung ob und in welcher Dosierung Diclofenac verabreicht werden darf, trifft immer der behandelnde Arzt. Eltern sollten ihrem Kind niemals ohne ärztlichen Rat den Wirkstoff Diclofenac verabreichen.

Wenn Kinder jedoch Diclofenac verordnet bekommen, dann eignen sich Tropfen oder Zäpfchen in sehr geringen Dosierungen mit dem Wirkstoff Diclofenac aufgrund der einfachen Handhabung besonders gut.
Tropfen, die 1,5% des Wirkstoffs Diclofenac enthalten, dürfen nach ärztlicher Anordnung im Alter von eins bis fünf Jahren gegeben werden, wenn die Kinder mindestens zehn Kilogramm wiegen.
Zäpfchen, die 12,5 mg des Wirkstoffs Diclofenac enthalten, dürfen nach ärztlicher Anordnung ab zwei Jahren gegeben werden, wenn die Kinder mindestens 13 kg wiegen.
Dosierung bei Schwangeren
Schwangere sollten bei jeder Medikamenten-Einnahme vorab mit ihrem Arzt sprechen und in jedem Fall von einer Selbstmedikation absehen. Der behandelnde Arzt wird die werdenen Mutter entsprechend darüber aufklären, ob in welcher Dosierung sie ein Medikament einnehmen darf.
Wie alle Medikamente, die zur Wirkstoffgruppe der NSAR gehören, sollten auch Arzneimittel mit dem Wirkstoff Diclofenac nicht während dem letzten Drittel der Schwangerschaft eingenommen werden, da der Wirkstoff Wehen unterbinden und so die Geburt hinauszögern, sowie das ungeborene Kind schädigen kann.
Zudem geht der Wirkstoff in die Muttermilch über. Frauen, die Stillen möchten, sollten während dieser Zeit auf die Einnahme von Diclofenac verzichten.
Wie wirkt Diclofenac?
Diclofenac wirkt, wie alle Arzneiwirkstoffe aus der Gruppe der nicht-sterodialen Antirheumatika (NSAR), indem die Enzyme Enzyme Cyclooxygenase I und II gehemmt werden und dadurch die Produktion der sogenannten Prostaglandine unterbunden wird. Diese Prostaglandine sind Gewebshormone, die für unser Schmerzempfinden verantwortlich sind. Werden diese Hormone beispielsweise durch Entzündungen ausgeschüttet, spüren wird Schmerzen. Der Wirkstoff Diclofenac hemmt jedoch diese Ausschüttung. Die Folge: Der Patient ist für einen gewissen Zeitraum beschwerdefrei.
Diclofenac sollte nach Möglichkeit nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Wirkung des Arzneiwirkstoffs durch die Nahrung verzögert eintritt.